Mimuroto-ji
Der Mimuroto-ji (japanisch 三室戸寺) mit dem Bergnamen Myōsei-san (
) ist ein Sonder-Tempel der Honzan-Shugen-shū, die die Tendai-Richtung des Buddhismus mit den bergasketischen Praktiken des Shugendō kombiniert. Der Tempel befindet sich in Uji (Präfektur Kyōto), Japan und ist in der traditionellen Zählung der 10. Tempel des Saigoku-Pilgerwegs.
Geschichte
Der Überlieferung nach wurde während der Hōki-Ära (770–781) für eine tausendarmige Kannon, die man im Oberlauf des Shizu-Flusses (
) fand, eine Gebetsstätte errichtet. Später soll der Tempel an die gegenwärtige Stelle verlegt worden sein. Nach einem Niedergang wurde der Tempel von Priester Ryūmei (
; 1019–1104) vom Onjō-ji 1099 wieder aufgebaut und wurde zur 10. Station des Saigoku-Pilgerwegs.
Die Anlage
Man betritt die Tempelanlage am Fuße der Anhöhe durch das Tempeltor (
) und durchquert eine parkähnliche Anlage mit Blumenrabatten und einem Steingarten. Dann steigt man eine lange Treppe hoch zur inneren Anlage, die von Felswänden des Bergs Myōsei (Myōsei-san; braun im Plan) umrahmt ist. Die gegenwärtige Haupthalle (
; 1 im Plan) wurde 1814 fertiggestellt. Die „Amida-Halle“ (
; 2) stammt aus dem Jahr 1714, der Glockenturm (
; 3) ist von 1689. Die Dreistöckige Pagode (
; 4) wurde vom Kōzō-ji (
) in der Präfektur Hyōgo im Jahr 1704 hierher versetzt. Der eigenständige Schrein Jūhachi-Hauptschrein (
) aus dem Jahr 1487 ist im Stil eines „Drei-Klafter-Schreins“ (
) gestaltet. Er ist als Wichtiges Kulturgut Japans registriert.
Im Westen des oberen Tempelbezirks befindet sich das Abt- und Mönchsquartier (A).
Tempelschätze
Im Schatzhaus des Tempels sind u. a. zu sehen:
- Der aus Holz gefertigte stehende Shaka Nyorai (木造釈迦如来立像) stammt aus der späten Heian-Zeit. Er ist die älteste existierende Kopie im Stil des Seiryū-ji in Kyoto,
- der aus Holz gefertigte sitzende Amida Nyorai mit zwei Begleitern (木造阿弥陀如来及び両脇侍坐像) und
- der aus Holz gefertigte heilige Bishamon (毘沙門天立像).
Alle Skulpturen stammen aus der späten Heian-Zeit und sind als Wichtige Kulturgüter Japans registriert.
Bilder
Literatur
- Kyoto-fu rekishi isan kenkyukai (Hrsg.): Mimuroto-ji. In: Kyoto-fu no rekishi sampo (ge). Yamakawa Shuppan, 2011. ISBN 978-4-634-2 4826-7.
Weblinks
- Website des Tempels
- Bernhard Peter: Uji (Präfektur Kyoto), Mimuroto-ji
Koordinaten: 34° 54′ 1,7″ N, 135° 49′ 9,1″ O