Miriam Meckel

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Miriam Meckel auf der Leipziger Buchmesse 2018

Miriam Meckel (* 18. Juli 1967 in Hilden) ist eine deutsche Kommunikationswissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Corporate Communication an der Universität St. Gallen und geschäftsführende Gesellschafterin der ada Learning GmbH, die die digitale Weiterbildungsinitiative ada betreibt.

Leben

Miriam Meckels Vater Norbert,[1] ein Theologe,[2] war von 1975 bis 1993 Schulleiter des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Düsseldorf-Benrath.[3] Nach ihrem Abitur an diesem Gymnasium[4] studierte sie von 1986 bis 1993 in Münster und Taipeh Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Sinologie, Politikwissenschaft und Jura.[5] Sie wurde 1994 in Münster in Kommunikationswissenschaft mit der Arbeit Fernsehen ohne Grenzen? Europas Fernsehen zwischen Integration und Segmentierung zur Dr. phil. promoviert.

Meckel lebt und arbeitet in St. Gallen, Berlin und Düsseldorf.[4] Ihre Lebenspartnerin war die deutsche Fernsehjournalistin Anne Will, mit der sie am 19. August 2016 eine eingetragene Lebenspartnerschaft einging.[6][7] Im November 2019 gab das Paar seine Trennung bekannt.[8]

Wirken

Seit 1990 war Miriam Meckel als Fernsehredakteurin für die Nachrichtenredaktion West 3 Aktuell beim Westdeutschen Rundfunk in Köln und Düsseldorf tätig sowie freie Mitarbeiterin der VOX-Fernsehgesellschaft für die Sendung Welt-Vox. Von 1994 bis 1995 war sie Chefin vom Dienst und Moderatorin bei RTL West Live, von 1995 bis 1999 Moderatorin beim Westdeutschen Rundfunk, unter anderem für das Politmagazin Westpol und das WDR-Mittagsmagazin NRW am Mittag. 2006/2007 moderierte sie das monatliche Talkformat Miriam Meckel – Standpunkte bei n-tv.

Sie übernahm 1995, ein Jahr nach ihrer Promotion, eine Vertretungsprofessur am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 1999 wurde sie ordentliche Universitätsprofessorin und geschäftsführende Direktorin des Instituts.

Seit 2005 ist sie Professorin für Corporate Communication an der Universität St. Gallen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kommunikationsmanagement, Internationale Kommunikation, Medienökonomie und Unternehmenskommunikation.[9] Neben der Professur wurde sie Partnerin der Brunswick Group und übernahm für das Beratungsunternehmen für Finanzkommunikation und Krisen-PR den Aufbau eines Berliner Büros.[10]

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Miriam Meckel (2010)

Im September 2008 erlebte Meckel in Berlin einen Zusammenbruch, die Diagnose des Arztes lautete: schwerer Erschöpfungszustand in Verbindung mit einer Infektion.[11] 2009 verbrachte sie fünf Wochen in einer Allgäuer Klinik.[12] 2010 veröffentlichte sie das Buch Brief an mein Leben, in dem sie ihre Erfahrung mit dem Burnout-Syndrom darstellt.[13]

Am 1. Oktober 2014 wurde sie als Nachfolgerin von Roland Tichy Chefredakteurin der Wirtschaftswoche.[14] Zum 1. April 2017 übergab sie den Chefredakteursposten an Beat Balzli und wurde Herausgeberin der Wirtschaftswoche.[15] Am 1. Januar 2019 wurde sie Gründungsverlegerin der digitalen Weiterbildungsinitiative ada.[16] Zum 1. November 2020 wurde ada in die ada Learning GmbH ausgegliedert, an der die Handelsblatt Media Group sowie Miriam Meckel, Verena Pausder und Léa Steinacker mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind. Geschäftsführerinnen der Gesellschaft sind Miriam Meckel und Léa Steinacker.[17]

2014 drehte Bavaria Film im Auftrag des ZDF unter Regie von Urs Egger einen Film zum Thema Burnout frei nach Motiven des Buchs Brief an mein Leben. Die Schauspielerin Marie Bäumer ist in der Hauptrolle zu sehen.[18]

Politik

Von März 2001 bis Oktober 2002 war Meckel Staatssekretärin für Medien und Regierungssprecherin von Wolfgang Clement in Nordrhein-Westfalen. Nach dem Amtsantritt von Clements Nachfolger Peer Steinbrück war sie von November 2002 bis Juni 2005 Staatssekretärin für Europa, Internationales und Medien. Ein Angebot, für die SPD bei der Oberbürgermeisterwahl von Münster zu kandidieren, lehnte die parteilose Meckel ab.[19][20]

Mandate und Engagements

Miriam Meckel ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) und in der International Communication Association (ICA). Sie ist Beiratsmitglied von Message, einer internationalen Zeitschrift für Journalismus, und des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (IfP). Als Mitglied der internationalen Jury der Development Gateway Foundation bei der Weltbank hat sie den Development Gateway Award mitentwickelt.

