Metencephalon
Das Metencephalon oder Hinterhirn ist ein Teil des Rhombencephalons (Rautenhirn) und besteht aus der Brücke (Pons) und dem Kleinhirn (Cerebellum).
Der Pons wird in die Brückenbasis (Pars basilaris pontis) und die ihr anliegende Brückenhaube (Tegmentum pontis) gegliedert. Diese reicht bis an die Rautengrube, den Boden des vierten Hirnventrikels (Ventriculus quartus), der nach hinten (bzw. oben) vom Kleinhirn begrenzt wird.
Das Kleinhirn schließt dorsal (rückenseits) an den Pons. Es kann auch als Dach (Tectum) des Metencephalons angesehen werden.[1] Die Graue Substanz des Kleinhirns gliedert sich innenliegend in Kerngebiete und außenliegend in Regionen seiner Rinde (Cortex cerebelli).
Im Metencephalon liegen unter anderem folgende Kerne
- in der Brückenbasis (Pars basilaris)
- Nuclei pontis (Brückenkerne) – Umschaltstationen insbesondere für die Bahnen zwischen Arealen der Großhirnrinde und der Kleinhirnrinde
- in der Brückenhaube (Tegmentum)
- Nuclei motorii – Kerne für motorischen Anteile des 5., 6. und 7. Hirnnerven
- Nucleus sensibilis pontinus – Kern für sensible Fasern des 5. Hirnnerven
- Nuclei vestibulares (Vestibulariskerne) – erste Umschaltung des Nervus vestibularis von den Gleichgewichtsorganen, bei einigen Säugetieren im Nachhirn gelegen[3]
- Nuclei cochleares (Schneckenkerne) – erste Umschaltung der Hörbahn, bei einigen Säugetieren im Nachhirn[3]
im Cerebellum (Kleinhirn):[4]
- im Marklager des Kleinhirns
- Nucleus dentatus – mit Verbindung zu Thalamuskernen und Nucleus ruber
- Nucleus emboliformis – mit Verbindung zu Nucleus ruber und Thalamus
- Nucleus globosus – mit Verbindung vornehmlich zum Nucleus ruber
- Nucleus fastigii – mit Verbindung zu Gleichgewichtskernen
Einzelnachweise
- ↑ Franz-Viktor Salomon: Brücke. In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 3. Auflage. Enke, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8304-1288-5, S. 514–515.
- ↑ Walther Graumann, Dieter Sasse: CompactLehrbuch Anatomie. Band 4. Schattauer, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-7945-2064-0, S. 263.
- ↑ a b Oskar Schaller, Gheorghe M. Constantinescu: Illustrated Veterinary Anatomical Nomenclature. Georg Thieme, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8304-1069-0, S. 424.
- ↑ Walther Graumann, Dieter Sasse: CompactLehrbuch Anatomie. Band 4. Schattauer, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-7945-2064-0, S. 275.