Mochow

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Mochow
Gemeinde Schwielochsee
Koordinaten: 51° 58′ 44″ N, 14° 11′ 29″ O
Höhe: 52 m ü. NHN
Fläche: 6,82 km²
Einwohner: 136 (30. Jun. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 15913
Vorwahl: 035478
Dorfplatz
Teich zwischen Mochower Dorfstraße und der Landstraße L44 (2015)

Mochow (niedersorbisch Mochow) ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwielochsee im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zur Eingemeindung nach Schwielochsee am 26. Oktober 2003 war Mochow eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Lieberose verwaltet wurde.

Lage

Mochow liegt in der Niederlausitz etwa neun Kilometer westlich der Stadt Lieberose und etwa acht Kilometer nordöstlich von Straupitz. Umliegende Ortschaften sind Goyatz im Norden, Lamsfeld im Osten, Groß Liebitz im Südosten, die zur Gemeinde Spreewaldheide gehörenden Ortsteile Butzen im Süden und Waldow im Südwesten sowie Siegadel im Nordwesten.

Mochow liegt nahe dem Großen Mochowsee im Übergang der Lieberoser Heide in den Spreewald. In der Gemarkung Mochows verläuft die Landesstraße 44 nach Straupitz, der Ort selbst liegt etwa einen Kilometer von dieser entfernt.

Geschichte

Mochow wurde erstmals im Jahr 1346 als „Mocho“ urkundlich erwähnt. Der aus der sorbischen Sprache stammende Ortsname beschreibt eine Siedlung, in der Moose wachsen.[2] Damals war bereits eine große Pfarrkirche im Ort erwähnt. In dieser befand sich das „wundertätige Marienbildnis“, aufgrund dessen sich Mochow zu einem bedeutenden Wallfahrtsort entwickelte. 1551 wurde der evangelische Pfarrer Wenzel Meth nach Mochow berufen, das Dorf wurde zu diesem Zeitpunkt langsam reformiert.[3]

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Mochow zunächst von der Armee Sachsens beschützt. Diese wurde allerdings im Juni 1637 bei Lieberose von den Schweden geschlagen. Mochow und die umliegenden Dörfer wurden daraufhin geplündert und zerstört. Nach dem Ende des Krieges wurde Mochow durch die Burggrafen Caspar und Christoph von Dohna wieder neu angelegt. 1655 kaufte der schwedische und später polnische General Christoph von Houwald die Herrschaft Straupitz und besetzte die verlassenen Güter in Mochow wieder mit Untertanen.

Die aktuelle Dorfkirche wurde um das Jahr 1884 erbaut. 1996 wurde sie restauriert.[3] Bis 1958 wurden die Mochower Kinder in der örtlichen Dorfschule unterrichtet.[1] 1994 besuchte Helmut Kohl den Ort.[4]

Nach dem Wiener Kongress kam Mochow als Teil der Niederlausitz an das Königreich Preußen. Dort lag der Ort im Landkreis Lübben im Regierungsbezirk Frankfurt. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Lübben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wende in der DDR lag Mochow im Landkreis Lübben in Brandenburg. Am 1. Oktober 1992 schloss sich die Gemeinde dem Amt Lieberose an. Nach der brandenburgischen Kreisreform am 6. Dezember 1993 kam die Gemeinde schließlich zum neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald. Am 26. Oktober 2003 wurde Mochow zusammen mit den Gemeinden Goyatz, Jessern, Lamsfeld-Groß Liebitz, Ressen-Zaue und Speichrow zu der neuen Gemeinde Schwielochsee zusammengeschlossen.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Mochow von 1875 bis 2002[6]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 316 1939 190 1981 116
1890 252 1946 274 1985 120
1910 172 1950 248 1989 112
1925 204 1964 184 1995 119
1933 209 1971 166 2002 131

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche Mochow

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Mochow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mochow auf der Webseite des Amtes Lieberose/Oberspreewald
  • Mochow in der RBB-Sendung Landschleicher vom 24. April 2005

Nachweise

  1. a b Der Ortsteil Mochow. In: lieberose-oberspreewald.de. Amt Lieberose/Oberspreewald, abgerufen am 23. Oktober 2017.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 117.
  3. a b Infotafel auf dem Mochower Dorfanger
  4. Jörg Kühl: Als der Kanzler ins Dorf einschwebte. In: Märkische Oderzeitung. 30. Mai 2014, archiviert vom Original;.
  5. Mochow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 23. Oktober 2017.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 23. Oktober 2017.