Michela Murgia

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Michela Murgia, 2019

Michela Murgia (* 3. Juni 1972 in Cabras) ist eine italienische Schriftstellerin.

Leben

Michela Murgia studierte Theologie und unterrichtete Religion. In ihrem ersten Buch (Il mondo deve sapere), das bereits verfilmt wurde, beschreibt sie nach eigenen einschlägigen Erfahrungen die prekären Arbeitsbedingungen in einem Callcenter. Er handelt von der wirtschaftlichen Ausbeutung und psychologischen Manipulation, denen sich die Leiharbeiterinnen aussetzen. Im Mai 2008 veröffentlichte Murgia einen Erzählungsband (Viaggio in Sardegna. Undici percorsi nell'isola che non si vede) über die wenig erforschten Orte der Insel Sardinien. Anhand von elf Begriffen, die von Stein über Klang bis zu Wasser und Weiblichkeit reichen, fächert sie darin das vielfältige mythologische Erbe der Insel auf.[1] Michela Murgias erster Roman Accabadora wurde im Mai 2009 publiziert. Der Roman spielt auf Sardinien in den 1950er Jahren und behandelt Fragen der Sterbehilfe und Adoption. Er wurde mehrfach ausgezeichnet.

Murgia ist eine Vertreterin der sardischen literarischen nouvelle vague, auch bekannt als Neue sardische Literatur.[2][3] Nach einigen Jahren in Mailand lebt Murgia heute wieder auf Sardinien.[4]

Werke (Auswahl)

  • Il mondo deve sapere. Verlag Isbn Edizioni, Mailand 2006, ISBN 88-7638-044-2.
    • Camilla im Callcenterland. Roman. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Wagenbach Verlag, Berlin-Wilmersdorf 2011, ISBN 978-3-8031-2667-2.
  • Viaggio in Sardegna. Undici percorsi nell'isola che non si vede. Einaudi Verlag, Turin 2008, ISBN 978-88-06-19244-0.
    • Elf Wege über eine Insel – Sardische Notizen. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Wagenbach Verlag, Berlin-Wilmersdorf 2012, ISBN 978-3-8031-1283-5.
  • Accabadora. Einaudi Verlag, Turin 2009, ISBN 978-88-06-19780-3.
    • Accabadora. Roman. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. DTV, München 2011, ISBN 978-3-423-14047-8.
  • Ave Mary. E la chiesa inventò la donna. Einaudi Verlag, Turin 2011, ISBN 978-88-06-20134-0.
  • mit Andrea Bajani, Paolo Nori und Giorgio Vasta: Presente. Einaudi, Turin 2012, ISBN 978-88-06-20945-2.
  • L'incontro. Einaudi, Turin 2014, ISBN 978-88-06-21883-6.
    • Murmelbrüder. Roman. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Wagenbach Verlag, Berlin-Wilmersdorf 2014, ISBN 978-3-8031-1305-4.
  • Chirú. Einaudi, Turin 2015 ISBN 978-88-06-20633-8.
    • Chirú. Roman. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Wagenbach Verlag, Berlin-Wilmersdorf 2017, ISBN 978-3-8031-3287-1.
  • Istruzioni per diventare fascisti. Einaudi, 2018
    • Faschist werden: eine Anleitung. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Wagenbach Verlag, Berlin-Wilmersdorf 2019, ISBN 978-3-8031-3686-2.

Preise und Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Macht der Frauen. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Juli 2010, abgerufen am 7. November 2012.
  2. Giulio Angioni, Cartas de Logu: scrittori sardi allo specchio, Cagliari, CUEC, 2007.
  3. Sardische Literatur aus hundert Jahren. - ein Überblick mit Rezensionen (in deutscher Sprache) bei BücherRezensionen. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  4. Lillemors Frauenliteratur abgerufen am 7. November 2012.