Martin Klaus (Pädagoge)

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Martin Klaus (* 1954) ist ein deutscher Pädagoge und Supervisor.

Leben

Martin Klaus wurde 1954 als fünftes von sechs Kindern in Oschersleben/Bode geboren und ist der Bruder von Elisabeth Klaus.

Er studierte Pädagogik, Soziologie und Psychologie und schloss 1977 das Studium als Diplom-Pädagoge ab. 1982 promovierte er zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit zu Geschichte und Bedeutung der weiblichen Hitlerjugend.

Im Weiteren absolvierte er 1989 in Kassel das Studium zum Diplom-Supervisor für soziale Berufe und lebt und arbeitet als Supervisor und Coach in Sachsen-Anhalt.

Seit 1991 ist Martin Klaus Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching, wo er in verschiedenen Funktionen u.a. als Mitglied in der Projektgruppe Neue Bundesländer sowie in der Kommission Ethik und Berufsordnung tätig war. Von 1993-1996 war er der Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt (KEB). Ebenfalls als Vorsitzender war er von 1995-1998 im LIGA-Fachausschuss „Bildung“ im Land Sachsen-Anhalt aktiv. Darüber hinaus wirkte er als Mitglied im Landesausschuss für Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt (1997-2017) und im Rundfunkrat und Fernsehausschuss des MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) (1997-2003).

Martin Klaus veröffentlichte als erster Studien zur Geschichte und zur Bedeutung der weiblichen Hitlerjugend (Bund Deutscher Mädel). Zur Analyse des subjektiven Erlebens führte er Oral History Interviews mit ehemaligen Führungsmitgliedern des BDM durch.

Als Erwachsenenbildner verfolgt er das Konzept der prozess- und beziehungsorientierten Bildung. In seinem Verständnis wird soziales Lernen im Zusammenspiel von individueller (Vor-)Erfahrung, der Dynamik der Gruppe und von Wissensbezügen möglich.

Als Supervisor, Coach und Personalentwickler hat er das Beratungsformat Supervision im Land Sachsen-Anhalt bekannter gemacht und trug als freier Supervisor und Lehrsupervisor verschiedener Ausbildungsinstitute maßgeblich zur Etablierung der Profession Supervision bei. In der Beratungsarbeit bedient er sich psychoanalytischer, gruppendynamischer und systemischer Verfahren bzw. Verstehenszugänge.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Mädchen in der Hitlerjugend. Die Erziehung zur „deutschen Frau“. Köln 1980
  • Mädchenerziehung zur Zeit der faschistischen Herrschaft in Deutschland - Der Bund Deutscher Mädel. 2 Bde. (in der Reihe: Sozialhistorische Untersuchungen zur Erwachsenenbildung und Reformpädagogik; hrsg. v. W. Fabian u. K. Chr. Lingelbach), Frankfurt/M. 1983
  • Mädchen im Dritten Reich. Der Bund Deutscher Mädel (BDM). Köln 1983 und 1998 (3. aktualisierte Auflage)
  • Trude Bürkner (Mohr) und Jutta Rüdiger - die Reichsreferentinnen für den Bund Deutscher Mädel (BDM). In: Ilse Bremer (Hrsg): Mütterlichkeit als Profession? Lebensläufe deutscher Pädagoginnen in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts; Pfaffenweiler 1990, S. 125-136
  • Nach „Heilserwartung“ und Entwertung - Perspektiven der Fort- und Weiterbildung. In: caritas `98, Jahrbuch des Deutschen Caritasverbandes; Freiburg 1997, S.294-301
  • Lernen als Prozess und die Verortung von Lernebenen bei der Entwicklung sozialer Kompetenz. In: PÄD Forum, April 2000, S.85-92
  • Die Entwicklung von Sozialkompetenz bei der Leitungsqualifizierung. Anforderungen an Führungskräfte und die Gestaltung entsprechender Lernprozesse. In: Altenpflege im Dialog – ein Werkheft. Hannover 2003, S. 105-120

Weblinks

https://www.dgsv.de/berater/martin_klaus/

https://www.bistum-magdeburg.de/upload/2005/050428_cv_beratung.pdf

https://archiv.tag-des-herrn.de/archiv_1996_bis_2007/artikel/3148.php#gsc.tab=0