Mittlerer Tüpfelfarn
Mittlerer Tüpfelfarn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mittlerer Tüpfelfarn (Polypodium interjectum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polypodium interjectum | ||||||||||||
Shivas |
Der Mittlere Tüpfelfarn (Polypodium interjectum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tüpfelfarne (Polypodium) in der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae).
Beschreibung
Der Mittlere Tüpfelfarn wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 Zentimetern. Auf dem Rhizom sind bei einer Länge von 6 bis 7 Millimeter oval-lanzettliche Spreuschuppen.
Die Fiedern sind spitz ausgezogen, die Bucht zwischen den Fiederblättchen hat meistens keine Knorpelverbindung mit der Mittelrippe. Die Seitennerven der untersten Fiederlappen sind meistens drei- bis viermal gegabelt.
Die Sori sind häufig oval. Die Sporangien besitzen sechs bis zehn dickwandige Anuluszellen und zwei bis fünf unverdickte Basalzellen.
Chromosomensatz
Polypodium interjectum ist hexaploid, sie ist allopolyploid aus dem tetraploiden Polypodium vulgare und dem diploiden Polypodium cambricum entstanden. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 222.[1]
Vorkommen
Die genaue Verbreitung ist ungenügend bekannt. Es gibt Fundortangaben für Madeira, Portugal, Spanien, die Balearen, Frankreich, Korsika, Sardinien, Sizilien, Italien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Belgien, Luxemburg, die Niederlande, Dänemark, Norwegen, Schweden, die Schweiz, Österreich, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Rumänien, die Ukraine und Russland.[2] Auch in der Türkei und im Iran kommt er vor.[3] Der Mittlere Tüpfelfarn kommt in ganz Mitteleuropa vor, ist dort aber eher selten.
Der Mittlere Tüpfelfarn wächst auf schattigen Felsen, vorwiegend auf Kalkstein und Dolomit.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Polypodium interjectum erfolgte 1961 durch Mary Grant Shivas in Journal of the Linnean Society, Botany, Volume 58, S. 29.[3] Das [[Epithetum#Biologie|]]Artepithetum interjectum bedeutet „dazwischen stehend“. Ein Synonym für Polypodium interjectum Shivas ist Polypodium vulgare subsp. prionodes (Asch.) Rothm.
Weblinks
- Polypodium interjectum Shivas, Gesägter Tüpfelfarn. FloraWeb.de
- Mittlerer Tüpfelfarn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Tüpfelfarn Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 87.
- ↑ Maarten Christenhusz, E. von Raab-Straube, 2013: Polypodiopsida. Datenblatt Polypodium In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 12.10 vom Februar 2022.
- ↑ Polypodium interjectum Shivas L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. März 2021.