Martin Johnson (Rugbyspieler)

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Spielerinformationen
Martin Johnson Leicester.jpg
Voller Name Martin Osborne Johnson
Geburtstag 9. März 1970
Geburtsort Solihull, England
Spitzname Johnno
Verein
Verein Karriere beendet
Position Zweite-Reihe-Stürmer
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Punkte)
1989–2005 Leicester Tigers 307 (40)
Nationalmannschaft
Jahre Nationalmannschaft Spiele (Punkte)
1993–2003 England 84 (10)
1993, 1997, 2001 British and Irish Lions 8 (0)
Trainerstationen
Jahre Verein / Provinz / Franchise
2008– England

Stand: 17. April 2008

Martin Osborne Johnson CBE (* 9. März 1970 in Solihull) ist ein ehemaliger englischer Rugby-Union-Spieler und aktueller Nationaltrainer Englands. Er war Kapitän der englischen Nationalmannschaft und der British and Irish Lions. Er spielte zudem für den Verein Leicester Tigers. Der größte Erfolg seiner Karriere war der Titel bei der Weltmeisterschaft 2003.

Spielerkarriere

Johnsons Karriere begann 1989 als er sich den Leicester Tigers anschloss. 1993 debütierte er bei der englischen Nationalmannschaft, als er den verletzten Wade Dooley ersetzte. Geplant war jedoch, dass sein erster Einsatz in einem anderen Spiel folgen sollte, da er noch kaum Trainingserfahrung mit den Mannschaftskollegen sammeln konnte. Unerwartet spielte er gegen Frankreich und zeigte eine herausragende Leistung beim 16:15-Sieg der Engländer. Noch im selben Jahr wurde er auch für die British and Irish Lions Tour nominiert und kam dabei zu zwei Einsätzen als Einwechselspieler. 1995 gewann er mit England den Grand Slam bei den Six Nations.

Mit dem Karriereende von Dean Richards wurde Johnson 1997 zum Kapitän seines Vereins ernannt. In diesem Jahr gewann Leicester den Pilkington Cup und kam bis ins Finale des Heineken Cup. Obwohl er noch nicht Kapitän der Nationalmannschaft war, durfte er diese Rolle bei der Tour der Lions nach Südafrika übernehmen, als sie überraschend zwei der drei Spiele gewinnen konnten. 1999 wurde Johnson unter Trainer Clive Woodward zum Kapitän der englischen Nationalmannschaft ernannt und beerbte damit Lawrence Dallaglio. Auch bei der nächsten Tour der Lions war er erneut Spielführer und ist damit der einzige Spieler, der zweimal Kapitän der British and Irish Lions war.

2003 war das erfolgreichste Jahr in der Karriere von Martin Johnson. Zunächst gewann England erneut den Grand Slam bei den Six Nations, unter anderem durch ein 42:6 gegen Irland im Stadion Lansdowne Road. Üblicherweise läuft der jeweilige Präsident Irlands, in diesem Fall Mary McAleese, über einen roten Teppich und begrüßt die Spieler beider Seiten. Martin Johnson beteuerte davon nichts zu wissen und ließ seine Mitspieler trotz diverser Hinweise der Veranstalter auf ihrer Seite des Feldes stehen, so dass McAleese über den Rasen laufen musste, um zu den englischen Akteuren zu gelangen. Von irischer Seite gab es infolge dieses Vorfalls viel Kritik an Johnson und seinem Verhalten, das als ignorant bezeichnet wurde.[1]

Dem Grand Slam Gewinn im Frühjahr folgte eine erfolgreiche Tour nach Neuseeland und Australien, bei der die Engländer für die ein oder andere Überraschung sorgen konnte. Dazu gehörte unter anderem, dass während eines Spiels gegen die All Blacks zwei Spieler auf der Strafbank saßen und im Gedränge fehlten. Trotz dieser deutlichen Unterzahl gelang es dem englischen Gedränge unter Führung Martin Johnsons dagegen zu halten. Der Höhepunkt des Jahres folgte jedoch bei den Weltmeisterschaften, als England den Titel holen konnte. Neben Jonny Wilkinson, der den entscheidenden Sprungtritt traf, wurde auch immer wieder Martin Johnson als wichtiger Pfeiler der Mannschaft genannt.

Im Januar 2004 gab er das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere bekannt, spielte aber noch bis 2005 für seinen Heimatverein aus Leicester. Die Tigers gewann mit Johnson als Kapitän viermal die Zurich Premiership und zweimal den Heineken Cup. 2004 wurde er zum CBE ernannt. Sein letztes Spiel folgte am 4. Juni 2005 im Twickenham Stadium, als eine von ihm ausgewählte Mannschaft auf ein Team von Jonah Lomu traf. Dies war zugleich Lomus Comeback, der sich zuvor einer Nierentransplantation unterziehen musste und aus dem aktiven Rugby ausgeschieden war.

Trainerkarriere

Im November 2006 gab es erstmals Gerüchte, dass Johnson das Traineramt bei der englischen Nationalmannschaft übernehmen würde. Andy Robinson schied zu diesem Zeitpunkt aus dem Amt aus, der englische Verband entschied sich jedoch für Brian Ashton als dessen Nachfolger. Nach durchwachsenen Leistungen unter Ashton wurde er am 16. April entlassen. Als Nachfolger bestimmte man Martin Johnson.[2] Er hat einen Vertrag bis zum Ende des Jahres 2011. Das erste Turnier unter seiner Leitung waren die Six Nations 2009, bei denen England Zweiter wurde.

Quellen

  1. One Irishman’s view of the English victory. Daily Telegraph, 22. November 2003, abgerufen am 21. März 2009 (englisch).
  2. Johnson named as England supremo. BBC, 16. April 2008, abgerufen am 21. März 2009 (englisch).

Siehe auch

Weblinks