Meister des Codex Manesse
Als Meister des Codex Manesse werden die namentlich nicht bekannten mittelalterlichen Maler bezeichnet, die ungefähr zwischen 1300 und 1340 beauftragt waren, die ganzseitigen Bilder zu der Liederhandschrift Codex Manesse zu erstellen. Ihre Porträts von Minnesängern zählen zu den Meisterwerken gotischer Buchmalerei. Der Begriff "Meister des Codex Manesse" ist in der kunsthistorischen Literatur nicht üblich.
Es handelt sich um mehrere Miniaturenmaler. Der sogenannte Maler des Grundstockes der Manessischen Liederhandschrift erstellte mit 100 Miniaturen den Hauptanteil wohl zwischen 1300 und 1315. Er malte sie in sehr einheitlichem Aufbau in kräftiger Deckfarbenmalerei. Die restlichen 27 Bilder wurden dann von drei oder vier[1] anderen Malern erstellt, die als Nachtragsmaler der Manessischen Liederhandschrift bezeichnet werden. Sie malten die im Blick auf das Gesamtwerk etwas blasser erscheinenden Bilder mit gemischten Farben. Insgesamt machen die kunstvolle Gestaltung der Schrift und die äußerst prächtige Farbgebung der Illustrationen den Codex Manesse zu einem sehr kostbaren mittelalterlichen Gesamtwerk.
Nachtragsmaler I: Jakob von Warte
Literatur
- Ingo F. Walther (Hrsg.): Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Herausgegeben und erläutert unter Mitarbeiter von Gisela Siebert. 2. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-14385-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. „Manessische Liederhandschrift“. In: Microsoft Encarta 2009