Michael P. Manns

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Michael Peter Manns (* 16. November 1951 in Koblenz) ist ein deutscher Internist und Hochschullehrer.[1]

Leben

Michael P. Manns studierte von 1970 bis 1976 Medizin an der Universität Wien und Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1976 erfolgte in Mainz seine Promotion. 1986 berief die Universität Mainz ihn zum C2-Professor für Innere Medizin und seit 1991 ist Manns Direktor und C4-Professor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Er war an klinischen Studien für neue Standardtherapien chronischer Hepatitis beteiligt und etablierte an der MHH ein Kompetenzzentrum für Hepatitis (Hep-net), das zunächst 2002 bis 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und seit 2007 von der Deutschen Leberstiftung gefördert wird. 2001 leitete er eine klinische Studie[2], die die gute Wirksamkeit von Peginterferon α zusammen mit Ribavirin gegen Hepatitis C zeigte (mit dem Gewicht der Patienten angepasster Dosierung), bis vor kurzen noch die Standardtherapie (als solche abgelöst durch die CAR-T Zell Therapie). 2012 leitete er an seinem Zentrum eine klinische Studie, die die Wirksamkeit einer Kombinationsbehandlung mit Peginterferon alpha und Adefovirdipivoxil (beide Medikamente wurden schon gegen Hepatitis B bzw. C eingesetzt) bei den häufig schwerwiegend verlaufenden chronischen Hepatitis D Infektionen zeigte.[3]

Zum 1. Januar 2019 übernahm er das Amt des Präsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover.[4]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften (Auswahl)

  • 1985: Boehringer Ingelheim Preis der Universität Mainz
  • 1990: Clinical Research Award, Göttingen
  • 1991: Clemens van Pirquet Award, University of California Davis, USA
  • 1995: Internationaler Hans Popper Preis, Basel, Schweiz
  • 2002: Robert Pfleger-Forschungspreis, Bamberg
  • 2002: Mitglied der Leopoldina
  • 2003: Max-Siurala-Award, Finnish Society of Gastroenterology, Turku, Finnland
  • 2003: ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen[5]
  • 2005: Ehrenmitglied der Argentinischen Gesellschaft für Hepatologie
  • 2006: Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Gastroenterologie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Innovationsreport Abgerufen am 14. September 2011
  2. The Lancet, Band 358, 2001, S. 9286
  3. Neue Therapie gegen Hepatitis Delta – Kombination zweier Wirkstoffe heilt jeden vierten Patienten, Aus der Forschung, 13. September 2011, Bundesministerium für Bildung und Forschung, abgerufen am 10. September 2018.
  4. Professor Manns ist der neue MHH-Präsident. 28. Dezember 2018, abgerufen am 2. Januar 2019.
  5. Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Michael Manns. Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, abgerufen am 14. August 2016.