Mobility-as-a-Service
Mobility as a Service (MaaS) ist ein Ansatz, Mobilität und Transport mit eigenen Fahrzeugen (-> z. B. Motorisierter Individual-Verkehr, MIV) durch ein auf den Bedarf abgestimmtes Angebot verschiedener Mobilitätsdienste zu ersetzen. Dies kann z. B. folgende Transportmöglichkeiten umfassen:
- Carsharing
- Carpooling
- Bike-Sharing und Scooter-Sharing
- Fußverkehr
- Luftverkehr
- Öffentlicher Personenverkehr (Bus, Bahn, Straßenbahn, U-Bahn, Fähren, …)
- Shuttle-Dienste
- Taxis, Ride-Hailing oder Ridepooling-Dienste
Mobilitätsdienste können verschiedenen Anbietenden bereitgestellt werden und sollen als ein kombinierter, multimodaler Service angeboten und abgerechnet werden. Dazu sind sowohl eine gemeinsame Routenplanung der einzelnen Mobilitätsdienste als auch deren gemeinsame Abrechnung notwendig.
Der Begriff Mobility-as-a-Service steht in Anlehnung an Software-as-a-Service, wurde von Sonja Heikkilä geprägt[1] und von dem MaaS Global-Gründer Sampo Hietanen[2] einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt.
Chancen und Risiken
Chancen
Ziel von MaaS ist es, den Nutzenden optimal auf ihre Anforderungen abgestimmte Transportmittel anzubieten und so Transporteffizienz und den Bedarf für Besitz eigener Fahrzeuge zu senken. Dadurch soll z. B. der Bedarf an Parkflächen im öffentlichen Raum verringert und durch Ridesharing das Gesamtverkehrsaufkommen reduziert werden.[3] Mit dem erwarteten Aufkommen autonomer Fahrzeuge werden sich neue Möglichkeiten ergeben, fahrplan- und liniengebundene Massentransportmittel durch sogenannte On-Demand-Mobilität zu ergänzen.[4]
Risiken
MaaS-Konzepte scheinen bisher nur in Städten mit einem hochentwickelten öffentlichen Personennahverkehr zu funktionieren, wenn dies von den etablierten Verkehrsunternehmen koordiniert wird. Als Beispiele können Helsinki,[5] London[6] und Singapur[7] genannt werden. Es ist zudem fraglich, ob MaaS zu einer Reduzierung des Gesamtverkehrs führt oder ob hochverfügbare und preiswerte Shuttles zu einer Kannibalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs führen[8] und ein effizienteres und günstigeres Verkehrsangebot zu einem Rebound-Effekt und damit letztlich zu höherem Verkehrsaufkommen[9] und der damit verbundenen Umwelt- und Ressourcenbelastung führt.
Siehe auch
Weblinks
- Deutschlandfunk.de Wissenschaft im Brennpunkt 16. September 2018, Piotr Heller: Wie wir demnächst von A nach B kommen
Einzelnachweise
- ↑ Sonja Heikkilä: Mobility as a Service - A Proposal for Action for the Public Administration, Case Helsinki. Abgerufen am 1. Januar 2019.
- ↑ Sampo Hietanen's profile on Crunchbase. Abgerufen am 1. Januar 2019.
- ↑ Holger Holzer: Zeit Online - App statt Auto. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Deutsche Bahn integriert On-Demand-Mobilität erstmals in bestehenden öffentlichen Personennahverkehr. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Klaus Köllinger: How Helsinki became a 'Mobility as a Service' leader. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Future transport - How is London responding to technological innovation?. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Smart Urban Mobility: The Case of Singapore. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Faiz Siddiqui: As ride hailing booms in D.C., it’s not just eating into the taxi market — it’s increasing vehicle trips. Abgerufen am 13. Januar 2019.
- ↑ Subway Ridership Dropped Again in New York as Passengers Flee to Uber. Abgerufen am 13. Januar 2019.