Metropolie Litauen

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Die Metropolie Litauen (griechisch vμητροπολίτης Λιτβων) war eine orthodoxe Kirchenprovinz im Großfürstentum Litauen im 14. Jahrhundert. Sie unterstand dem Patriarchen von Konstantinopel und hatte ihren Sitz in Nawahradak, später in Vilnius.

Geschichte

1291/92 wurde in einem Verzeichnis des Patriarchen von Konstantinopel ein orthodoxer Metropolit (Bischof) für Litauen erwähnt, ebenso für 1299/1300.[1][2] Sein Sitz war Nawahradak.

Seit 1302/03 bestand außerdem eine Metropolie Galizien mit Sitz in Halitsch.[3] 1317, 1327 und 1329 wurde wieder ein Metropolit von Litauen[4] erwähnt.

1355 bis 1362 wurde Roman von Großfürsten zum Metropoliten eingesetzt. Seit 1373/75 war Cyprianos Metropolit von Litauen. 1380 bis 1382 war er auch Metropolit von Moskau, kehrte dann aber wieder nach Litauen zurück. 1390 wurde er erneut Metropolit von Moskau, und vereinigte beide Metropolitansitze als Metropolit von Kiew, der ganzen Rus und Litauen in seiner Person. Seitdem gab es keine separaten Metropoliten von Litauen mehr.

Metropoliten von Litauen

  • Theophil (vor April 1317-nach April 1329)[5]
  • Theodorit (1352–1354)
  • Roman (1355–1362)
  • Cyprianos (1373/75–1389), danach Metropolit von Kiew, der ganzen Rus und Litauen (1390–1406)

Quellen

  • Miklosich M., Müller L: Acta patriarchatus Constantinopolitani. Wien, 1975. p. 72, 143, 147.

Literatur

  • Geizer H.: Beiträge zur russischen Kirchengeschichte aus griechischen Quellen, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte, XIII, 1892, S. 261
  • Павлов, Алексей Степанович: О начале Галицкой и Литовской митрополий и о первых тамошних митрополитах по византийским документальным источникам ХIV в (Über den Beginn der Metropolien Galizien und Litauen und über deren erste Metropoliten in byzantinischen Quellen des 14. Jahrhunderts), in: Русское обозрение, 1894, Heft 5, S. 236–241

Weblinks

Anmerkungen

  1. Darrouzes J.: Notitae episcopatuum ecclesiae Constantinopolitanae, Paris, 1981; Miklosich F., Müller, J: Acta et diplomata graeca medii aevi sacra et profana. Vindobonnae, 1860—1890. Vol. 1—6.; Das Register des Patriarchat von Konstantinopel, Hrsg. v. H. Hunger, O. Kresten, E. Kislinger, C. Cupane. Wien, 1981—1995. T. 1—2.; Gelzer, H.: Ungedruckte und ungenügend veröffentlichte Texte der Notitiae Episcopatuum, ein Beitrag zur byzantinischen Kirchen- und Verwaltungsgeschichte, München, Akademie der Wissenschaften, Hist., l, Abhandlungen, XXI, 1900, Bd. III, ABTH
  2. «τά Λίτβαδα, ένορία όντα τής Μεγάλης Ρωσίας», in: Rhalles G. A., Potles M. Σύνταγμα τών ϑείων καί ίερών κανόνων… Athens, 1859. T. V. P. 490—495
  3. Vielleicht waren beide Metropolien auch identisch und trugen nur unterschiedliche Bezeichnungen ?
  4. Mitglied im Synod von Konstantinopel
  5. Sein Name wurde nur 1329 erwähnt, 1317 und 1327 kann es ein anderer Metropolit gewesen sein