Monika Gruber

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Monika Gruber (2015)

Monika Gruber (* 29. Juni 1971 in Wartenberg, Landkreis Erding) ist eine deutsche Kabarettistin und Schauspielerin.

Leben und Karriere

Kindheit und Ausbildung

Gruber wuchs auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Tittenkofen mit zwei jüngeren Brüdern auf.

Nach dem Abitur war sie mehrere Jahre als Fremdsprachensekretärin tätig und absolvierte mit 27 Jahren eine zweieinhalbjährige Schauspielausbildung an der Schauspielschule Zerboni in München.[1] Bereits während ihrer Ausbildung hatte sie ihr erstes Theaterengagement: Von 2000 bis 2005 war sie Ensemblemitglied der Iberl-Bühne bei Georg Maier in München-Solln.

TV-Karriere

Monika Gruber sammelte erste Erfahrungen als Kabarettistin 2002 in der Comedyreihe Kanal fatal, in welcher sie die Kellnerin Monique spielte, eine bayerische Bedienung, die in breiter Mundart von ihren Erlebnissen in der Gastronomie berichtet. Von 2003 bis 2009 war sie Mitglied der Sketch-Reihe Die Komiker im BR Fernsehen.[1] Von 2004 an berichtete sie für den Bayerischen Rundfunk auch live vom Münchner Oktoberfest. Ab Januar 2006 kommentierte sie in der Grünwald Freitagscomedy aktuellen Promi-Klatsch. 2009 drehte Gruber mit Günter Grünwald die vierteilige Sketchshow Normal is des ned. Die Zusammenarbeit mit Grünwald und dem Bayerischen Rundfunk endete im September 2009.[2]

2012 bekam Gruber ihre eigene Fernsehshow im ZDF: Sie moderierte dort die Boulevardsatire Leute, Leute! Um wieder mehr Freiraum für Live-Auftritte zu haben, verlängerte sie den zum Jahresende 2012 auslaufenden Vertrag mit dem ZDF (gegen dessen Wunsch) nicht.[3] Noch im gleichen Jahr gewann sie für Die Große Quatsch Variety Show (Pro7), Monika Gruber live 2011 (BR) und Grünwald Freitagscomedy (BR) den Bayerischen Fernsehpreis in der Kategorie „Comedian“.[4]

Von Januar 2011 bis Ende 2013 war Gruber neben Bruno Jonas und Rick Kavanian Mitglied des Teams von Die Klugscheißer, einer monatlichen Satireshow des BR Fernsehens. Nach ihrem Ausstieg im Jahr 2014, den sie mit der Fokussierung auf ihr neues Bühnenprogramm begründete, wurde die Sendereihe eingestellt.[5]

Von 2008 bis 2011 spielte sie die Hauptrolle der Hannelore Herbst in der BR-Serie Der Kaiser von Schexing.[6][1] Von 2011 bis 2013 wirkte sie in den ersten dreißig Folgen der ARD-Serie Hubert und Staller als Lokalreporterin Barbara Hansen mit.[7][8] Ab 2012 spielte sie in Heiter-bis-tödlich-Folgen der bayerischen Polizistenserie München 7 an der Seite von Florian Karlheim, Andreas Giebel und Christine Neubauer die Rolle der Moni Riemerschmidt.[9] 2017 übernahm sie erneut eine wiederkehrende Rolle in Hubert und Staller als Betreiberin eines Cafés.

Kabarett-Bühnenprogramme

Mit ihrem ersten Soloprogramm Kellnerin Monique: Schmeckt’s ned? tourte Gruber ab 2004 durch Süddeutschland und Österreich. 2005 folgte das Programm Hauptsach’ g’sund. Ihr drittes Bühnenprogramm Zu wahr, um schön zu sein feierte am 13. September 2008 in München Premiere und wurde unter anderem beim 17. Arosa Humor-Festival aufgeführt. Seit dem 6. April 2011 war Gruber mit ihrem Programm Wenn ned jetzt, wann dann! auf Tournee.[1]

Zum Jahreswechsel 2012/2013 gastierte Gruber an der Seite von Michael Niavarani in der mehrfach ausverkauften Wiener Stadthalle mit dem „Patchworkprogramm“ Best of Beide. Es geht darin etwa um Single-Leben über 40, „Menschen mit Menstruationshintergrund“, schlecht gelaunte Wiener und Alltagslügen. Auch die Bühnenauftritte im Februar 2013 in Bayern waren stark frequentiert.[10]

Im Januar 2014 folgte das fünfte Soloprogramm Irgendwas is’ immer.[1] Weitere folgten 2016 und 2017/18. Mit ihrem Programm „Wahnsinn!“ tourte sie von Mai bis Dezember 2019.

Im Oktober 2021 kündigte sie ihren baldigen Bühnenabschied an.[11]

Soziales Engagement

Gruber engagiert sich im Verein Orienthelfer e.V. des Kabarettisten Christian Springer, der Syrien-Flüchtlingen vor Ort im Libanon hilft.[12]

Literatur

Gemeinsam mit Andreas Hock verfasste Monika Gruber 2020 das Buch „Und erlöse uns von den Blöden – vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten“, welches bereits wenige Tage nach Erscheinen Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste in der Kategorie „Hardcover Sachbuch“ erreichen konnte.

