Moatize

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Moatize
Der stillgelegte Bahnhof von Moatize
Der stillgelegte Bahnhof von Moatize
Staat: MosambikMosambik Mosambik
Provinz: Tete
Distrikt: Moatize
Moatize (Mosambik)
Moatize

Moatize ist eine mosambikanische Kleinstadt in der Provinz Tete. Moatize hat großzügig angelegte Plätze und einige Denkmäler der FRELIMO.

Geographie

Die Stadt liegt im Distrikt Moatize, nur wenige Kilometer von der Stadt Tete entfernt auf dem gegenüberliegenden, linken Sambesiufer an der Mündung des Flusses Revuboe.

Bevölkerung

Moatize hatte 2006 etwa 30.000 Einwohner. Durch den Ausbau der Mine kam es seit 2008 zu starkem Zuzug. Für die wegen des Tagebaus Zwangsumgesiedelten baute man das neue Viertel „25 de Setembro.“[1][2]

Wirtschaft

Es wird geschätzt, dass bei Moatize mit mehreren Milliarden Tonnen die größten Steinkohlevorkommen Afrikas liegen. Seit der Umstellung auf Tagebau 2011 kommt es zu massiven Umweltproblemen durch Staub und Trinkwasservergiftung. Um den Bergbau zu fördern, sollen die Eisenbahnstrecke von Moatize nach Sena, die zum Hafen Beira führt, und die Straße vollständig erneuert werden. Ebenso soll eine Bahnstrecke nach Nkaya in Malawi mit Anschluss zum mosambikanischen Hafen in Nacala gebaut werden, die drei Viertel der transportierten Kohle aufnehmen soll.[3] Ausländischer Hauptinvestor ist die Mitsui Group aus Japan.[3]

Geschichte

Die DDR unterhielt intensive Beziehungen zur Volksrepublik Mosambik, deren Befreiungsfront FRELIMO schon vor der Unabhängigkeit von der DDR militärisch unterstützt worden war. Ab 1977[4] wurde der Aufbau einer breiten wirtschaftlichen Zusammenarbeit angestrebt. Der Steinkohlebergbau von Moatize, das das Herz des Kohlereviers Tete ist, war nach einer DDR-Hilfsaktion nach Grubenunglücken im Jahre 1977 im Folgejahr verstaatlicht worden, die Förderung sollte zu gleichen Teilen zwischen der DDR und Mosambik[5] aufgeteilt werden.[6]

Die DDR hatte sich damit zwar mögliche Kohlenimporte von rund 250.000 t jährlich gesichert, stellte aber erst Anfang 1979 gravierende Qualitätsprobleme bei der Verkokung fest. Da die internationale Kreditwürdigkeit der mosambikanischen Regierung vom Produktionsfortgang in Moatize abhing, war dieses Ergebnis für beide Seiten katastrophal. Moatize war damals die einzige größere Kolonie von DDR-Bürgern im Ausland; die ostdeutschen Beschäftigten wurden allerdings rigide abgeschottet. Zu Beginn der 80er Jahre kühlten die Beziehungen zu Mosambik etwas ab und wurden nach 1984 inklusive der DDR-Präsenz in Moatize regelrecht abgewickelt.

Bildung

In Moatize gibt es zwei Grundschulen und eine Sekundärschule. Es gibt eine auf die außenpolitische Zusammenarbeit mit der DDR zurückgehende Schule für Bergbautechnik und Gesteinskunde.

Weblinks

Commons: Moatize – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Human Rights Watch: Mozambique: Mining Resettlements Disrupt Food, Water (2013-05-23). 122-page report: “‘What is a House without Food?’ Mozambique’s Coal Mining Boom and Resettlements.”
  2. Facing Finance: Vale: Moatize Coal Project in Mozambique (2013)
  3. a b Präsentation des Projekts bei vale.com (englisch; PDF), abgerufen am 25. Januar 2017
  4. Hans-Joachim Döring: Entwicklungspolitik und Solidarität in der DDR, dargestellt an Beispielen der staatlichen Zusammenarbeit mit Mosambik und Äthiopien und der entwicklungsbezogenen Bildungsarbeit unabhängiger Gruppen, (PDF; 797 kB), Diss., TU Berlin 2007
  5. Hans-Joachim Döring: Es geht um unsere Existenz. Die Politik der DDR gegenüber der Dritten Welt am Beispiel von Mosambik und Äthiopien, (Forschungen zur DDR-Gesellschaft), Berlin 1999, ISBN 3-86153-185-2
  6. Matthias Voss Wir haben Spuren hinterlassen!: Die DDR in Mosambik: Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse aus drei Jahrzehnten, LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2005 ISBN 3-8258-8321-3