Mochokidae
Mochokidae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mochokidae | ||||||||||||
Jordan, 1923 |
Die Mochokidae sind eine ausschließlich in Afrika beheimatete Familie von Welsen, für die es keinen deutschen Namen im Allgemeinen gibt. Zwar werden sie häufig als Fiederbartwelse bezeichnet, dies umfasst aber nur die Unterfamilie Mochokinae. Die zweite zu den Mochokidae gehörende Unterfamilie, die Chiloglanidinae oder Afrikanischen Saugwelse, haben jedoch keine gefiederten Barteln und wären somit mit dem Namen Fiederbartwelse völlig falsch bezeichnet. Die englische Bezeichnung für diese Familie ist Squeaker-Catfishes, wegen der quietschenden oder quiekenden Geräusche, die sie erzeugen können. Die wissenschaftliche Bezeichnung Mochokidae leitet sich vom Wort 'Mochok' ab, das der Autor Léon Daniel de Joannis (1803–1868)[1] als Einheimischen-Bezeichnung für die Fische am Nil angibt.
Kennzeichen
Alle Vertreter haben eine kräftige knöcherne Kopfkapsel und einen gut sichtbaren Schulterfortsatz (Humeralfortsatz). Es sind drei Paar Barteln (zwei davon am Unterkiefer) angelegt, die bei den Afrikanischen Saugwelsen (Unterfamilie Chiloglanidinae) in die Mundscheibe integriert sind. Bei den Fiederbartwelsen (Unterfamilie Mochokinae) sind die Unterkieferbarteln gefiedert. Der Körper ist unbeschuppt und ohne Knochenplatten. Der erste Strahl der Rückenflosse ist kräftig, dornartig und meist gesägt. Die Fettflosse ist meist relativ groß und bis auf wenige Ausnahmen ohne Flossenstrahlen gestützt. Die Brustflossen haben ebenfalls als ersten Flossenstrahl einen kräftigen, dornartigen und gesägten Hartstrahl. Die Schwanzflosse ist relativ variabel gestaltet, meist zweilappig und mehr oder weniger tief gespalten.
Die Vertreter der Unterfamilie Chiloglanidinae sind relativ flach gebaut um optimal an strömungsreiche Gewässer angepasst zu sein. Demgegenüber sind die Körperformen der Arten der Unterfamilie Mochokinae etwas variabler. Man findet sowohl hochrückigere Arten, wie etwa Synodontis eupterus, von denen einzelne sogar bevorzugt in Rückenlage schwimmen (u. a. der Rückenschwimmende Kongowels) als auch schlanke, wiederum an strömungsreiche Gewässer angepasste Arten, wie etwa Synodontis brichardi.
Ebenso schlank aber eher Bachschmerlenförmig ist z. B. Microsynodontis polli, was ihn als Art kennzeichnet, die wohl in stark strukturierten Habitaten lebt. Die Maulform ist gattungstypisch und oft auch ein Hinweis auf die Artzugehörigkeit. Auch die Saugmäuler der Chiloglanidinae unterscheiden sich gattungsspezifisch. Bei den Arten der Unterfamilie Mochokinae stechen die gefiederten Unterkieferbarteln ins Auge. Bei Synodontis membranaceus finden wir breite Membranen in den Oberkieferbarteln, welche namensgebend für die Art waren.
Lebensweise
Es werden von den Mochokiden zwar die unterschiedlichsten Gewässertypen bewohnt, stets handelt es sich dabei aber um Süßgewässer. Die Gattungen Atopochilus, Chiloglanis und Euchilichthys leben in schnell fließenden Gewässern und haben wie die südamerikanischen Harnischwelse (Loricariidae) ein Maul mit dem die Tiere sich am Untergrund festsaugen können.
Systematik
Unterfamilien und Gattungen der Mochokidae | Kladogramm nach Schedel et al., 2022[2] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Literatur
- Seegers, L. (2008): Die Welse Afrikas. Ein Handbuch für Bestimmung und Pflege. Tetra Verlag, Germany. 604pp.
Einzelnachweise
- ↑ de Joannis, L. (1835): Observations sur les poissons du Nil, et description de plusieurs espèces nouvelles. Magasin de Zoologie 1835 (5 anneé): 53 pp.
- ↑ Frederic D.B. Schedel, Albert Chakona, Brian L. Sidlauskas, Michael O. Popoola, Nadine Usimesa Wingi, Dirk Neumann, Emmanuel J.W.M.N. Vreven, Ulrich K. Schliewen: New phylogenetic insights into the African catfish families Mochokidae and Austroglanididae. Journal of Fish Biology, Februar 2022. doi: 10.1111/jfb.15014
- ↑ Jordan, D. S. (1923): A classification of fishes including families and genera as far as known. Stanford University Publications, University Series, Biological Sciences, 3 (2): 77-243 + i-x.
- ↑ Riehl, R. & Baensch. H. (1990): Aquarien-Atlas Band 3. Mergus Verlag, Melle. 1104pp.
- ↑ Sauvage, H. E. (1879): Notice sur la faune ichthyologique de l’Ogôoué. Bulletin de la Société philomathique de Paris, (7th Série) 3: 90-103.
- ↑ Friel, J. P. & T. R. Vigliotta (2008): Atopodontus adriaensi, a new genus and species of African suckermouth catfish from the Ogooué and Nyanga River systems of Gabon (Siluriformes: Mochokidae). Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 157: 13-23.
- ↑ Peters, W. (C. H.) (1868): Ueber eine von dem Baron Carl von der Decken entdeckte neue Gattung von Welsen, Chiloglanis deckenii, und einige andere Süsswasserfische aus Ostafrika. Monatsberichte der Akademie der Wissenschaft zu Berlin 1868: 598-602, Pl. 2.
- ↑ Boulenger, G. A. (1900): On some little-known African silurid fishes of the subfamily Doradinae. Annals and Magazine of Natural History, (Series 7) 6 (36): 520-529.
- ↑ Nichols, J. T. & L. Griscom (1917): Fresh-water fishes of the Congo basin obtained by the American Museum Congo expedition, 1909-1915. Bulletin of the American Museum of Natural History, 37 (25): 653-756, Pls. 64-83.
- ↑ Boulenger, G. A. (1903): On the fishes collected by Mr. G. L. Bates in southern Cameroon. Proceedings of the General Meetings for Scientific Business of the Zoological Society of London, 1903, 1 (1): 21-29, Pls. 1-5.
- ↑ Howes, G. J. (1980): A new catfish from Sierra Leone. Bulletin of the British Museum (Natural History) Zoology, 38 (3): 165-170.
- ↑ de Joannis, L. (1835): Observations sur les poissons du Nil, et description de plusieurs espèces nouvelles. Magasin de Zoologie 1835 (5 anneé): 53 pp.
- ↑ Cuvier, G. (1816): Le Règne Animal. Edition 1. Les reptiles, les poissons, les mollusques et les annélides. i-xviii + 1-532, [Pls. 9-10, in v. 4].
Weblinks
- Mochokidae auf Fishbase.org (englisch)