Monster von Aramberri

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Zeichnerische Rekonstruktion von Simolestes – das „Monster von Aramberri“ sah lebend wahrscheinlich ähnlich aus.

Als Monster von Aramberri wird das fragmentarisch erhaltene Fossil eines Reptils bezeichnet, das im Jahr 1984 von einem Studenten in der La-Casita-Formation (Kimmeridgium) in der Nähe von Aramberri in Nuevo León (Mexiko) gefunden wurde. Es wurde 1988 von Hähnel zunächst als Dinosaurier beschrieben, danach aber als sehr großer Pliosaurier erkannt. Es war der erste Fund eines Pliosauriers in Mexiko. Das Tier wurde bisher unterhalb der Familienebene nicht genau identifiziert; in der Presse wurde das Fossil als Liopleurodon oder Simolestes beschrieben. Heute befindet es sich unter der Inventarnummer UANL-FCT-R2 in der Sammlung der

in San Nicolás de los Garza, einer Stadt im Großraum von Monterrey.

Beschreibung

Die Größe von Teilen des Schulterblatts und der Durchmesser der Wirbel von mehr als 20 cm lassen eine Länge des Tieres von 15 m oder mehr und ein Gewicht von 50 Tonnen vermuten. Zunächst schien es, als sei das Tier zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht ausgewachsen, da sich an den Halswirbeln offene Knochennähte fanden. Allerdings lassen neuere Forschungen vermuten, dass es sich womöglich um ein bereits ausgewachsenes oder fast ausgewachsenes Exemplar handeln könnte, und dass die für Jungtiere typischen Merkmale bei großen Pliosauriern womöglich auch bei erwachsenen Tieren bestehen blieben.[1]

Es erreichte ausgewachsen vermutlich eine Länge von 20 m oder mehr. Damit gehörte es zu den größten jurassischen Meeresreptilien. Eine ähnliche Größe (21 m) erreichte nur Shonisaurus sikanniensis, ein Ichthyosaurier, der 1991 am Ufer des Sikanni Chief River in British Columbia entdeckt wurde.[2]

Der Schädel des „Monsters von Aramberri“ weist am Flügelbein eine große Bissmarke auf, die wahrscheinlich von einem 40 cm langen Zahn (dreimal so lang wie der Zahn eines Tyrannosaurus) eines größeren Artgenossen stammt. Das Flügelbein wurde nur auseinandergedrückt und zeigt an seinen Rändern Heilgewebe. Eine zweite von einem späteren Angriff stammende Wunde im Schädelknochen weist dagegen einen gesplitterten, nie ausgeheilten Wundrand aus und war vermutlich die Todesursache.

Bedeutung

Das „Monster von Aramberri“ füllt eine geographische Lücke zwischen den Pliosauriern Südamerikas und denen der westlichen Tethys und stützt die These einer Meeresverbindung zwischen dem Nordatlantik und dem westlichen Nordamerika (Pazifik).

Literatur

  • Richard Ellis: Sea Dragons: Predators of the Prehistoric Oceans. S. 181–182, University Press of Kansas, 2003, ISBN 0-7006-1269-6
  • Marie-Céline Buchy, Eberhard Frey, Wolfgang Stinnesbeck & José Guadalupe López-Oliva: First occurrence of a gigantic pliosaurid plesiosaur in the late Jurassic (Kimmeridgian) of Mexico. Bulletin de la Societe Geologique de France; May 2003; v. 174; no. 3; p. 271–278; doi:10.2113/174.3.271
  • Pressemitteilung der Uni Karlsruhe (PDF-Datei; 812 kB)

Einzelnachweise

  1. Digitale Bibliothek der Uni Karlsruhe
  2. Richard Ellis 2003, S. 89