Privates

In einem Zeitungsinterview 2011 offenbarte Gruber, als Jugendliche jahrelang unter Magersucht gelitten zu haben.[13]

Von 2011 bis 2012 war sie mit dem Brauereimanager Andreas Steinfatt liiert,[14] seit 2018 mit dem Rennsportmanager Thomas Überall.[15]

Kabarettprogramme (Auswahl)

  • 2004: Kellnerin Monique: Schmeckt’s ned?
  • 2005: Hauptsach’ g’sund
  • 2008: Zu wahr, um schön zu sein
  • 2011: Wenn ned jetzt, wann dann!
  • 2014: Irgendwas is’ immer
  • 2016: Küss die Hand (mit Viktor Gernot)
  • 2017: Wahnsinn!
  • 2021: Ohne Worte

Schauspiel (Auswahl)

Fernsehen

Spielfilme (Kino)

Kabarettauftritte im Fernsehen (Auswahl)

Musikvideo

  • 2017: DeSchoWieda & Monika Gruber – Wos passiert do? (Despacito)[16]

Theater

  • 2009 Honigmond

Veröffentlichungen

Bücher
  • Monika Gruber: Man muss das Kind im Dorf lassen. Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land. Piper, München 2014, ISBN 978-3-492-05635-9.
  • Monika Gruber, Andreas Hock: Und erlöse uns von den Blöden: Vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten, Piper 2020, ISBN 978-3-492-07500-8.
Hörbuch
  • Monika Gruber, Andreas Hock: Und erlöse uns von den Blöden – vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten, Osterwold Audio, 2020, ISBN 978-3-86952-487-0.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Monika Gruber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Vita. (Nicht mehr online verfügbar.) monika-gruber.de, archiviert vom Original am 8. Dezember 2012; abgerufen am 7. März 2015.
  2. Bei fast all ihren BR-Sendungen: Quotenqueen Monika Gruber schmeißt hin! tz, 1. September 2009, abgerufen am 7. März 2015.
  3. „Leute, Leute!“: Monika Gruber gibt ZDF-Sendung auf. Süddeutsche Zeitung, 16. Dezember 2012, abgerufen am 7. März 2015.
  4. Verleihung des Bayerischen Fernsehpreis 2012 am 4. Mai 2012 im Prinzregententheater. BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2012 an Monika Gruber als Comedian in den Sendungen „Monika Gruber Live“ (BR), „Grünwald Freitagscomedy“ (BR) und „Die große Quatsch Variety Show“ (Pro 7) dotiert mit 10.000 Euro. In: ganz-muenchen.de. Abgerufen am 23. September 2019.
  5. Stefanie Thyssen: ARD-Satire-Sendung wird eingestellt: Aus für „Die Klugscheißer“. tz, 7. Mai 2014, abgerufen am 7. März 2015.
  6. Rita Baedeker: Dreh „Der Kaiser von Schexing“: Zurück im Provinzrathaus. Süddeutsche Zeitung, 14. März 2011, abgerufen am 7. März 2015.
  7. Benjamin Engel: Prime Time für Wolfratshausen. Süddeutsche Zeitung, 12. Juli 2013, abgerufen am 7. März 2015.
  8. Monika Gruber ist Lokalreporterin Barbara Hansen. DasErste.de, 12. Juli 2013, abgerufen am 7. März 2015.
  9. Ines Weißbach: Die Wilde vom Viktualienmarkt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: news.de. 7. März 2012, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 7. März 2015.
  10. Hannah Hilligardt: Erding: Menschen mit Menstruationshintergrund. Monika Gruber präsentiert mit Michael Niavarani das gemeinsame Programm „Best of Beide“ in der ausverkauften Stadthalle. Ein vergnüglicher Abend. Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2013, abgerufen am 7. März 2015.
  11. Monika Gruber kündigt überraschend Rückzug an - und verrät großen privaten Schmerz. 28. Oktober 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  12. Sendung 18. August 2015 • WDR • ARD-alpha • Flüchtlingshilfe – Ein Kabarettist macht Ernst – Sendungen – Planet Wissen. Westdeutscher Rundfunk, abgerufen am 20. Februar 2016 (in der TV-Sendung sprach Gruber mit Flüchtlingsfrauen in einem libanesischen Lager, ca. bei 24:40).
  13. Michael Ruhland: „Ich wollte tot sein“. Monika Gruber im Gespräch. Süddeutsche Zeitung, 27. April 2011, abgerufen am 7. März 2015.
  14. Gruber und Steinfatt: Liebes-Aus. Abgerufen am 27. November 2021.
  15. Ulrike Schmidt: "Monika Gruber ist frisch verliebt: Das ist der neue Mann in ihrem Leben". In: merkur.de. 5. Juli 2018, abgerufen am 19. August 2019.
  16. DeSchoWieda: DeSchoWieda & Monika Gruber – Wos passiert do? (Despacito). 14. Juli 2017, abgerufen am 14. Juli 2017.
  17. Reiher-Orden erwacht zu zweitem Leben. In: Münchner Merkur. 2. Januar 2017 (merkur.de [abgerufen am 22. März 2017]).
  18. DIALEKTPREIS BAYERN 2018 VERLIEHEN: Söder, Kiechle und Füracker würdigen herausragende Verdienste – Bayerisches Landesportal. Abgerufen am 27. November 2021.