Michaela Fenske

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Michaela Katharina Fenske (* 6. Mai 1966) ist eine deutsche Europäische Ethnologin und Hochschullehrerin. Seit Oktober 2017 ist sie Lehrstuhlinhaberin für Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben

Michaela Fenske studierte 1985 bis 1990 Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie (ehemals Volkskunde), Empirische Kulturwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte an den Universitäten Göttingen und Tübingen. 1990 bis 1997 war sie Mitarbeiterin im Frauenbüro der Universität Göttingen und zeitweilig Geschäftsführerin der Landeskonferenz Niedersächsischer Frauenbeauftragter. 1997 schloss sie ihr Studium in Göttingen mit dem Magister artium ab. 1998 bis 2003 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen beschäftigt. Nach der Promotion 2004 mit einer mit dem Dissertationspreis der Universität Göttingen ausgezeichneten Arbeit[1] war sie bis 2006 zeitweise als Lehrbeauftragte an den Universitäten Hamburg, Zürich und Göttingen sowie 2005 bis 2006 Forschungsreferentin in Göttingen tätig. Von 2006 bis 2008 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-geförderten Forscherverbund „Volkskundliches Wissen und gesellschaftlicher Wissenstransfer“,[2] sowie 2009 bis 2011 im MWK-geförderten Forschungsprojekt „Niedersachsen von unten. Politische Alltagskultur in Niedersachsen (1946–1976)“.[3] Von 2011 bis 2013 hatte sie eine Vertretungsprofessur am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen inne und habilitierte sich 2012 in Göttingen. Von 2014 bis 2017 war sie als Heisenberg-Stipendiatin der DFG am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin tätig. Seit Oktober 2017 ist sie Lehrstuhlinhaberin für Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg an.[4]

Von 2009 bis 2013 war Fenske Erste Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen und 2008 Mitbegründerin der Working Group Historical Approaches in Cultural Analysis der Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore (SIEF). Sie ist Mitglied des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte[5] sowie der Arbeitsgruppe „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.[6] Seit 2019 ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift für Volkskunde.

Fenskes Arbeitsgebiete sind vor allem Historische Anthropologie, Anthropology Beyond the Human/Multispecies Ethnography, Anthropologie des Politischen, Anthropologie des Schreibens, Narrative Kultur, Populärkulturforschung, Raumforschung (u. a. Anthropologie des Ländlichen) und Wirtschaftsanthropologie.

Publikationen (Auswahl)

  • Ein Dorf in Unruhe. Waake im 18. Jahrhundert. (= Hannoversche Schriften zur Regional- und Lokalgeschichte. Band 13). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1999, ISBN 3-89534-246-7.
  • als Herausgeberin: Geschlecht und Ökonomie. Beiträge der 10. Arbeitstagung der Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde Göttingen 2004. (= Schriftenreihe der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen e.V. Band 20). Schmerse, Göttingen 2005, ISBN 978-3-926920-38-6.
  • Marktkultur in der Frühen Neuzeit. Wirtschaft, Macht und Unterhaltung auf einem städtischen Jahr- und Viehmarkt. Böhlau, Köln/Wien/Weimar 2006, ISBN 978-3-412-24905-2.
  • als Herausgeberin: Alltag als Politik – Politik im Alltag: Dimensionen des Politischen in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Lesebuch für Carola Lipp. Lit-Verlag, Berlin/Münster 2010, ISBN 978-3-643-10836-4.
  • Demokratie erschreiben. Bürgerbriefe und Petitionen als Medien der politischen Kultur 1950–1974. Campus, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-593-39572-2. (Zugleich: Habilitationsschrift, Universität Göttingen, 2012).
  • mit Regina Bendix (Hrsg.): Politische Mahlzeiten. (= Wissenschaftsforum Kulinaristik. Band 5). Lit-Verlag, Berlin/Münster 2014, ISBN 978-3-643-12688-7.
  • mit Dorothee Hemme (Hrsg.): Ländlichkeiten in Niedersachsen. Kulturanthropologische Perspektiven auf die Zeit nach 1945. (= Göttinger kulturwissenschaftliche Studien. Band 11). Schmerse, Göttingen 2015, ISBN 978-3-926920-52-2.
  • mit Guido Fackler, Franziska Gleichauf (Hrsg.): Aus der Wabe in die Welt: Biene macht Kultur. (= Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Lab 13 auf der Landesgartenschau Würzburg 2018 / Schriften und Materialien der Würzburger Museologie. Heft 6). Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg 2018, ISSN 2197-4667 (PDF).
  • mit Susanne Dinkl (Hrsg.): Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie. Würzburg seit 2018, ISSN 2511-9486 (Online).
  • als Herausgeberin: Alltag – Kultur – Wissenschaft. Beiträge zur Europäischen Ethnologie. (Begründet und bis 2018 herausgegeben von Burkhart Lauterbach, weitergeführt von Michaela Fenske). Königshausen & Neumann, Würzburg seit 2019, ISBN 978-3-8260-6949-9 (2019).
  • mit Arnika Peselmann, Daniel Best (Hrsg.): Ländliches vielfach! Leben und Wirtschaften in erweiterten sozialen Entitäten. Königshausen & Neumann, Würzburg 2021, ISBN 978-3-8260-7360-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dissertationspreis Göttingen. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 22. August 2019; abgerufen am 22. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unibund.gwdg.de
  2. Göttingen. Abgerufen am 22. August 2019.
  3. Georg-August-Universität Göttingen – Öffentlichkeitsarbeit: Niedersachsen von unten. Politische Alltagskultur in Niedersachsen (1946–1976) – Georg-August-Universität Göttingen. Abgerufen am 22. August 2019.
  4. Prof. Dr. Michaela Fenske. In: Volkskunde.Uni-Wuerzburg.de. Abgerufen am 21. September 2019.
  5. Kuratorium. Abgerufen am 22. August 2019.
  6. Biodiversität in der Agrarlandschaft. Abgerufen am 22. August 2019.