Merzouga
Merzouga مرزوقة ⵎⴰⵔⵣⵓⴳⴰ
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Basisdaten | |||||
Staat: | Marokko | ||||
Region: | Drâa-Tafilalet | ||||
Provinz: | Errachidia | ||||
Koordinaten | 31° 6′ N, 4° 1′ W | ||||
Einwohner: | 500 | ||||
Höhe: | 700 m | ||||
Merzouga zu Füßen der Dünenlandschaft des Erg Chebbi |
Merzouga (arabisch مرزوقة; Zentralatlas-Tamazight ⵎⴰⵔⵣⵓⴳⴰ) ist ein kleiner Wüstenort mit etwa 500 Einwohnern in der Provinz Errachidia (Region Drâa-Tafilalet) im Südosten Marokkos.
Lage
Merzouga liegt zu Füßen der Sanddünen des Erg Chebbi in einer Höhe von ungefähr 700 Metern ü. d. M. Der nächstgelegene größere Ort ist Erfoud (ungefähr 45 Kilometer weiter nördlich); Rissani liegt unwesentlich näher (etwa 40 Kilometer). Selten besucht sind die Felsmalereien und Tumuli außerhalb des 20 km südlich gelegenen Ortes Taouz.
Ortsbild
Der weitläufige Ort ist komplett in Lehmbauweise (Stampflehm) errichtet, wobei die meisten Bauten (Hotels, Restaurants, Geschäfte etc.) jüngeren Datums sind und erst in den Jahren nach 1980 erbaut wurden.
Wirtschaft
Die Einwohner von Merzouga und anderer nahegelegener Dörfer (Tanamoust, Hassilabied u. a.) lebten jahrhundertelang vom Anbau von Getreide (Gerste) und Gemüse (Ackerbohnen etc.) auf ihren Oasenfeldern (Oasenwirtschaft). Die Felder wurden durch traditionelle unterirdische Bewässerungskanäle (foggaras / khettaras) mit dem notwendigen Wasser versorgt, welches sich über Jahrhunderte in großen Depots unterhalb der Dünen gesammelt hat. Auch Viehwirtschaft war in geringen Umfang möglich, wobei die Tiere auch mit den Pflanzenabfällen gefüttert wurden.
Tourismus
Traditionelles Dorfleben sucht man in Merzouga vergeblich; dagegen ist die touristische Infrastruktur gut ausgebaut: Einige größere Hotels haben sogar einen Pool. Die Hotels vermitteln – in Zusammenarbeit mit örtlichen Agenturen – ein- oder mehrtägige Wüstentrips mit Kamelen oder Jeeps.
Umgebung
Die N 13 führt weiter zu der etwa 25 Kilometer entfernten und unmittelbar an der algerischen Grenze gelegenen Ortschaft Taouz. Hier finden sich Felszeichnungen und mehrere Steintumuli, über deren Alter und Funktion Unklarheit besteht.
Westlich von Merzouga bildet sich nach starken Regenfällen im Winter ein See, der Dayet Sri; binnen weniger Tage finden sich dann auch Flamingos ein.
Sonstiges
Nach einem heftigen nächtlichen Unwetter in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 2006 richteten Überschwemmungen schwere Schäden an Gebäuden, Autos sowie am traditionellen Bewässerungssystem an. Die Flut machte viele Menschen obdachlos, drei fanden den Tod. Auch Tiere starben in ihren eingestürzten Stallungen.
Am 16. Dezember 2006 hielt Jean Michel Jarre in den Dünen vor Merzouga das Konzert Water for Life zugunsten der UNESCO, mit dem er sich für verantwortungsvolleren Umgang mit Trinkwasser einsetzte.
Literatur
- Arnold Betten: Marokko. Antike, Berbertraditionen und Islam – Geschichte, Kunst und Kultur im Maghreb. DuMont-Verlag, Ostfildern 2012, S. 313ff ISBN 978-3-7701-3935-4