Messe Nr. 1 (Bruckner)

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Die Messe Nr. 1 in d-Moll für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orchester und Orgel ist ein musikalisches Werk des österreichischen Komponisten Anton Bruckner (WAB 26). Er komponierte in seinem Leben mehrere Messen, von denen drei nummeriert werden: d-Moll (Nr. 1), e-Moll (Nr. 2) und f-Moll (Nr. 3).

Entstehung

Bruckner schrieb die erste Fassung 1864 unter dem Eindruck einer Aufführung von Richard Wagners Tannhäuser. Die Uraufführung sollte eigentlich zum Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I. am 18. August stattfinden, erfolgte aber aus Zeitgründen erst am 20. November desselben Jahres im Alten Dom zu Linz. Mit dieser Messe schaffte Bruckner den endgültigen Durchbruch; die Aufführung war sowohl bei Kritikern und Zeitgenossen als auch beim Publikum ein immenser Erfolg.

1876 und nochmals 1881/82 revidierte Bruckner das Werk. Da er oft erleben musste, dass Orgeln zu tief gestimmt waren, übertrug er ein kleines Orgelsolo im Credo (T. 100 – 110) in die Klarinetten und Fagotte. Außerdem war im Linzer Redoutensaal (1864) keine Orgel vorhanden. Heute ist diese Messe eher seltener zu hören; die f-Moll-Messe ist die beliebteste und selbst die heikle e-Moll-Messe wird öfter aufgeführt. Unter Kennern gilt sie als ein sehr originelles Werk, ist aber nicht so effektvoll wie die beiden anderen Messen. Bruckner hält sich – wie bei allen seinen Kirchenmusikwerken – immer an die liturgischen Erfordernisse. Keines seiner Werke ist zu lang im Gottesdienst, ja manche Haydn-Messe ist länger geraten. Abweichend von der f-Moll-Messe muss die Intonation zum Gloria und Credo vom Priester, einem Solisten oder einer Schola gesungen werden. Bruckner hat diese Textzeilen hier nicht vertont. Das entspricht älterer katholischer Tradition. Wenngleich Bruckners geistliche Musik immer schon auch in Konzerten aufgeführt wurde, war sie primär für den Gottesdienst komponiert.

Der Erstdruck – erst 1892 bei Johann Gross in Innsbruck erschienen – folgt genau der Handschrift. Es ist das letzte Chorwerk, das Bruckner noch in alten Schlüsseln schrieb. Die Partitur wurde auch so gedruckt; der Klavierauszug bekam aber bereits die modernen Schlüssel. Die Gesamtausgabe hatte dieses Werk erst 1957 vorgelegt, da es als unverändert erkannt wurde, und bei dieser Gelegenheit auch die Schlüssel an heutige Gegebenheiten angepasst. Die Philharmonia Taschenpartitur erschien aber bereits 1924.

Weblinks