Mascha Riepl-Schmidt

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Mascha Riepl-Schmidt (* 22. Dezember 1942 als Maja Schmidt in Stuttgart) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und schreibt Texte zur Frauengeschichte.

Leben

Mascha Riepl-Schmidt studierte Romanistik, Philosophie und Germanistik und legte beide Staatsexamen ab. Seit 1982 arbeitet sie in literarischen Projekten zur Geschlechter- und zur Frauengeschichte des 19. Jahrhunderts. Seit 1991 hat sie Lehraufträge zum Thema Frauen- und Familienpolitik, unter anderem an der Fachhochschule für Sozialwesen in Esslingen. Zudem arbeitete sie an der Konzeption der szenischen Darstellung von historischen Frauengestalten[1] und schrieb zahlreiche Aufsätze über Biographien von Frauen in Baden-Württemberg.

Im Jahr 2016 wurde sie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena mit einer Arbeit zum Leben und Werk von Therese Huber promoviert.

Seit Mitte der 1990er Jahre nutzt sie ihren Rufnamen „Mascha“ als Autorinnennamen.

Mitgliedschaften

Riepl-Schmidt ist Mitbegründerin und stellvertretende Vorsitzende des Vorstands des Theaterhauses Stuttgart.[2] Sie engagiert sich bei der Stuttgarter Initiative Stolpersteine, dem Theaterprojekt StolperKunst und bei Die AnStifter.[3] Zudem ist sie Mitglied im Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg.

Publikationen (Auswahl)

Bücher

  • mit Liselotte Homering, Sybille Oßwald-Bargende, Ute Scherb und dem Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg (Hrsg.): Antisemitismus - Antifeminismus - Ausgrenzungsstrategien im 19. und 20. Jahrhundert. Helmer Verlag, Roßdorf 2019, ISBN 978-3-89741-438-9.
  • Therese Huber (1764–1829) - "Ich will Weisheit tauschen gegen Glück": ein Leben als Bildungsroman. PL Academic Research, Frankfurt am Main/ Bern/ Wien 2016, ISBN 978-3-631-49174-4.
  • Mathilde Planck: für Frieden und Frauenrechte. In: Prägende Köpfe aus dem Südwesten. Band 4. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2009, ISBN 978-3-87181-715-1.
  • Maja Riepl-Schmidt (Redaktion): Anna Haag, Leben und gelebt werden, Erinnerungen und Betrachtungen. Hrsg.: Rudolf Haag. Silberburg, Tübingen 2003, ISBN 3-87407-562-1.
  • mit dem Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg (Hrsg.): Frauen und Revolution: Strategien weiblicher Emanzipation 1789 bis 1848. Silberburg-Verlag, Tübingen 1998, ISBN 3-87407-270-3.
  • Wider das verkochte und verbügelte Leben, Frauenemanzipation in Stuttgart seit 1800. Silberburg, Stuttgart 1990, ISBN 3-925344-64-0.
  • Maja Riepl-Schmidt (Hrsg.): Stuttgarter Frauenbuch. Stuttgart 1983, ISBN 3-922836-03-8.

