Menhir von Zschoppach

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Menhir von Zschoppach Menhir von Draschwitz, Rugestein, Ruhestein
Menhir von Zschoppach

Menhir von Zschoppach

Menhir von Zschoppach (Sachsen)
Koordinaten 51° 12′ 45,4″ N, 12° 54′ 16″ OKoordinaten: 51° 12′ 45,4″ N, 12° 54′ 16″ O
Ort Grimma OT Draschwitz, Sachsen, Deutschland

Der Menhir von Zschoppach, auch Menhir von Draschwitz, Rugestein oder Ruhestein genannt, ist ein vorgeschichtlicher Menhir bei Zschoppach, einer Ortschaft der Stadt Grimma im Landkreis Leipzig.

Lage

Der Menhir befindet sich südlich von Draschwitz am Südosthang einer Anhöhe. Er steht direkt an der ehemaligen Salzstraße zwischen Grimma und Meißen, die in den 1950er Jahren noch als Feldweg zu erahnen war, mittlerweile aber vollständig verschwunden ist. Im Mittelalter diente der Menhir als Gerichtsstätte, worauf auch der Name Rugestein hinweist.

Beschreibung

Der Menhir besteht aus Braunkohlenquarzit. Er ist plattenförmig, hat einen rechteckigen Querschnitt und eine keilförmige Spitze. Er hat eine Höhe von 180 cm, eine Breite von 60 cm und eine Tiefe von 35 cm.

Der Menhir in regionalen Sagen

Um den Stein ranken sich zahlreiche Sagen: So soll er auf dem Grab eines Großen aus vorgeschichtlicher Zeit stehen oder die Stelle anzeigen, an der ein Bauer vom Blitz erschlagen wurde. Im Dreißigjährigen Krieg soll hier ein Schatz vergraben worden sein, nach dem später auch vergeblich gesucht worden sein soll. Ferner sollen sich hier zwei Kinder zu Tode gekitzelt haben. Auch soll es ein Lied vom Rugestein gegeben haben, das aber nie aufgeschrieben wurde und mittlerweile vergessen ist.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 71.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 372–373, 382–383.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 187.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 75.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt – Thüringen – Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 120.

Weblinks