Mischehe
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mischehe ist eine Bezeichnung für eine Ehe zwischen Personen unterschiedlicher ethnischer, kultureller, nationaler, konfessioneller oder religiöser Zugehörigkeit. Im deutschsprachigen Raum bezeichnete der Begriff bis in die 1920er-Jahre
- meist eine Interkonfessionelle Ehe, Heirat von Personen unterschiedlicher christlicher Konfessionen
- seltener eine
- Interreligiöse Ehe, Heirat von Personen unterschiedlicher Religionsgruppen
- Exogamie, Heiratspflicht mit Personen aus einer anderen sozialen Gruppe
- Interkulturelle oder binationale Ehe, Heirat zwischen Angehörigen verschiedener Ethnien, Nationen oder Kulturen.
- Mischehe als amtliche Bezeichnung
- für Ehen zwischen Einheimischen und deutschen Siedlern in den Deutschen Kolonien
- für Ehe zwischen „Juden“ und „Deutschblütigen“ in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Siehe Mischehe (Nationalsozialismus)
- für Ehen zwischen Weißen und Nicht-Weißen in der Südafrikanischen Union
- Der Prohibition of Mixed Marriages Act (1949) verbot solche Ehen; sie waren strafbar.
- Übersetzung der Begriffe
- mixed marriage(engl.),mariage mixte(frz.),matrimonio mixto(span.)
- interracial marriage(engl.)
Literatur
- Anne-Lise Head-König: Mischehen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. August 2019.
Siehe auch
Wiktionary: Mischehe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Assimilation (Soziologie)
- Kölner Wirren (Mischehenstreit der 1830er Jahre)
- Mischehendebatte im deutschen Reichstag (1912)
- Prohibition of Mixed Marriages Act – Südafrika, 1949–1986