FlixBus DACH

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FlixBus DACH GmbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Berlin, München
Webpräsenz www.flixbus.de
Bezugsjahr 2014
Eigentümer FlixMobility GmbH
Rechtsform GmbH
Geschäftsführung André Schwämmlein, Fabian Stenger, Jochen Engert
Mitarbeiter 250[1]
Statistik
Haltestellen ca. 200[2]
Betriebseinrichtungen
Sonstige Betriebseinrichtungen Ticketschalter Berlin ZOB, Berlin Alexanderplatz, München ZOB, Hamburg ZOB, Dresden Hauptbahnhof, Leipzig Fernbusterminal, Frankfurt (Main) ZOB, Hannover ZOB, Köln Hauptbahnhof (Flixtrain-Shop), Nürnberg ZOB, Freiburg ZOB
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100. MeinFernbus
200. MeinFernbus
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Altes Logo von MeinFernbus (bis Januar 2015)
Zweites Logo von MeinFernbus (bis 17. Dezember 2015)
Logo von MeinFernbus FlixBus bis zum 4. Mai 2016

Die FlixBus DACH GmbH betreibt als Tochtergesellschaft des Unternehmens Flix SE den Fernbusverkehr in der DACH-Region. Die Gesellschaft wurde 2011 als MFB MeinFernbus GmbH gegründet; unter der Bezeichnung MeinFernbus bot das Unternehmen zwischen 2012 und 2016 Fernbusverkehre in Deutschland und in das benachbarte Ausland an. 2015 schloss sich MeinFernbus mit Flixmobility (damals noch unter Flixbus firmierend) zusammen. Das Unternehmen bietet seit 2016 die Fernbusverkehre ausschließlich unter der Marke Flixbus an.

Geschichte von MeinFernbus

Den Betrieb nahm MeinFernbus im April 2012 mit der Linie Freiburg im BreisgauTitiseeFriedrichshafenMünchen auf, auf der mehrere tägliche Direktverbindungen angeboten wurden.[3] Am 10. August 2012 folgte die Eröffnung einer zweiten als Übersee-Linie bezeichneten Linie von München über Friedrichshafen und Meersburg und – unter Nutzung der Autofähre Konstanz–Meersburg – über den Bodensee bis nach Konstanz, die mittlerweile nach Zürich verlängert wurde.[4] Anfang November 2012 kündigte das Unternehmen eine Ausweitung des Angebots auf insgesamt acht Fernlinien an.[5]

Durch die Reform des bundesdeutschen Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) und dem damit einhergehenden Wegfall des Wettbewerbsschutzes für das Schienenpersonenfernverkehrsangebot der Deutschen Bahn haben Fernbusunternehmen seit dem 1. Januar 2013 deutlich bessere Möglichkeiten, ihren Linienbetrieb auszuweiten. Die erste Fernbusverbindung von MFB MeinFernbus, die nach neuem Recht genehmigt wurde, war die Verlängerung der Linie Frankfurt am MainLeipzig bis nach Berlin. Bis Juli 2013 wurde das Liniennetz von MFB MeinFernbus auf insgesamt 21 Linien ausgebaut. Bereits im Januar 2013 waren rund 85 Städte im Inland und sieben Städte im Ausland (Zürich, Straßburg, Luxemburg, Innsbruck, Prag, Meran, Mailand) in den Linienverkehr des Unternehmens integriert.[6] In der Regel gibt es in den angefahrenen Städten nur eine Haltestelle. In einigen Städten wie etwa in Berlin, Dresden, Konstanz oder Arnsberg bot MFB MeinFernbus den Fahrgästen die Möglichkeit, an verschiedenen Haltestellen zu- bzw. auszusteigen. MFB betrieb seine Linien nicht selbst, sondern bediente sich – wie auch Flixbus – dazu verschiedener mittelständischer Busbetreiber als Subunternehmer.[7] Genehmigungsinhaber gemäß PBefG und damit Vertragspartner der Fahrgäste war nicht der Subunternehmer, sondern MeinFernbus.[8]