Aufsätze

  • Elisabeth Hartnagel, geb. Scholl (1920 - 2020). Eine Würdigung der Schwester von Sophie und Hans Scholl, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, 2020.
  • Clara Zetkin, das Frauenwahlrecht und ihre "Parteikarrieren" in der SPD, der USPD und der KPD, in: Sabine Holtz und Sylvia Schraut (Hg.): 100 Jahre Frauenwahlrecht im deutschen Südwesten. Eine Bilanz, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-17-039338-7, S. 187–202.
  • Wegbereiterinnen der Demokratie, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, 2019.
  • Clara Zetkin (1857–1933), Stadtarchiv Stuttgart, 19. April 2018.
  • Planck, Johanna Friederike Mathilde, Frauenpolitikerin, MdL (Württ.) DDP, Lebensphilosophin. In: Baden-Württembergische Biographien. Band 6, 2016, S. 369–373.
  • "Ideen zu einem Töchterinstitut" 1817/18: das Konzept der "Pädagogin" Therese Huber als mögliches Programm im Vorfeld der Gründung des späteren Stuttgarter Königin Katharina Stifts. In: Schwäbische Heimat. Band 67, Nr. 3, 2016, S. 295–302.
  • Jenny Heymann (1890 bis 1996): eine warmherzige Lehrerin. In: Momente. Nr. 1, 2011, S. 16.
  • Reis, Sofie: Lehrerin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin der württ. bürgerlichen Frauenbewegung. In: Württembergische Biographien. Band 2, Nr. 1, 2011, S. 225–228.
  • Reis, Helene (Hellas), Waisenpflegerin, "Netzwerkerin" der württ. bürgerlichen Frauenbewegung. In: Württembergische Biographien. Nr. 2, 2011, S. 225–228.
  • Käthe Löwenthal: Malerin und Schriftstellerin. In: Württembergische Biographien. Band 2, 2011, S. 183–185.
  • Klinckerfuß, Johanna Therese Leonore Anna, geb. Schultz: Hofpianistin. In: Württembergische Biographien. Band 2, 2011, S. 155–157.
  • Hagmaier, Sofie Leontine Emilie Karoline: Lehrerin, erste Oberstudienrätin Württembergs, Schuleiterin des ersten württ. Gymnasiums für Mädchen. In: Württembergische Biographien. Band 2, 2011, S. 104–108.
  • Haarburger, Alice: Malerin. In: Württembergische Biographien. Band 2, 2011, S. 93–95.
  • „Ich habe mich an die Nothwendigkeit, die Kunst mitunter als Erwerb treiben zu müssen, gewöhnt“, Ludovike Simanowiz: Lebenskunst zwischen Malerei und Broterwerb. In: Kulturforum Schorndorf (Hrsg.): Blickwechsel, Ludovike Simanowiz, 1759–1827. Carl Bacher, Schorndorf 2009, ISBN 978-3-924431-46-4.
  • Ihre beste Zeit? Clara Zetkins Leben in Stuttgart. In: Astrid Franzke und Ilse Nagelschmidt (Hrsg.): „Ich kann nicht gegen meine Überzeugung handeln“ Clara Zetkin zum 150. Geburtstag. Leipzig 2008, ISBN 978-3-89819-291-0, S. 22–40.
  • Engagement-Eros-Ehrenamt. Die zehnjährige Erfolgsgeschichte des Netzwerkes "Frauen&Geschichte Baden-Württemberg e.V." In: R. Johanna Regnath, Mascha Riepl-Schmidt und Ute Scherb (Hrsg.): Eroberung der Geschichte – Frauen und Tradition. LitVerlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-8953-1, S. 233–238.
  • Aufbruchstimmung: vor hundert Jahren fand der Internationale Sozialistenkongress in Stuttgart statt. In: BW-Woche. Band 56, Nr. 30, 2007, S. 28.
  • Alice Haarburger: Die fast vergessene Malerin der kleinen Lebenswelten. In: Harald Stingele und Die AnStifter (Hrsg.): Stuttgarter Stolpersteine. Markstein, Filderstadt 2006, S. 95–100.
