Montespluga
Montespluga | |||
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Staat | Italien | ||
Region | Lombardei | ||
Provinz | Sondrio (SO) | ||
Gemeinde | Madesimo | ||
Koordinaten | 46° 29′ N, 9° 20′ O | ||
Höhe | 1908 m s.l.m. | ||
Einwohner | 5 (2020[1]) | ||
Telefonvorwahl | 0343 | CAP | 23024 |
Montespluga ist eine Fraktion der italienischen Gemeinde (comune) Madesimo in der Provinz Sondrio, Region Lombardei.
Geographie
Das Bergdorf Montespluga liegt auf 1908 m s.l.m. Höhe am Anfang des Val San Giacomo (auch Valle Spluga genannt) etwa drei Kilometer von der Passhöhe des Splügenpasses entfernt. Der Ort entstand in einer wasser- und weidereichen Senke, wo das Valle Spluga auf das Val Loga trifft, in der Nähe der Grenzgipfel des Gebiets wie dem Pizzo Tambo. 1927 wurde mit dem Bau der etwa 2 Kilometer südlich von Montespluga gelegenen Staumauer der Torrente Liro zum unterhalb des Dorfes gelegenen Lago di Montespluga aufgestaut.[2]
Geschichte
Das Dorf mit den wenigen Häusern, Restaurants, Hotels und Läden an der Passstraße und dem alten Zollgebäude «La Casa» hat sich kaum verändert. Bis 1841 befand sich hier das einzige Hospiz am Splügenpass und das einzige Gotteshaus, die Kapelle San Francesco d’Assisi. Letztere wurde nach der Fertigstellung der neuen Fahrstraße zum Splügenpass 1822 im Jahr 1832 geweiht. Bereits 1767 hatte der apostolische Nuntius in der Schweiz und spätere Kardinal Luigi Valenti Gonzaga die Erlaubnis erteilt, im Hospiz eine kleine Kapelle einzurichten.[3]
Seit der Eröffnung des San-Bernardino-Tunnels wird der Pass im Winter nicht mehr offen gehalten. Das Dorf, das aus drei Straßen besteht (Via Dogana, Via Ferrè und Via Val Loga), kann sowohl von Italien als auch von der Schweiz abgeschnitten sein.
Montespluga ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wander-, Bergsteiger- und Skitourenziele in den umliegenden Bergen und Etappenort des grenzüberschreitenden Fernwanderwegs Via Spluga.
Wirtschaft
In den 1980er und 1990er Jahren wurde versucht, den Wintertourismus mit dem Bau von zwei Skiliften zu fördern. Was jedoch wegen der Nähe anderer Skiorte wie Madesimo scheiterte. In der Sommersaison wird um Montespluga Vieh (vor allem Rinder) aus dem unteren Tal gesömmert. Alle Aktivitäten gehen vom Consorzio Alpe Montespluga aus, das auch traditionelle Feste organisiert, wie das Festa del Pastore, das normalerweise am ersten Sonntag im August stattfindet.
Verkehr
Durch den Ort führt die Strada statale 36, die den Splügenpass mit dem Comer See verbindet.
Literatur
- Gérard Zahner: Il dialetto della Val San Giacomo (Valle Spluga). Vita e Pensiero, 1989.
- Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 411.
- Lombardia – Touring Club Italiano, Touring Editore, Mailand 1999, ISBN 88-365-1325-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ La Frazione di Montespluga. In: italia.indettaglio.it. Abgerufen am 22. November 2021 (italienisch).
- ↑ Giacomo Menini: I luoghi dell’acqua: architetture e paesaggi delle centrali elettriche in Valtellina. Fondazione Gruppo Credito Valtellinese, Sondrio 2013, ISBN 978-88-97913-08-5, S. 55. (Digitalisat)
- ↑ S. Francesco d’Assisi – Montespluga. In: chiesevallespluga.it. Abgerufen am 22. November 2021 (italienisch).