Michael Wladarsch
Michael Wladarsch (* 17. Juni 1961 in Ingolstadt) ist ein deutscher Kulturveranstalter, Aktivist, Kunstschaffender und Designer.
Biografie
Michael Wladarsch besuchte das Christoph-Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt und studierte ab 1981 Psychologie und Philosophie in Bochum und Trier. Ab 1984 studierte er Grafik-Design und visuelle Kommunikation in Trier, Paris, London, Schwäbisch Gmünd, (1989 Abschluss Diplom FH). 1993 gründete er in München die Design-Agentur 84 GHz – Raum für Gestaltung, die auch die Plattform für seine kulturellen und gesellschaftskritischen Aktivitäten darstellt. Er lebt seit 1989 in München-Schwabing.
Kulturveranstalter
Seit 2002 organisiert er zusammen mit seiner Frau Sylvia Katzwinkel monatliche Ausstellungen (Jour Fix) im Keller der Georgenstraße 84 in Schwabing, seit 2003 das jährlich stattfindende offene Atelierwochenende in Schwabing und der Maxvorstadt Kunst im Karrée. Daneben präsentiert er regelmäßig im Karrée der Kunst auf dem Corso Leopold Aktionskunst im öffentlichen Straßenraum. Für dieses Engagement wurden er und seine Frau 2013 mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet.[1]
Aktivist
Wladarsch ist Mitinitiator des Gaudiblatts,[2][3] Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit München,[4][5] Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit Bayern und war lange Jahre im Vorstand des Corso Leopold. Er setzt sich aktiv für die Kunst- und Meinungsfreiheit ein. Um der Forderung nach Trennung von Kirche und Staat Nachdruck zu verleihen, organisierte er 2010 die "frohe Prozession"[6] zum ökumenischen Kirchentag in München[7] und seit 2011 das Münchener Gottlosentreffen.[8][9] Seit 2010 moderiert er regelmäßig Radiosendungen bei Radio LORA München (Gegensprechanlage, Michael spricht mit Gott, Gaudiwelle). Seit 2015 organisiert er der den Platz für Humanisten auf dem Corso Leopold. Er war Geschäftsführer der Deutschen Humanistentag gGmbH, die im Sommer 2017 den Deutschen Humanistentag (ht17) in Nürnberg durchgeführt hat. Anfang 2017 initiierte er zusammen mit Birgit Magiera die Sunday Assembly München.[10] Seit 2019 ist er Schatzmeister beim Zentralrat der Konfessionsfreien[11] und seit 2020 beim Humanistischer Verband Deutschlands – Landesverband Bayern.
Kunst und Design
- 2006 Ampel-Art, Streetart Projekt[12]
- ab 2007 PAPST – Gesellschaft für sakrales Marketing mit Wolfram Kastner
- 2008, Leuchtkraft (David Emmenlauer, Michael Wladarsch, 2008)[13]
- 2010 Tubophon mit Stefan Schubert
- 2014, Kultbank[14]
- 2015 Sakrale Büroräume[15][16]
- 2020, Weiße Fahnen für München[17] zum Tag der Befreiung, mit Wolfram Kastner
Publikationen
- Katalog für Kunst im Karrée. München 2013, ISBN 978-3-9815266-1-5.
- Kunst im Karrée 1880–1980. Eine Zeitreise ins historische Schwabing. München 2013, ISBN 978-39815-266-2-2.
Kulturveranstaltungen
in Zusammenarbeit mit Sylvia Katzwinkel
- seit 2003 Kunst im Karrée – offene Ateliers in Schwabing und der Maxvorstadt
- seit 2004 Karrée der Kunst am Corso Leopold, München
- seit 2011 Gaudiblatt Hoagascht, München
- 2003, Jour Fix 03, Don Chaos mit Mike Spike Froidl
- 2004, Jour Fix 20, Malerei von Dee Dee Ramone
- 2004, Jour Fix 24, King Kong Kunstkabinett
- 2005, Jour Fix 34, Timothy James Webb
- 2007, Jour Fix 60, Klaus von Gaffron
- 2009, Jour Fix 79, Ali Mitgutsch
- 2010, Jour Fix 90, Helmut Sturm
- 2011, Jour Fix 99, Wolfram Kastner
- 2012, Jour Fix 102, Gert Wiescher
- 2014, Jour Fix 124, Tanel Veenre
- 2015, Jour Fix 133, Helena Lehtinen
- 2016, Jour Fix 149, WON ABC
- 2018, Jour Fix 161, mo|men|tos
- 2019, Jour Fix 164, Jorge Manilla
Auszeichnungen
- 1998: Stipendium in London bei Raymond Loewy International im Rahmen des Marlboro Design Förderpreis
- 2013 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet.
Weblinks
- Kunst im Karrée
- Jour Fix – Kultur im Keller
- Corso Leopold
- Gaudiblatt
- Bund für Geistesfreiheit
- Korso-Deutschland.de
Einzelnachweise
- ↑ [1] Landeshauptstadt München Kulturreferat 2013
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 15. April 2014 im Internet Archive) Wolfgang Görl, Süddeutsche Zeitung vom 12. Februar 2014
- ↑ Süddeutsche Zeitung: "Anarchie ist kein Steckerleis". Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ B2 - Der Talk - Stefan Parrisius: Eins zu Eins, Michael Wladarsch. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Daniela Borsutzky: Münchner Ortsverband des „Bund für Geistesfreiheit“ wird 150 Jahre alt. 28. Oktober 2020, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ [2] Aufruf zur frohen Prozession, München 2010
- ↑ [3] sueddeutsche.de, 20. Mai 2010
- ↑ [4] Christliches Medien Magazin pro, 30. Mai 2011
- ↑ [5] Humanistischer Pressedienst, 1. Juni 2011
- ↑ Ruth van Doornik: Sunday Assembly: Es ist eine Art Kirche - nur eben ohne Gott. In: DIE WELT. 22. Oktober 2017 (welt.de [abgerufen am 23. Oktober 2017]).
- ↑ Zentralrat mit neuem Team und neuen Mitgliedern. Abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ [6] Münchner Wochensanzeiger 14. November 2006
- ↑ [7] Dokumentation die Urbanauten
- ↑ Bierbank wird amtliches Kultobjekt. 30. November 2014, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Muss das Spaghettimonster GEZ bezahlen? Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Klage vor Verwaltungsgericht - Gott gegen Gebühren. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ 30.04.2020 - Kunstprojekt 75 Jahre Kriegsende - Weiße Fahnen am Landtag | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 13. Juni 2021.
Personendaten | |
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NAME | Wladarsch, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kulturveranstalter, Aktivist, Kulturschaffender und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1961 |
GEBURTSORT | München |