Mitsubishi Ki-21
Mitsubishi Ki-21 | |
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Mitsubishi Ki-21-2 | |
Typ | Bombenflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Mitsubishi |
Erstflug | 1936 |
Indienststellung | 1938[1] |
Produktionszeit | 1936–1944 |
Stückzahl | 2564 |
Die Mitsubishi Ki-21 war der wichtigste Langstreckenbomber der kaiserlichen Armee Japans zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.[2] Ihr alliierter Codename war 'Sally'.
Geschichte
Die Entwicklung begann 1936, als das japanische Heeresministerium einen Langstreckenbomber für den Einsatz in China und der Mandschurei forderte. Der Bomber war für den zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg gedacht, den die japanischen Militärs schon intensiv planten. Mitsubishi entwarf dazu einen Ganzmetall-Mitteldecker mit Sternmotoren, Einziehfahrwerk und Bombenschacht.
In einer Gegenüberstellung mit dem Konkurrenzmodell Ki-19 von Nakajima Hikōki behauptete sich die Ki-21.
Die Serienversion wurde mit verändertem kegelförmigen Bug und einem vergrößerten Cockpitdach statt mit dem ursprünglich verbauten Maschinengewehrturm ausgestattet. Als Triebwerke wurden anstatt des Mitsubishi Kinsei Ha-6 die moderneren 850 PS starken Nakajima Ha-5-Kai-Motoren verwendet. Die Höchstgeschwindigkeit stieg durch die verbesserte Aerodynamik auf 432 km/h. Die von den Chinesen eingesetzten Jagdflugzeuge Polikarpow I-16 und Curtiss P-36 waren kaum schneller.
Im Frühjahr 1938 trat die Ki-21-Ia, auch als Typ 97 bezeichnet, beim 60. Sentai den Dienst an und bewährte sich als zuverlässiges und häufig eingesetztes Flugzeug. Gleichzeitig lief die Produktion der Ki-21 ebenfalls beim bisherigen Wettbewerber Nakajima an. Die Ki-21 war robust genug gegenüber den schwach bewaffneten chinesischen (sowjetischen und US-amerikanischen) Jägern, um sich bis in die frühen 1940er zu behaupten. Auf Basis der Einsatzerfahrungen folgten weitere Versionen: Die 1-b mit stärkerer Panzerung und Abwehrbewaffnung sowie verbessertem Bombenschacht, danach die 1c mit vergrößertem Kraftstofftank für erhöhte Reichweite und schließlich die Ki-21-IIa (alliierte Codebezeichnung irrtümlich zunächst „Gwen“, bis man erkannte, dass es sich nur um eine Variante der bereits bekannten „Sally“ handelte) mit größerem Höhenleitwerk und 1490 PS starken Ha-101-Motoren. Schlusspunkt war die Ki-21-IIb mit MG-Turm.
Die geplante Version Ki-21-III kam nicht mehr zur Realisierung, denn trotz aller Verbesserungen zeichnete sich bald ab, dass die an allen Fronten des Pazifikkrieges als japanischer Standardbomber eingesetzte Ki-21 bereits für den Fronteinsatz veraltet war. Viele Ki-21 älterer Typen wurden zu Schul- oder Transportflugzeugen (MC-21) umgebaut. Als die US-Amerikaner mit stärker bewaffneten und deutlich schnelleren Jägern im Pazifik auftauchten stiegen die Verluste der Ki-21 trotz ständig verbesserter Bewaffnung und Panzerung enorm an. Auch Begleitschutz in Form von Jägern half wenig, da diese in der Regel über geringere Reichweiten verfügten, so dass die Ki-21 in ihrer Rolle als Langstreckenbomber bereits im Jahre 1942 vollkommen überholt war.
Das Nachfolgemodell Nakajima Ki-49 zeigte so gravierende Mängel, dass die Ki-21 erst im Jahre 1944 von der Mitsubishi Ki-67 abgelöst wurde. Bis zu diesem Jahr wurden 1713 Flugzeuge von Mitsubishi und 351 von Nakajima gebaut. Dazu kamen noch ca. 500 zivile und militärische Transportflugzeuge MC-20 bzw. Ki-57 (alliierte Codebezeichnung „Topsy“). Bis dahin hatte Japan jedoch die Möglichkeiten zur offensiven Kriegsführung fast ganz verloren und Langstreckenbomber stellten sich in dieser Kriegslage als überflüssig heraus.
Technische Daten
Kenngröße | Daten (Ki-21-I Ko) |
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Besatzung | |
Länge | 16,50 m |
Spannweite | 22,50 m |
Höhe | 4,35 m |
Flügelfläche | 69,60 m² |
Flügelstreckung | 7,3 |
Nutzlast | |
Leermasse | 5105 kg |
max. Startmasse | 8412 kg |
Reisegeschwindigkeit | |
Höchstgeschwindigkeit | 432 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 8600 m |
Reichweite | |
Einsatzradius | 1500 km |
Triebwerke | zwei Sternmotoren Nakajima Ha-5 Kai, je 708 kW (963 PS) |
Bewaffnung | drei 7,7-mm-Maschinengewehre Typ-89, 1000 kg Bomben |
Literatur
- Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 191
- Kenneth Munson: Bomber, Patrouillen- und Transportflugzeuge 1939–45, Orell Füssli Verlag, Zürich, 3. Auflage 1977
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ lt. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 191 fand die Erstauslieferung bereits ab 1936 statt
- ↑ vgl. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 191