  • Käthe Loewenthal, Malerei als ein Ort für Liebe, Glaube, Hoffnung. In: Harald Stingele und Die AnStifter (Hrsg.): Stuttgarter Stolpersteine. Markstein, Filderstadt 2006, S. 166–171.
  • Das emanzipierte Unwesen der Stuttgarterinnen. In: Werner Skrentny (Hrsg.): Stuttgart zu Fuß. Silberburg, Tübingen 2005, ISBN 3-87407-649-0, S. 95.
  • Henriette Arendt. Die erste deutsche Polizeiassistentin des Deutschen Reiches seit 1903.
  • Dem "schwäbischen Volkscharakter" zu wenig Rechnung getragen ...: Henriette Arendt - die erste Polizeiassistentin des Deutschen Reiches. In: Baden-Württemberg: Staatsanzeiger für Baden-Württemberg. Band 53, Nr. 42, 2004, S. 24.
  • Der unaufhaltsame Sieg des "emanzipierten Unwesens": 1904: die ersten "ordentlichen" Studentinnen der Universität Tübingen. In: Schlösser Baden-Württemberg. Nr. 4, 2004, S. 26–29.
  • Ihre Welt war die Musik, Emilie Zumsteeg (1796–1857). In: Stuttgarter Liederkranz (Hrsg.): 175 Jahre Stuttgarter Liederkranz: 1824–1999; ein Festbuch. Stuttgart 1999, S. 215–221.
  • Die ersten 40 Jahre des Hölderlin-Gymnasiums. In: Hölderlin-Gymnasium Stuttgart (Hrsg.): 100 Jahre Hölderlin-Gymnasium. Stuttgart 1999, S. 21–47.
  • Freiheit-Gleichheit-Bruderliebe, Die „weibliche“ Ecke im Revolutionsgeschehen der letzten 200 Jahre - ein Tagungsbericht. In: Hermann Bausinger (Hrsg.): 1848/1849 - Wege zur Revolution. Almende. Band 56/57. Eggingen 1998, ISBN 3-86142-101-1, S. 291–297.
  • Trotz alledem: Ja! Ein Leben für den Frieden! Anna Haag (1888–1982); ein Porträt. In: Unsere Heimat. Nr. 1, 1997, S. 1–4.
  • 1968 und die Frauen folgen. Stuttgart – ein Ort der Frauenrebellion. In: Peter Grohmann (Hrsg.): Das Glück ist mit den Deutschen, Blick zurück nach vorn, 10 Aufsätze. Sächsische Hefte für Zeitgeschichte und Kultur. Grohmann, Dresden 1997, ISBN 3-927340-60-X, S. 9–12.
  • Die "wertkonservativen" Erziehungskonzepte zur Vorbereitung einer "mit Vernunft getragenen Nation" der Therese Huber (1764–1829). In: Frauen & Geschichte Baden-Württemberg (Hrsg.): Frauen und Nation. Silberburg-Verlag, Tübingen 1996, ISBN 3-87407-236-3, S. 90–103.
  • Progromstimmung vor den Toren der Hauptstadt, Clara Zetkin in ihrer Sillenbucher Zeit. In: Herrmann G. Abmayr (Hrsg.): Sillenbuch & Riedenberg: zwei Stadt-Dörfer erzählen aus ihrer Geschichte. Stuttgart 1995, ISBN 3-926369-08-6, S. 104–113.
  • Else Kienle (1900–1970): die Verteidigung der Frauen gegen das Gesetz und das Gericht der Männer. In: Birgit Knorr (Hrsg.): Frauen im deutschen Südwesten. Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3-17-012089-1, S. 269–274.

Weblinks

  • Sara Vogt: Stäffele im Osten der Stadt trägt jetzt den Namen der Frauenrechtlerin Else Kienle., Südwest Presse, 8. März 2016.
  • Martin Haar: Ehre für Therese Huber im Herzen der Stadt. Gasse nach Frauenrechtlerin benannt. Stuttgarter Zeitung, 23. Mai 2019.
  • Stuttgarter Stolpersteine
  • StolperKunst

Einzelnachweise

  1. Maja Riepl-Schmidt | Autorinnen und Autoren in Baden-Württemberg. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  2. Das Team - Theaterhaus Stuttgart. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  3. Frau sein gestern und heute. Gespräch mit Dr. Mascha Riepl-Schmidt. In: SÖS Stuttgart. 20. März 2019, abgerufen am 2. Februar 2020.