Im Juli 2013 teilte MeinFernbus mit, dass inzwischen der einmillionste Fahrgast eine Fahrt bei der Firma angetreten habe.[9] Mitte August wurde der 100. „MeinFernbus“ enthüllt, der getreu dem Motto „Fahr grün“ und entsprechend der Kooperation mit myclimate gestaltet wurde.[10] Bis Oktober 2014 hatte MeinFernbus über acht Millionen Fahrgäste befördert[11] und bereits drei Jubiläumsbusse auf die Straße gebracht.[12]

2014 soll das Unternehmen, bei einem Umsatz von ca. 100 Mio. Euro, einen Gewinn von 1–2 Mio. Euro gemacht haben.[13]

Im April 2015 belief sich die Anzahl der betriebenen Fernbuslinien auf 264.[14] MeinFernbus war zwei Jahre nach der Gründung mit gut 38 % Marktanteil Marktführer im deutschen Fernbusmarkt.[15]

Am 7. Januar 2015 gaben MeinFernbus und FlixBus bekannt, dass die beiden Unternehmen sich zusammenschließen und ihre Liniennetze zusammenfügen wollen.[1] Gleichzeitig wurde das Ziel einer verstärkten Expansion in die europäischen Nachbarländer formuliert. In den nicht-deutschsprachigen Ländern sollte dabei auf die Verwendung der Marke „FlixBus“ gesetzt werden. Infolge der Fusion wurde die in München ansässige FlixBus GmbH in eine Holding für verschiedene Landesgesellschaften umgewandelt, unter deren Dach die MFB MeinFernbus GmbH fortan als Tochtergesellschaft für den deutschsprachigen Markt fungieren sollte.[16] Am 1. März 2016 wurde die MFB MeinFernbus GmbH in die Tochtergesellschaft FlixBus DACH GmbH umfirmiert, parallel wurde auch die Muttergesellschaft FlixBus GmbH in die FlixMobility GmbH umfirmiert. Die Gründer der Marke „MeinFernbus“ wechselten von der Geschäftsführung in den Beirat. Wegen des internationalen Auftritts wurde die Marke „MeinFernbus FlixBus“ auch im deutschsprachigen Raum durch die internationale Marke „FlixBus“ ersetzt.

Im Jahr 2022 endete auf der Strecke München–Zürich die Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen Dr. Richard. In Österreich wird die Zusammenarbeit fortgesetzt.[17]

Marketing

Mit dem Motto „Fahr grün!“ soll nicht nur ein Bezug zur grünen Farbe der Unternehmensidentität hergestellt, sondern auch eine im Vergleich zu Bahn und motorisiertem Individualverkehr bessere Umweltbilanz nahegelegt werden.[18] Das Unternehmen wurde für 2013 durch die Umweltstiftung myclimate als klimaneutral zertifiziert. Daneben ermöglicht MFB eine freiwillige Erhöhung des Fahrpreises, welche als Spende an myclimate gehe und so durch die Busfahrt produzierte Treibhausgase kompensieren solle.[19] Für diese Aktivitäten wurde MeinFernbus mit dem myclimate Award 2012[20] und dem internationalen Busplaner Nachhaltigkeitspreises 2013[21] ausgezeichnet.

Kritik

Im April 2014 wurde MeinFernbus GmbH der Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Verkehr verliehen, da das Unternehmen in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre seiner Kunden beeinträchtige. Als Begründung findet sich in der Laudatio vor allem derzeit vom Unternehmen in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vorgesehene Pflicht, sich bei Nutzung eines Online-Tickets zusätzlich bei Fahrtantritt durch einen gültigen amtlichen Lichtbildausweis zu identifizieren. Ebenfalls kritisiert wird dort, dass MeinFernbus laut seinen Datenschutzbestimmungen für Abrechnungen der Tickets nicht nur zahlungsrelevante Daten weitergeben darf, sondern unter anderem auch Telefonnummern sowie weitere, nicht für die Abwicklung von Zahlungen bedeutsame Angaben der Nutzer. Vor dem Hintergrund, dass die Mitführung eines Ausweises auch von einigen anderen Fernbusunternehmen verlangt wird, waren es laut der Laudatio gerade diese Möglichkeiten der Datenweitergabe, die MeinFernbus für diese Anti-Auszeichnung im Betracht kommen ließen.[22]

