Mietshaus Lindengasse 4

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Lindengasse 4 (1903)

Das Mietshaus Lindengasse 4 in Dresden wurde 1901 von Felix Reinhold Voretzsch im Jugendstil (wahrscheinlich gleichzeitig mit dem Nachbarhaus, dem Mietshaus Lindengasse 2) erbaut.

Das mehrgeschossige herrschaftliche, von Voretzsch palaisartig angelegte Mietshaus wurde in einem Straßenzug mit geschlossener Bauweise errichtet. Die Fassade aus Sandstein hatte eine Frontlänge von fünf Fensterachsen. Über einem asymmetrisch nach links in die zweite Achse verlegtem Portal ruhte ein polygonaler Erker. Die Portaleinfassung erhielt als künstlerische Bauplastik ein üppig gestaltetes Blattwerk. Links und rechts vom Erker gingen jeweils ein Balkon mit blumenverzierten Gittern ab. Auch die gesamte Bauornamentik des Gebäudes (Gitter, Jalousieverkleidung und die Verglasung der Straßenfrontseite) sind ebenfalls Jugendstil.

Der jüdische Apotheker Max Sternberg (geb. am 23. Oktober 1873) lebte hier bis zu seiner Vertreibung aus seiner Wohnung in eines der Dresdner „Judenhäuser“. Er gehört zu den ermordeten Juden Dresdens.[1][2]

Bei den Luftangriffen auf Dresden 1945 wurde das Gebäude zerstört.[3] Nach der Zerstörung wurde Anfang der 1950er Jahre die Ruine beräumt, an ihrer Stelle befindet sich heute eine Grünfläche. Die heutige Adresse der Lindengasse 4 ist einem Bauwerk der 1960er Jahre zugeordnet und hat weder mit der Lage noch der Architektur des bis 1945 bestehenden Gebäudes zu tun, dieses ist ein Totalverlust.

Literatur

  • Volker Helas, Gudrun Peltz: Jugendstilarchitektur in Dresden. KNOP Verlag, Dresden 1999, ISBN 3-934363-00-8.
  • ohne Verfasser: Charakteristische Details von ausgeführten Bauwerken mit besonderer Berücksichtigung der von Hugo Licht herausgegebenen Architektur des XX. Jahrhunderts. Berlin o. J. (1903 oder 1904). III. Band. Lieferung 2. 3. Tafel 57.

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 2′ 31,4″ N, 13° 44′ 31,5″ O