Mechanisierte Infanterie
Der Begriff Mechanisierte Infanterie bezeichnet eine moderne Bodentruppe, die mit transportunterstützenden Kraftfahrzeugen (zum Teil oder solitär) einen Kampf führt.
Beschreibung
Die Mechanisierte Infanterie hat Militärfahrzeuge im Inventar der Einheit. Diese umfasst sowohl die Truppengattung Panzergrenadiere als gepanzert bewegliche Infanterie, die das Gefecht wechselnd ab- und aufgesessen von und mit Schützenpanzern stoßweise im Verbund mit eigenen Kampfpanzern führt, als auch mit Schützenpanzern Rad wie dem Stryker Armored Vehicle oder bedingt dem gepanzerten Transportkraftfahrzeugen (GTK). Die mit Transportpanzern beweglich gemachten Grenadiere, in einigen Ländern auch Füsiliere, sind Motorisierte Infanterie; der Übergang zwischen beiden ist durch geschützte Fahrzeuge fließend. Sie unterscheiden sich in der nur abgesessenen Gefechtsführung und der im Wechsel auf- und abgesessenen der Panzergrenadiere.[1]
Abgrenzung
Die Mechanisierte Infanterie ist die Weiterentwicklung der Motorisierten Infanterie. Heute ist die Mechanisierte Infanterie mit Schützen- und Transportpanzern ausgerüstet, die über Bordwaffen, meist Maschinenkanonen, verfügen. Die Fahrzeuge sind Bestandteil der Gefechtsführung und können mit Bordwaffen und Panzerabwehrlenkraketen auch zur Abwehr feindlicher Kampfpanzer dienen. Die Mechanisierte Infanterie führt den Kampf auf- und abgesessen, aber mit der Feuerunterstützung der Bordwaffen des Schützenpanzers. Die Truppengattung wirkt beim Gefecht der verbundenen Waffen mit der Panzertruppe bei schnellen Vorstößen eng zusammen, unterstützt diese und hält feindliche Infanterie davon ab die Panzertruppe anzugreifen.
Die Motorisierte Infanterie ist mit ungepanzerten Transportfahrzeugen, zumeist Lkw, beweglich gemachte Infanterie wie die Jägertruppe der Bundeswehr bis 1990, die den Kampf abgesessen und ohne Feuerunterstützung durch das Transportfahrzeug führt. Im Rahmen von Auslandseinsätzen wird auch die Motorisierte Infanterie vermehrt mit geschützten Fahrzeugen ausgestattet.
In der Bundeswehr wird die Mechanisierte Infanterie als Panzergrenadiertruppe bezeichnet.
In der NVA der DDR und anderen Streitkräften des Ostblocks wurde die Truppengattung der mechanisierten Infanterie als Mot-(orisierte) Schützen bezeichnet, die hinsichtlich Stärke und Ausrüstung an das Vorbild der Sowjetarmee angelehnt waren. Sie stellten wie bei der Sowjetarmee und in den heutigen Russischen Streitkräften – zusammen mit der Panzertruppe – das Rückgrat der Landstreitkräfte dar.
Siehe auch
Literatur
- Ferdinand von Senger und Etterlin: Die Panzergrenadiere. Geschichte und Gestalt der mechanisierten Infanterie 1930-1960. J.F. Lehmann, 1961, DNB 454661096.
- Lutz Unterseher: Defensive ohne Alternative. Kategorischer Imperativ und militärische Macht. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-322-81259-9.
Einzelnachweise
- ↑ Senger und Etterlin: Die Panzergrenadiere.