Minakami (Berg)

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Minakami
Minakamiyama 1.jpg
Höhe 659 T.P.
Lage Nagano, Japan
Koordinaten 36° 33′ 10″ N, 138° 13′ 10″ OKoordinaten: 36° 33′ 10″ N, 138° 13′ 10″ O
Minakami (Berg) (Präfektur Nagano)
Typ Lavadom
Gestein Andesit
Alter des Gesteins 300.000–350.000 Jahre

Der Minakami (jap.

皆神山

, -yama) ist ein 639 m hoher Lavadom in Matsushiro, Nagano.

Beschreibung

Der Andesit[1]-Lavadom befindet sich im Südosten des Stadtteils Matsushiro von Nagano am Rand des Nagano-Beckens und hat einen Durchmesser von etwas mehr als einem Kilometer. Mittels Kalium-Argon-Datierung wurde ein Alter des Lavadoms von 300.000[2] bis 350.000[3] Jahren festgestellt. Er entstand durch den langsamen Aufstieg von Lava, die dann erkaltete. Dadurch erhielt der Berg seine weitgehend flache Form, die aber in der Mitte etwas abgesenkt ist. Er hat zwei Gipfel: Der im Südwesten ist 642,8 m hoch und der im Nordosten 659 m. Die Lava unterhalb des Doms hat eine Dicke von 150 m.[3][4]

Von August 1965 bis Dezember 1966 stand er im Zentrum des Matsushiro-Erdbebenschwarms (

松代群発地震

, Matsushiro gunpatsu jishin), wobei es im Umkreis zu Bodenwölbungen, Erdspalten und dem Austritt von Wasserquellen kam.[2][5]

Mit dem Vormarsch der US-amerikanischen Truppen im Pazifikkrieg entschloss sich die japanische Militärführung Ende 1944, in den Bergen von Matsushiro das Matsushiro Daihon’ei (Kaiserliches Hauptquartier Matsushiro) als unterirdischen Bunkerkomplex einzurichten. Die Tunnelanlagen im Minakami sollten dabei als Residenz für die kaiserliche Familie dienen.[6]

Kulturelle Bedeutung

Auf Grund seiner ungewöhnlichen Form hat der Berg seit alters her besondere Wertschätzung erfahren. Früher galt er als Heiliger Berg und wurde von Shugendō-Mönchen verehrt.[1] In der Moderne wiederum wird er in esoterischen Kreisen als antike menschengemachte Pyramide angesehen,[3][1] und jedes Jahr am 5. Mai findet auf dem Gipfel das Pyramidenfestival (

ピラミッド祭り

, piramiddo matsuri) statt.[7]

Natur- und Kulturdenkmäler

Die Teiche auf dem Berggipfel dienen als Laichplatz des Dunklen Winkelzahnmolchs (Hynobius nigrescens) und sind daher seit 1. November 1967 Naturdenkmal der Stadt Nagano.[8][3]

Auf dem Berg befindet sich der Kumanoizuhayao-Schrein (

熊野出速雄神社

), allgemein als Minakami-Schrein (

皆神神社

) bekannt, dessen eigentliches Gründungsdatum unbekannt ist, wobei die Haupthalle (honden) aus der Muromachi-Zeit stammt und seit 15. August 1994 als Präfekturschatz anerkannt ist. Zudem befinden sich im Schrein Buddha-Statuen von Dainichi Nyorai (Mahāvairocana), Amida Nyorai (Amitābha) und Miroku Bosatsu (Maitreya) von 1507, die am 20. Januar 1993 von der Stadt Nagano unter Denkmalschutz gestellt wurden.[1][8]

Einzelnachweise

  1. a b c d
    皆神神社・歴史・観光・見所
    .
    In:
    長野県WEB観光案内所
    .
    Abgerufen am 9. Januar 2011 (japanisch).
  2. a b Yukio Hayakawa:
    皆神山
    .
    In:
    火山の噴火史
    .
    Abgerufen am 9. Januar 2011 (japanisch).
  3. a b c d
    渡辺 佳美
    :
    おまんじゅうのような山――皆神山
    .
    Abgerufen am 9. Januar 2012 (japanisch).
  4. Höhenangaben gemäß der amtlichen topografischen Karte
  5. (7)The Matsushiro earthquake swarms.
    地震調査研究推進本部
    , abgerufen am 9. Januar 2011 (englisch).
  6. WWII Imperial Headquarters - Matsushiro. In: Japan Travel Guide. The Yamasa Institute, abgerufen am 9. Januar 2012 (englisch).
  7. 長野市やまざと振興計画
    .
    Nagano, S. 21, abgerufen am 9. Januar 2011 (japanisch).
  8. a b
    皆神山のクロサンショウウオ産卵池
    .
    Stadt Nagano, abgerufen am 1. September 2016 (japanisch).