Michel Haguenauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Michel Haguenauer (* 22. Januar 1916 in Paris; † 25. August 2000) war ein französischer Tischtennisspieler. Er wurde 1948 Vizeweltmeister mit der Mannschaft und 1954 im Doppel.

Haguenauer gewann bei den nationalen französischen Meisterschaften insgesamt 22 Titel, achtmal im Einzel (1933–1938, 1949, 1950), neunmal im Doppel und fünfmal im Mixed. 1960 wurde er mit RC France französischer Mannschaftsmeister.[1] Zwischen 1933 und 1959 nahm er 17 mal an Weltmeisterschaften teil. Am erfolgreichsten waren der Silbermedaillengewinn 1948 mit der französischen Mannschaft sowie 1954 im Doppel mit Victor Barna. Bereits 1939 hatte er zusammen mit Raoul Bedoc das Doppelhalbfinale erreicht. Insgesamt wurde Haguenauer etwa 200 mal für die Nationalmannschaft nominiert.

Aufsehen erregte Haguenauer bei der WM 1936, als er im Mannschaftskampf gegen den Rumänen Vasile Goldberger-Marin im fünften Satz siebeneinhalb Stunden lang spielte. Schließlich wurde das Spiel beim Stand von 5:3 für Goldberger abgebrochen und durch Münzwurf zugunsten des Rumänen entschieden.[2][3] Wegen dieses Mammutmatches sowie der Begegnung Aloizy Ehrlich gegen Farkas Paneth (siehe Aloizy Ehrlich#Legendärer Ballwechsel) wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Haguenauer von der Gestapo festgenommen und im Gefängnis Fort Montluc in Lyon eingesperrt.

1971 wurde ihm das Ritterkreuz zum Nationalen Verdienstorden Frankreichs verliehen.[4]

Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

[5]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
FRA  Weltmeisterschaft  1959  Dortmund  FRG   letzte 128  letzte 128  keine Teiln.   
FRA  Weltmeisterschaft  1955  Utrecht  NED   letzte 128  letzte 128  keine Teiln. 
FRA  Weltmeisterschaft  1954  Wembley  ENG   letzte 32  Silber  keine Teiln. 
FRA  Weltmeisterschaft  1953  Bukarest  ROU   letzte 128  letzte 64  keine Teiln.  3
FRA  Weltmeisterschaft  1952  Bombay  IND   letzte 32  letzte 16  Viertelfinale 
FRA  Weltmeisterschaft  1951  Wien  AUT   Viertelfinale  letzte 64  letzte 32 
FRA  Weltmeisterschaft  1950  Budapest  HUN   Viertelfinale  letzte 16  keine Teiln.  3
FRA  Weltmeisterschaft  1949  Stockholm  SWE   letzte 64  Viertelfinale  letzte 32 
FRA  Weltmeisterschaft  1948  Wembley  ENG   letzte 64  letzte 32  letzte 32  2
FRA  Weltmeisterschaft  1947  Paris  FRA   Viertelfinale  letzte 64  letzte 32  3
FRA  Weltmeisterschaft  1939  Kairo  EGY   Viertelfinale  Halbfinale  Scratched 
FRA  Weltmeisterschaft  1938  Wembley  ENG   letzte 64  letzte 32  letzte 32 
FRA  Weltmeisterschaft  1937  Baden  AUT   letzte 64  letzte 16  letzte 32 
FRA  Weltmeisterschaft  1936  Prag  TCH   letzte 32  Viertelfinale  letzte 64  3
FRA  Weltmeisterschaft  1935  Wembley  ENG   letzte 32  letzte 16  letzte 16 
FRA  Weltmeisterschaft  1934  Paris  FRA   letzte 64  keine Teiln.  keine Teiln. 
FRA  Weltmeisterschaft  1933  Baden  AUT   letzte 64  Scratched?  keine Teiln. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS, 1960/16 Ausgabe West Seite 7
  2. 10. Weltmeisterschaften - Prag 1936 - VOM TECHNIK- ZUM MARATHONSPIEL (abgerufen am 29. März 20191)
  3. The Table Tennis Collector 7, Februar 1995 (abgerufen am 29. März 20191)
  4. Zeitschrift DTS, 1971/4 Seite 7
  5. ITTF-Datenbank (abgerufen am 29. März 20191)

Literatur

  • Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 65–67; The Wise MechliThe Marathon Match