Michael Schernack

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Michael Schernack (auch Scharnack, Schernaccius; * 17. Februar 1622 in Treuenbrietzen; † 7. Februar 1675 in Wittenberg) war ein deutscher lutherischer Theologe und Liederdichter.

Leben

Er wurde am 17. Februar 1622 in Treuenbrietzen als Sohn des dortigen Superintendenten Andreas Schernack[1] und der Sabine Lüssow[2] geboren. Er besuchte die Schulen in Wittenberg, Berlin, Ruppin und Lüneburg. Studierte Theologie in Rostock, Wittenberg[3] und Leipzig. Nach Wittenberg zurückgekehrt erwirbt er sich am 26. April 1652 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie[4] und hielt dort Privatvorlesungen über theologische und philosophische Themen, zur Unterrichtung der Studenten. Am 15. September 1661 wurde er Substitut des Archidiakons August Fleischhauer an der Wittenberger Stadtkirche, 1670 vierter Diakon daselbst, war auch Adjunkt der philosophischen Fakultät[5] und starb am 7. Februar 1675.

Sein Grabstein[6] enthielt folgende Inschrift:[7]

“D.O.M.S. et M. Michaëli Schernaccio viro de ecclesia hac meritissimo, diacono fidelissimo, qui, natus cIכּIכּcXXII d. XVII. Febr. Fidae Brizae in vicina Marchia, postquam in vita tota et per XV quasi annos in officio suo Deo fidem patientiam et constantiam, in matrimonio cum Margaretha Elisabetha Fleischhaueriana, ex qua Michaëlem Andream, et cum Johanna Regina Elstia, ex qua Johannem Bartholomaeum Martinum et Manassem et Jobum Ephraimum (qui a letere parentis situs est) suscepit, utrique conjugi amorem infucatum, auditoribus suis et omnibus integritatem et innocentiam suam approbasset, satis plenus dei spei et placide in Jesu suo d. VII. Febr. cIכּIכּcLXXV obdormiit, hoc quidquid est monumenti martio ac parenti suo desideratissimo vidua liberque superstites perpetua maerore cet.”

Familie

Schernack war am 29. April 1662 verheiratet in erster Ehe mit Margarete Elisabeth (* 22. August 1645 in Wittenberg, getauft 24. August 1645; † 12. Januar 1664 ebenda (starb im Wochenbett, wurde auf dem Kirchenfriedhof neben ihren Geschwistern begraben), begr. 17. Januar 1664), der Tochter des Wittenberger Archidiakons August Fleischhauer. In zweiter Ehe ehelichte er am 5. September 1665 in Wittenberg Johanna Regina Elste[8]. Von seinen Kindern ist bekannt:

  • Michael Andreas Sernack (war Rektor der Schule Köselin, trat dort 1683 als Prediger auf und stieg zum Archidiakon auf)
  • Johann Bartholomäus
  • Martin
  • Martin Manasse * 12. Februar 1679 in Wittenberg, † 1749, °° mit Johanna Magdalene, Tochter des Pfarrers Otto Bernhard Herold-Badresch. Er war 1698–1749 Pfarrer in Prillwitz
  • Hiob Ephrahim

Werke

Sieben-Fache Welt- und Him̃els-Capell: Darein gesungen werden Welt- und Himmel-Lieder 1674
Siehe auch Vd 17 - Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts

Literatur

  • Veronika Birckner-Albrecht: Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2008, ISBN 9783374021390, Bd. 7, S. 425 f.

Einzelnachweise

  1. Knapps, Albert: Evangelischer Liederschatz in Kirche, Schule und Haus. Stuttgart 1891 Andreas hatte an der Universität Wittenberg studiert stammte aus Liebenwerda immatr. 21. August 1596 (AAV II 433b, 7)
  2. Fischer, Otto: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation. Bd. 2.2 Berlin 1941
  3. immatr. 9. Juni 1629 als Minderjähriger gemeinsam mit seinen Brüdern Simon und Johann Simon AAV III. S. 333 Magister 26. April 1652 AAV 475
  4. AAV III. 475
  5. Erdmann: Diakone
  6. Stier. G.: Inscriptionum Vitebergensium. Die Lateinischen Inschriften Wittenbergs darunter Luthers fünfundneunzig Sätze. Witenberg, R. Herrose 1860
  7. Dem allerhöchsten Gott geweiht und für den Magister Michael Schernack, einen um diese Kirche hochverdienten Mann und getreuen Diakon, der, geboren am 17. Februar 1622 in Treuenbrietzen in der benachbarten Mark, nachdem er in seinem ganzen Leben und in fast 15 Amtsjahren seinem Gott Glauben, Geduld und Beständigkeit, in der Ehe mit Margaretha Elisabeth Fleischhauer, die ihm Michael Andreas, und mit Johanna Regina Elste, die ihm Johann Bartholomäus Martin und Manasse und Hiob Ephraim (der neben dem Vater beigesetzt ist) gebar, beiden Gattinnen ungeheuchelte Liebe, seinen Hörern und allen Menschen seine Rechtschaffenheit und Unschuld erwiesen hat, erfüllt von Hoffnung auf Gott und getrost in seinem Jesus am 7. Februar 1675 entschlafen ist, setzten dieses geringe Denkmal ihrem ersehnten Gatten und Vater die Witwe und die noch lebenden Kinder in beständiger Trauer. Diese Übersetzung von Rabanus Flavus setzt latere statt letere, marito statt martio und liberique statt liberque voraus.
  8. Kirchenbücher Wittenberg