Max Adler (Physiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Max Adler (* 24. Juli 1907 in Haßfurt; † 10. Juni 1981 in England) war ein deutsch-britischer Physiker.

Leben und Tätigkeit

Adler studierte Maschineningenieurwesen an den Technischen Hochschulen in München und Berlin. Bis Ende März 1933 war er am Institut für angewandte Mechanik der Universität Göttingen als Mitarbeiter von Ludwig Prandtl und gleichzeitig beim Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung tätig. Im selben Jahr promovierte er an der TH München mit einer von Dieter Thoma betreuten Arbeit über Strömung in gekrümmten Röhren zum Dr.-Ing.

Aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums – speziell wegen der in diesem enthaltenen Bestimmung die Personen, die nach nationalsozialistischer Definition als Juden galten, bis auf ganz wenige Ausnahmen von der Beschäftigung von staatlichen Einrichtungen ausschloss – zerschlug sich Adlers Absicht nach dem Examen eine Assistentenstelle in Göttingen anzutreten oder ein Stipendium der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft zu erlangen. Stattdessen emigrierte er nach Großbritannien, wo er eine Anstellung in einem Forschungslabor der Firma General Electric in North Wembley, Middlesex, fand.

Ab 1939 war er als Enemy Alien interniert.[1]

Über den weiteren Lebensweg von Adler, der als Experte für Hydrodynamik, Aerodynamik und Thermodynamik galt, ist nach Rürup nichts bekannt. Allerdings wurde er von den nationalsozialistischen Polizeiorganen als Staatsfeind eingestuft und im Frühjahr 1940 vom Reichssicherheitshauptamt auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion der britischen Insel durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten, gesetzt.[2]

Schriften

  • Strömung in gekrümmten Rohren, 1934.

Literatur

  • Reinhard Rürup: "Max Adler. Kaiser Wilhelm Institut für Strömungsforschung, Göttingen", in: Ders.: Schicksale und Karrieren. Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher, 2008, S. 147

Einzelnachweise