Im Test der Stiftung Warentest belegte MeinFernbus im Juli 2014 Platz 6 von 9 mit der Note „Gut (2,2)“.[23]

Siehe auch

Weblinks

Commons: MFB MeinFernbus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Fusion der Fernbusse. MeinFernbus und Flixbus. In: FAZ.NET. 7. Januar 2015, abgerufen am 7. Januar 2015.
  2. meinfernbus.de/staedte
  3. Fahrpläne und Preise. In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 4. November 2015.
  4. Kein Warten auf die Liberalisierung: Zweite MeinFernbuslinie startet am 10. August – „Übersee-Linie“ quert Bodensee und verbindet Konstanz direkt mit München; Linienerweiterung bis Zürich für diesen Herbst geplant. (PDF; 197 kB) In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, 25. Juli 2012, abgerufen am 6. Januar 2013.
  5. Unsere aktuellsten Presse-Informationen vom 12. November 2012. In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 14. November 2012.
  6. Lage der Haltestellen. In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 6. Januar 2013.
  7. Mein Fernbus: Unsere 154 Buspartner.
  8. Bayerischer Landtag, Drucksache 16/16939, u. a. mit Liste der MFB mit Stand 17. Juni 2013 erteilten Genehmigungen.
  9. Presse-Information vom 22. Juli 2013. In: newstix.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 23. Juli 2013.
  10. http://www.omnibusrevue.de/meinfernbus-enthuellt-seinen-100-fernbus-1284336.html
  11. http://meinfernbus.de/presse/archiv
  12. https://www.facebook.com/meinfernbus
  13. Sven Böll, Wolfgang Kuhlmann: Einer zieht den Kürzeren. In: Spiegel Online. 9. Januar 2015, abgerufen am 16. September 2016.
  14. Fernbusunternehmen – News September 2015, abgerufen am 22. September 2015.
  15. 250 Tage-Bilanz am Fernbusmarkt: MeinFernbus ist deutscher Marktführer / Kontinuierliches Kundenwachstum 9 Monate nach Fall des Bahn-Monopols (Memento vom 11. Juli 2016 im Internet Archive). In: fernbusbranche.de, 10. September 2013, abgerufen am 28. Mai 2016 (Pressemitteilung von MeinFernbus, Daten des IGES-Instituts).
  16. Wie die neue Fernbus-Allianz Europa aufmischen will. In: Berliner Morgenpost. 9. Januar 2015.
  17. Stefan Ehrbar: Im Zweistundentakt von Zürich nach München: Neuer Fernbusbetreiber will SBB und Flixbus Passagiere abluchsen. In: zofingertagblatt.ch. 7. April 2022, abgerufen am 16. April 2022.
  18. Fahr grün! In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 6. Januar 2013.
  19. CO2-neutral fahren mit MeinFernbus. In: meinfernbus.de. MFB MeinFernbus, abgerufen am 6. Januar 2013.
  20. http://www.fernbusbranche.de/meinfernbus-erhalt-myclimate-award-in-der-kategorie-newcomer-des-jahres-2012-mobilitat/
  21. http://busplanerpreis.eu/news/3-preistraeger-des-internationalen-busplaner-nachhaltigkeitspreises-2013
  22. Laudatio zur Vergabe des Negativpreises Big Brother Award an MeinFernbus, abgerufen am 13. April 2014.
  23. Meist günstig, pünktlich und gut. In: test 7/2014, S. 78–83 und test.de vom 11. Juli 2014, abgerufen am 21. Februar 2015.