Monika Gärtner

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Monika Ruth Gärtner-Engel[1] (* 20. Juni 1952 in Bad Boll als Monika Gärtner) ist eine deutsche Diplom-Pädagogin, freie Publizistin und Politikerin (MLPD). Sie war langjährige stellvertretende Parteivorsitzende der MLPD.[2][3]

Leben

Gärtner-Engel ist die Tochter eines Pfarrers, ihre Großväter waren CDU-Politiker. Später trennte sich ihr Vater von seinem Beruf und seiner Familie, sodass ihre Mutter mit ihr und ihrer Schwester zunächst nach Stuttgart und später ins Remstal zog. Nach dem Besuch eines Gymnasiums in Waiblingen ab 1962 und des damit erworbenen Abiturs begann sie ab 1971 an der Universität Tübingen Sozialpädagogik sowie Psychologie und Soziologie im Nebenfach zu studieren. 1974 heiratete sie. Ein Jahr später beendete Gärtner-Engel ihr Studium und arbeitete einige Zeit in einem Berufsbildungswerk in Waiblingen im Internatsbereich. 1977 bekam sie mit ihrem ersten Ehemann Zwillinge, wovon eine Gabi Fechtner (seit 2017 Parteivorsitzende der MLPD) ist. Seit 1978 arbeitet Gärtner-Engel zudem ehrenamtlich im Stuttgarter, später Düsseldorfer Verlag Neuer Weg. 1986 zog sie nach Solingen, wo im Juli auch ihre dritte Tochter geboren wurde. Seit diesem Jahr ist sie zudem als freie Publizistin tätig. Nach ihrer Scheidung 1997 heiratete Monika Gärtner-Engel im Jahr 1999 zum zweiten Mal, diesmal den Parteivorsitzenden von 1982 bis 2017, Stefan Engel.[4] Im Jahr 2007 ließ sich das Paar scheiden. Sie lebt in Gelsenkirchen.

Politik

Ab 1973 war Gärtner-Engel in verschiedenen Vorläuferorganisationen der MLPD organisiert. „Die Weichenstellung, vom Standpunkt der Arbeiterklasse aus und revolutionär die Welt zu verändern, war eine zentrale Weichenstellung. Es war zugleich ein Aufbruch in neue politische Gefilde, in die Welt der Arbeiterbewegung und die Wissenschaft des dialektischen Materialismus.“[5] In Solingen wurde sie 1986 Mitglied der MLPD. Drei Jahre arbeitete sie dort unter anderem mit Willi Dickhut zusammen. Ab Ende der 1980er-Jahre engagierte sie sich mehr und mehr frauenpolitisch. Sie arbeitete mit am Aufbau des Frauenverbandes Courage, in dessen erstem Vorstand sie ab 1992 als Sprecherin tätig war. 1995 nahm sie als Delegierte des Frauenverbandes Courage beim Forum der Nichtregierungsorganisationen anlässlich der Weltfrauenkonferenz in Peking teil. Im Laufe der Jahre war sie als MLPD-Mitglied nicht nur in der Frauenbewegung aktiv, sondern auch im Elternrat in einer Kindertagesstätte, in der Friedensbewegung, in der Umweltbewegung, in einer Gewerkschaft, der Kommunalpolitik und nicht zuletzt in der Bewegung der Montagsdemonstrationen.[6] 1994 wurde sie ins Zentralkomitee kooptiert und auf dem Solinger Parteitag 1996 wurde sie erstmals ins Zentralkomitee der MLPD gewählt. Viele Jahre war sie Vizechefin der MLPD. 2016 wurde sie als Hauptkoordinatorin der ICOR gewählt.[7][8] 2021 wurde sie europaweit zur Fahndung ausgeschrieben.[9]

Einzelnachweise

  1. swr.de: Kandidatin Monika Ruth Gärtner-Engel, MLPD. Abgerufen am 4. August 2022.
  2. Jan Feddersen: Personal der MLPD: Eine schrecklich nette Familie. In: Die Tageszeitung: taz. 24. November 2016, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 4. August 2022]).
  3. Gärtner-Engel, Monika — Verlag Neuer Weg. Abgerufen am 4. August 2022.
  4. Bundeszentrale für politische Bildung: Linksextremismus in der deutschen Parteienlandschaft. Abgerufen am 4. August 2022.
  5. Lebenslauf von Monika Gärtner-Engel. Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, 13. Januar 2021, abgerufen am 4. August 2022.
  6. Heilbronner Stimme GmbH & Co KG: Monika Gärtner-Engel kommt nach Heilbronn. Abgerufen am 4. August 2022.
  7. Monika Gärtner-Engel - Profil bei abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 4. August 2022.
  8. Persönliche Erklärung von Monika Gärtner-Engel. Abgerufen am 4. August 2022.
  9. MLPD-Politikerin Gärtner-Engel zur Fahndung ausgeschrieben. 13. Oktober 2021, abgerufen am 4. August 2022 (deutsch).