Marouane Fellaini

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Marouane Fellaini
Datei:Fellaini 2018 2.jpg
Marouane Fellaini bei der WM 2018
Personalia
Voller Name Marouane Fellaini-Bakkioui
Geburtstag 22. November 1987
Geburtsort EtterbeekBelgien
Größe 194 cm
Position Zentrales Mittelfeld / Stürmer
Junioren
Jahre Station
1994–1997 RSC Anderlecht
1997–2000 RAEC Mons
2000–2001 Royal Francs Borains
2001–2004 Sporting Charleroi
2004–2006 Standard Lüttich
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2006–2008 Standard Lüttich 84 (11)
2008–2013 FC Everton 141 (25)
2013–2019 Manchester United 119 (12)
2015 Manchester United U21 1 0(1)
2019– Shandong Luneng Taishan 26 (10)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2004–2005 Belgien U18 3 0(0)
2006 Belgien U19 6 0(1)
2006–2007 Belgien U21 7 0(0)
2008 Belgien Olympia 1 0(0)
2007–2018 Belgien 87 (18)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 9. August 2020

2 Stand: Karriereende

Marouane Fellaini-Bakkioui (* 22. November 1987 in Etterbeek) ist ein belgischer Fußballspieler mit marokkanischen Wurzeln, der zurzeit beim chinesischen Erstligisten Shandong Luneng Taishan unter Vertrag steht. Er ist ein ehemaliger Nationalspieler.

Privates

Fellaini wurde als Sohn marokkanischer Eltern aus Tanger geboren und wuchs in Brüssel auf. Sein Vater, Abdellatif, ist ein ehemaliger Fußballtorwart.

Karriere

Im Verein

Fellaini im Trikot von Manchester United (2017)

Fellaini lernte das Fußballspielen in der Jugend des RSC Anderlecht. Seine Profikarriere begann er allerdings 2006 bei Standard Lüttich. In diesem Verein wurde er in den kommenden Jahren eine feste Größe und konnte in der Saison 2007/08 die belgische Meisterschaft gewinnen. Dies war Lüttichs erster Meistertitel seit 25 Jahren.[1] Aufgrund seiner Leistungen in dieser Saison belegte Fellaini den dritten Platz bei der Wahl zu Belgiens Fußballer des Jahres.[2]

Nach der Saison wechselte er für £15 Millionen für fünf Jahre nach England zum FC Everton.[3] Dies war sowohl für Everton als auch für einen belgischen Spieler allgemein ein neuer Transferrekord. Zum ersten Mal lief er für Everton am 4. Spieltag der Saison 2008/09 beim 3:2-Erfolg gegen Stoke City auf. Seinen ersten Treffer in der Premier League schoss er am 7. Spieltag beim 2:2-Unentschieden gegen Newcastle United.[4] In der Partie gegen Manchester United am 9. Spieltag sicherte sein Treffer den Toffees einen Punkt.[5]

Am 2. September 2013 wechselte Fellaini am letzten Tag der Transferperiode innerhalb der Liga für 27,5 Mio. Pfund Sterling (rund 32. Mio. Euro) zu Manchester United.[6] In seiner ersten Saison bei Manchester United konnte er nicht überzeugen. Außerdem plagten ihn innerhalb der Saison zahlreiche Verletzungen.

Anfang Februar 2019 wechselte Fellaini in die Chinese Super League zu Shandong Luneng Taishan.[7] Am ersten Spieltag der Saison 2020 schoss Fellaini gegen Dalian Professional einen Hattrick, der sein Team zum 3:2-Sieg führte.[8]

In der Nationalmannschaft

Fellaini bei der WM 2018

Im Jahr 2007 nahm Fellaini mit dem belgischen Team an der U-21-Fußball-Europameisterschaft in den Niederlanden teil und erreichte mit seiner Mannschaft das Halbfinale.[9] Er lief in insgesamt drei Partien seiner Mannschaft auf, verpasste aber das Spiel gegen die Niederlande, nachdem er gegen Israel bereits nach 18 Minuten die gelb-rote Karte gesehen hatte.[10]

Auch beim vierten Platz der Belgier bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking stand Fellaini im Kader. Hier bestritt er aber nur eine Partie und kam nach einer gelb-roten Karte gegen Brasilien in den restlichen Begegnungen der Belgier nicht mehr zum Einsatz.[11]

In der belgischen Nationalmannschaft entwickelte er sich im Laufe der Zeit zu einer Alternative im Mittelfeld und kam sowohl in der Qualifikation zur WM 2010 als auch zur EM 2012 zum Einsatz, verpasste jedoch die Qualifikation für beide Turniere. Dies gelang dann in der Qualifikation zur WM 2014, als man vor Kroatien Gruppensieger wurde. Bei der Weltmeisterschaft erzielte er im ersten Gruppenspiel gegen Algerien fünf Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. In den folgenden Gruppenspielen sowie im Achtel- und Viertelfinale stand er dann jeweils in der Startelf, die im Viertelfinale gegen den späteren Vizeweltmeister Argentinien ausschied. Bei der folgenden Qualifikation zur EM 2016 kam er in acht von zehn Spielen zum Einsatz und erzielte dabei vier Tore.[12] Anschließend wurde er in das EM-Aufgebot Belgiens aufgenommen. Er stand in Partie eins gegen Italien, die 0:2 verloren wurde, in der Stammelf. Danach wurde er in der Gruppenphase nicht mehr eingesetzt und im Achtelfinale gegen Ungarn saß er zunächst wieder auf der Bank. Erst in den Schlussminuten kam er ins Spiel. Im Viertelfinale wurde er bereits zur Halbzeit eingewechselt, das Spiel gegen Wales ging aber verloren und er schied mit seinem Team aus. Bei der Weltmeisterschaft 2018 wurde Fellaini zunächst in allen drei Vorrundenspielen eingewechselt. So auch im Achtelfinale, wo er den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichstreffer, beim 3:2 gegen Japan, neun Minuten nach seiner Einwechslung erzielte.

Sein letzter Einsatz für die Nationalmannschaft erfolgte im Halbfinale der Weltmeisterschaft. Nachdem Fellaini bei den Spielen der Nationalmannschaft im Herbst 2018 nicht berücksichtigt wurde, erklärte er am 7. März 2019 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.[13]

Titel und Erfolge

Weblinks

Commons: Marouane Fellaini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Lüttichs Warten hat ein Ende “ (kicker.de)
  2. „Witsel ist Belgiens Fußballer des Jahres“ (de.uefa.com)
  3. „Torres muss pausieren“ (kicker.de)
  4. „Kinnear's rant has desired effect as Newcastle hit back for a point “ (timesonline.co.uk)
  5. „Liverpool beendet Chelseas Heimserie nach 86 Spielen“ (kicker.de)
  6. Matthew Gamble: Blues confirm five deals. FC Everton, 2. September 2013, archiviert vom Original am 5. September 2013; abgerufen am 21. September 2019 (englisch).
  7. Fellaini departure confirmed, manutd.com, 1. Februar 2019, abgerufen am 1. Februar 2019.
  8. Spielbericht auf transfermarkt.de, abgerufen am 14. August 2020
  9. Spielbericht Serbien-Belgien. UEFA, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  10. Spielbericht Israel-Belgien. UEFA, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  11. „Everton complete signing of Marouane Fellaini“ (timesonline.co.uk)
  12. UEFA Euro 2016, Belgischer Kader der Qualifikationsspiele
  13. Fellaini tritt aus Belgiens Nationalmannschaft zurück. Kicker, 7. März 2019, abgerufen am 8. März 2019.