Meursault

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Meursault
Meursault (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Côte-d’Or (21)
Arrondissement Beaune
Kanton Ladoix-Serrigny
Gemeindeverband Beaune Côte et Sud
Koordinaten 46° 59′ N, 4° 46′ OKoordinaten: 46° 59′ N, 4° 46′ O
Höhe 199–458 m
Fläche 16,22 km²
Einwohner 1.408 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 87 Einw./km²
Postleitzahl 21190
INSEE-Code

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Meursault ist eine französische Gemeinde und ein Weinort in der Region Bourgogne-Franche-Comté im Département Côte-d’Or. Die Gemeinde hat 1.408 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), ist auf einer Höhe von 243 m über dem Meer und verfügt über eine Fläche von 1622 Hektar. Die Einwohner von Meursault werden Murisaltiens genannt.

Meursault liegt circa sieben Kilometer südlich von Beaune an der Bahnstrecke Paris–Marseille und grenzt im Süden an Puligny-Montrachet und Blagny sowie nordwestlich an Monthelie und nördlich an Volnay. Meursault ist Teil der Côte de Beaune. Das Gemeindegebiet wird vom Flüsschen Cloux durchquert.

Erste schriftliche Erwähnung als Weinort findet man in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1098 von Herzog Odo I. an das Kloster Cîteaux.

Die Climats von Meursault zählen seit dem 8. Juli 2015 zu dem burgundischen Weltkulturerbe.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1793 1341
1800 1624
1806 1704
1821 1917
1831 2066
1836 2106
1841 2107
1846 2259
1851 2178
1856 2227
1861 2416
1866 2625
1872 2662
Jahr Einwohner
1876 2700
1881 2637
1886 2618
1891 2564
1896 2512
1901 2426
1906 2476
1911 2254
1921 1939
1926 1916
1931 1846
1936 1768
1946 1721
Jahr Einwohner
1954 1763
1962 1869
1968 1831
1975 1733
1982 1645
1990 1538
1999 1598
2006 1567
2007 1563
2012 1503
2017 1425
2018 1419

Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

Kirche Saint-Nicolas de Meursault
  • Château fort de Meursault (heute Rathaus)
  • Kirche Saint-Nicolas de Meursault
  • Schloss Meursault, ein öffentlich zugängliches Schloss mit Weingut

Weinbaugebiet Meursault

Meursault ist eine Appellation d’Origine Contrôlée in der Côte d’Or.[1] Es werden hauptsächlich Weißweine produziert.

Seit dem 8. Juli 2015 gehören 1247 speziell definierte Weinbauparzellen zwischen Dijon und Lion, die Climats[2] de Bourgogne, zum Weltkulturerbe der UNESCO.[3], von denen einige in der Appellation Meursault liegen.

Die Appellation Meursault (Appellation d’Origine Contrôlée seit dem 21. Mai 1970) verfügt über 18 Premier-Cru-Lagen. Angebaut werden fast ausschließlich Weißweine aus der Rebsorte Chardonnay. Der Ertrag ist für die normale Orts-Appellation auf 45 Hektoliter/Hektar beschränkt. Durch Ausnahmeregelungen darf der Ertrag um maximal 20 Prozent höher liegen. Die durchschnittliche Erntemenge liegt bei ca. 17340 hl/Jahr (davon Premier Cru: 4501 hl), die auf einer Fläche von 449,69 Hektar geerntet wird. Außerdem werden ca. 418 hl (davon 65 hl Premier Cru) Rotwein produziert.[4]

Der Mindestalkoholgehalt beträgt 11 % für den Weißwein, 10,5 % für den Rotwein. Im Falle einer künstlichen Anreicherung durch Trockenzucker (Chaptalisation) wird ein maximaler Alkoholgehalt festgelegt, der bei 13,5 % liegt. Im Falle einer Premier Cru Lage liegt der Mindestalkoholgehalt für Weißwein bei 11,5 %, 11 % für Rotwein und das Maximum bei 14 %.[5]

Die Premier-Cru-Lagen (insgesamt 133,63 Hektar) sind Les Cras, Les Caillerets, Les Santenots Blancs, Les Plures, Les Santenots du Milieu, Charmes, La Jeunelotte ou Blagny, La Pièce Sous le Bois ou Blagny, Sous le dos D’âne ou Blagny, Sous Blagny ou Blagny, Les Perrières, Clos des Perrières, Les Genevrières, Poruzots, Le Poruzot, Les Bouchères, Les Gouttes d’Or sowie Les Ravelles ou Blagny.

Mediale Bezüge

Im Roman Der Fremde von Albert Camus geht es um einen jungen Algerienfranzosen namens „Meursault“, der zufällig einen jungen Araber erschießt und in dem darauf folgenden Prozess gegen ihn sein eigenes Todesurteil provoziert. Der Name Meursault steht hier möglicherweise für „meurs, sot!“, auf Deutsch „stirb, du Tor!“. Deutlich später, 2013, veröffentlichte der Algerier Kamel Daoud mit Bezug auf Camus einen Roman Meursault, contre-enquête als „Hommage en forme de contrepoint“.[6]

Gerard Oury hat 1966 einen Teil des Films Drei Bruchpiloten in Paris, auch: „Die große Sause“ (La grande vadrouille) in Meursault gedreht.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Am dritten Wochenende im November findet das Weinfest Les Trois Glorieuses de Bourgogne, "Die glorreichen drei der Bourgogne" statt, das sich von Samstag bis Montag über drei Tage erstreckt (siehe auch La Paulée de Meursault).[7]
  • Die La Paulée de Printemps ist ein Weinfest, das im März den Beginn der Arbeiten in den Weinbergen zum Thema hat. Seit 1986 findet dieses Fest auch auf dem Schloss Meursault statt.

Literatur

  • Laure Gasparotto: Meursault 2000. Hrsg.: Office de Tourisme du Meursault. 2000, ISBN 2-9515146-0-3.

Weblinks

Commons: Meursault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meursault. Vins de Bourgogne, abgerufen am 11. Oktober 2020 (französisch). Meursault. (PDF) In: Vins de Bourgogne. Abgerufen am 11. Oktober 2020 (englisch).
  2. Did you say Climats? In Burgundy, a Climat is the name for a specific vineyard site combining vine plots, grape variety and know-how. In: climats-bourgogne.com/. Abgerufen am 20. Dezember 2021 (englisch).
  3. Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  4. Meursault (appellation Communale et Premier Cru) Côte de Beaune (Bourgogne). 23. Juli 2011, abgerufen am 2. Oktober 2020 (französisch).
  5. Pitiot, Sylvain; Servant, Jean-Charles: Les vins de Bourgogne. 15. Auflage. Collection Pierre Poupon, 2014, ISBN 978-2-9513731-7-4, S. 232.
  6. Kamel Daoud: Meursault, contre-enquête. Actes Sud, Arles 2014, ISBN 978-2-330-03372-9. (deutsch: Der Fall Meursault. Eine Gegendarstellung. Übers. Claus Josten. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04798-1)
  7. Frédéric Durand-Bazin: Reportage: Dans les coulisses des trois glorieuses de Bourgogne. In: Le Figaro. 20. Dezember 2011, abgerufen am 29. Juli 2020 (französisch).