Meningismus
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R29.1 | Meningismus |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Meningismus (früher auch epidemische Genickstarre[1] und übertragbare Genickstarre[2]) wird das Symptom der schmerzhaften Nackensteifigkeit („Genickstarre“) bei Reizungen und Erkrankungen der Hirnhäute bezeichnet. Er ist eine reflektorische Verspannung der Nackenmuskulatur als Reaktion auf den Schmerz, bei tiefer Bewusstlosigkeit (Koma) löst er sich wieder. Zu einem meningealen Reizsyndrom (genannt auch meningeales Syndrom und Meningitissyndrom[3]) gehören ferner Übelkeit bis zum Erbrechen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit (Photo-/Phonophobie).
Folgende klinische Zeichen sind typischerweise beim Meningismus ebenfalls positiv:
Erkrankungen
Typische Erkrankungen mit Meningismus sind:
- Meningitis (Hirnhautentzündung)
- Subarachnoidalblutung
- Meningeosis carcinomatosa
- Septikopyämie
- Sonnenstich
- Pneumokokken-Pneumonie, (u. U. Somnolenz & Meningismus)
- Sinusthrombose
Differentialdiagnose
Schmerzhafte Nackensteifigkeit kann auch durch nicht meningeale Ursachen hervorgerufen werden, sie wird dann neutraler als Nackenbeugeschmerz bezeichnet. Dafür kommen differentialdiagnostisch in Frage:
- Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule
- Arthrose im Bereich der Halswirbelgelenke
- Migräne
- Frakturen der Halswirbel
- Tumor
- Rigor
- Angina tonsillaris
Einzelnachweise
- ↑ A. Müller, R. W. Schlecht, Alexander Früh, H. Still Der Weg zur Gesundheit: Ein getreuer und unentbehrlicher Ratgeber für Gesunde und Kranke. 2 Bände, (1901; 3. Auflage 1906, 9. Auflage 1921) 31. bis 44. Auflage. C. A. Weller, Berlin 1929 bis 1931, Band 2 (1929), S. 45–48 (Die epidemische Genickstarre).
- ↑ Karl Wurm, A. M. Walter: Infektionskrankheiten. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 9–223, hier: S. 177–180 (Meningitis cerebrospinalis epidemica).
- ↑ Karl Wurm, A. M. Walter: Infektionskrankheiten. 1961, S. 183 f. (Meningismus und Meningitissyndrom).