Messergriff K 1262b

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Der Messergriff K 1262b ist der aus Elfenbein gefertigte Griff eines Prunkmessers aus der prädynastischen Periode (wahrscheinlich Naqada IId, um 3200 v. Chr.)[1] der ägyptischen Geschichte. Er wurde Ende der 2000er Jahre auf dem Friedhof U in Umm el-Qaab bei Abydos gefunden.

Fundumstände

Der Messergriff aus Nilpferd-Elfenbein liegt in zwei Bruchstücken vor, die beim erneuten Durchsieben der Verfüllung der Gräber U-127 und U-p entdeckt wurden. Ihre ursprüngliche Herkunft ist nicht mehr genau feststellbar, jedoch ist eine Eingrenzung auf die Gräber der Stufe Naqada IId möglich. Günter Dreyer vermutet den Ursprung des Messers in der Gräbergruppe U-132–136, nördlich von U-p.[2]

Beschreibung

Die beiden Bruchstücke passen genau aneinander. Sie haben zusammen eine Länge von 7,5 cm, eine Höhe von 3,7 cm und einen maximalen Durchmesser von 0,6 cm. Der vollständige Messergriff hatte wahrscheinlich ursprünglich eine Länge von etwa 8 cm und eine Höhe von etwa 4 cm. Auf der Knaufseite ist noch ein Teil des Klingenbettes erhalten, das eine Tiefe von etwa 2 cm hatte. Ansonsten ist diese Seite völlig verwittert und von der ursprünglichen Dekorierung nichts mehr erhalten.[2]

Anders verhält es sich mit der Vorderseite. Diese ist zu etwa drei Viertel erhalten und zeigt vier längs zur Messerklinge orientierte Darstellungen von Tierreihen. Die erste Reihe zeigte ursprünglich fünf afrikanische Elefanten, von denen der erste, der zweite und der fünfte erhalten geblieben sind. Die beiden ersten Elefanten treten jeweils zwei umeinander gewundene Schlangen nieder. Hinter ihnen ist noch ein drittes Schlangenpaar erkennbar, auch wenn der dazu zugehörige Elefant nicht erhalten ist. Beim fünften Elefant fehlen die Schlangen. Hinter ihm ist noch der vordere Teil eines Fisches zu erkennen. Die zweite Reihe zeigt eine Giraffe, vor der noch ein Sattelstorch und eventuell eine aufgerichtete Schlange zu ergänzen wären. Hinter der Giraffe folgen acht (nach der zugehörigen Umzeichnung allerdings neun) weitere Vögel, wohl allesamt Sattelstörche. Eventuell folgte hinter dem letzten noch ein kleinerer Vogel. In der dritten Reihe folgen sechs Löwinnen mit herabhängendem und leicht eingerolltem Schwanz. In der vierten und letzten Reihe waren schließlich sechs Rinder dargestellt, von denen Nummer eins und Nummer fünf allerdings nicht mehr erhalten sind.[3]

Literatur

  • Günter Dreyer: Motive und Datierung der dekorierten prädynastischen Messergriffe. In: Christiane Ziegler (Hrsg.): L'art de l'Ancien Empire égyptien. Actes du colloque organisé au musée du Louvre par le Service culturel les 3 et 4 avril 1998. La Documentation française: Musée du Louvre, Paris 1999, S. 195–226.
  • Günter Dreyer: Ein neues Fragment eines dekorierten Messergriffes aus Abydos. In: Ola el-Aguizy, Mohamed Sherif Ali (Hrsg.): Echoes of Eternity. Studies presented to Gaballa Aly Gaballa (= PHILIPPIKA. Marburger altertumskundliche Abhandlungen. Band 35). Harrassowitz, Wiesbaden 2010, S. 15–22 (eingeschränkte Onlineversion).

Einzelnachweise

  1. Günter Dreyer: Motive und Datierung der dekorierten prädynastischen Messergriffe. Paris 1999, S. 200–202.
  2. a b Günter Dreyer: Ein neues Fragment eines dekorierten Messergriffes aus Abydos. Wiesbaden 2010, S. 15.
  3. Günter Dreyer: Ein neues Fragment eines dekorierten Messergriffes aus Abydos. Wiesbaden 2010, S. 16.