Seit September 2007 ist sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Investor Relations Verband e. V. (DIRK).

Meckel gehört zu den Unterstützern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften

  • Fernsehen ohne Grenzen? Europas Fernsehen zwischen Integration und Segmentierung. Westdeutscher Verlag, Opladen 1994, ISBN 3-531-12620-2.
  • Globaler Journalismus. Professionelle Medienkommunikation in der Weltgesellschaft. Westdeutscher Verlag, Opladen 2001, ISBN 3-531-13422-1.
  • Internationale Kommunikation. Eine Einführung. Westdeutscher Verlag, Opladen 1996, ISBN 3-531-12681-4.
  • Medien-Mythos? Die Inszenierung von Prominenz und Schicksal am Beispiel Diana Spencer. Westdeutscher Verlag, Opladen 1999, ISBN 3-531-13291-1.
  • Nachrichtenjournalismus im Fernsehen. UVK-Medien, Konstanz 2000, ISBN 3-89669-234-8. (Reihe Praktischer Journalismus, Band 38)
  • Redaktionsmanagement: Ansätze aus Theorie und Praxis. Westdeutscher Verlag, Opladen 1999, ISBN 978-3-531-12980-8.
  • Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der Kommunikationsfalle. Murmann, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86774-002-9.
  • Brief an mein Leben – Erfahrungen mit einem Burnout. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2010, ISBN 978-3498045166.[22]
  • NEXT – Erinnerungen an eine Zukunft ohne uns. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-498-04523-4.
  • als Mitautorin: Miriam Meckel, Christian Fieseler, Jan Gerlach: Der Diskurs zur Netzneutralität. Bericht (=  DIVSI Diskussionsbeiträge). Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet, Hamburg 2013 (Abgerufen am 17. Mai 2017).
  • Wir verschwinden: Der Mensch im digitalen Zeitalter. Intelligent leben – Eine Essay-Reihe, Kein & Aber, Zürich 2013, ISBN 978-3036956527.
  • Mein Kopf gehört mir: eine Reise durch die schöne neue Welt des Brainhacking. Piper, München 2018.
  • als Mitautorin: Miriam Meckel, Daniel Rettig: Serendipity: 77 zufällige Entdeckungen, die Geschichte schrieben. Kein & Aber, Zürich 2018, ISBN 978-3036957876.

Vortrag

Literatur

Weblinks

Commons: Miriam Meckel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Anne Will: Erstes Statement zur Hochzeit. gala.de, 23. August 2016
  2. Sarina Pfauth: Miriam Meckel: Frau Nimmersatt und ihr Burn-out. In: Sueddeutsche.de .
  3. Geschichte, annettegymnasium.de
  4. a b Denisa Richters: Miriam Meckel: 'Der Hafen hat was von New York'.
  5. Barbara Schmid: Positives Denken. In: Der Spiegel, Nr. 12/2001, S. 42.
  6. Anne Will bekennt sich zu Lebenspartnerin. In: tagesspiegel.de. 18. November 2007, abgerufen am 18. November 2007.
  7. Anne Will und Miriam Meckel sagen Ja. In: spiegel.de. 22. August 2016, abgerufen am 22. August 2016.
  8. Anne Will und Miriam Meckel haben sich getrennt. In: sueddeutsche.de. 12. November 2019, abgerufen am 16. November 2020.
  9. Miriam Meckel unisg.ch
  10. Miriam Meckel baut neues Brunswick-Büro auf horizont.net, 6. Oktober 2005
  11. Sandra Kegel: Diagnose: Totale Erschöpfung, in: FAZ Nr. 58, 10. März 2010, S. 29.
  12. Sandra Kegel: Diagnose: Totale Erschöpfung, in: FAZ Nr. 58, 10. März 2010, S. 29.
  13. Julia Jüttner: Miriam Meckel litt an Burn-out, in: Spiegel-online, 19. Dezember 2009.
  14. Miriam Meckel wird Chefin der "Wirtschaftswoche" spiegel.de, 8. Mai 2014
  15. Beat Balzli wird Chefredakteur, Miriam Meckel Herausgeberin spiegel.de, 19. Dezember 2016
  16. Nach vier Jahren: CFO Ingo Rieper verlässt Handelsblatt Media Group, auf ihn folgt Österreich-Chef Oliver Voigt meedia.de, 26. Oktober 2018
  17. Miriam Meckel: „Nicht meckern, sondern machen“ handelsblatt.com, 15. Oktober 2020
  18. Filmfest München. Abgerufen am 15. September 2018.
  19. Die Außersozialdemokratische. In: taz vom 4. November 2005
  20. Die virtuelle Medienexpertin: Miriam Meckel. In: taz vom 5. April 2004
  21. Ministerpräsident Armin Laschet verleiht den Landesverdienstorden an zehn Bürgerinnen und Bürger. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, 1. Juli 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  22. FAZ vom 13. November 2010, Seite 52: Funktionieren oder leben