Moritz Schularick

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Moritz Schularick (* 1975) ist ein deutscher Volkswirt. Er forscht und lehrt am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Leben

Schularick studierte ab 1996 an der Universität Paris VII und erhielt dort 1998 die Maîtrise. Anschließend wechselte er mit Stipendium des DAADs an die London School of Economics, wo er 1999 einen M.Sc. erhielt. Einen dritten Abschluss (M.A.) machte er 2000 an der Humboldt-Universität Berlin.

2005 wurde er an der Freien Universität Berlin promoviert, wo er ab 2007 auch als Juniorprofessor lehrte, bis er 2012 einen Ruf an die Universität Bonn erhielt. Dort lehrt und forscht er seitdem als W3-Professor für Makroökonomik. 2008/09 ging Schularick als Gastprofessor an die Cambridge University, 2011/2012 an die Stern School of Business der New York University. Im akademischen Jahr 2015/16 war er Alfred-Grosser-Professor am Institut d’études politiques (SciencesPo) in Paris.

2018 wurde Schularick in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gewählt.[1][2]

Forschung

In seiner Forschung beschäftigt sich Schularick mit der monetären Makroökonomik, der internationalen Ökonomik und der Wirtschaftsgeschichte. Seine Studien zu den Ursachen von Finanzkrisen und zur Transformation des Finanzsystems gehören zu den international meistzitierten makroökonomischen Aufsätzen des letzten Jahrzehnts.

2012 erhielt er ein Schumpeter-Fellowship der Volkswagen-Stiftung zur Erforschung der finanziellen Seite der Globalisierung, der von ihm so bezeichneten Finanzialisierung.[3]

Schularicks Arbeiten zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Amerika, den Ursachen von Populismus sowie zu Renditen verschiedener Anlageklassen sind ebenfalls auf großes Interesse in der Fachwelt und in den Medien gestoßen. Namensbeiträge von Schularick sind unter anderem in der New York Times, der Financial Times und der Süddeutschen Zeitung erschienen.

Ehrungen

Werke

  • Der entzauberte Staat. Was Deutschland aus der Pandemie lernen muss. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77782-0 (mit Anmerkungen).
  • Moritz Kuhn, Moritz Schularick, Ulrike Isabel Steins: Income and Wealth Inequality in America, 1949–2016. In: Journal of Political Economy, 2020, doi:10.1086/708815.
  • Alina Bartscher, Moritz Kuhn, Moritz Schularick: The College Wealth Divide: Education and Inequality in America, 1956–2016. In: Federal Reserve Bank of St. Louis Review 102(1), 2020, S. 19–49, doi:10.20955/r.102.19-49.
  • Katharina Knoll, Moritz Schularick and Thomas Steger: No Price Like Home, American Economic Review, 2017, 107: 331–353.
  • Manuel Funke, Moritz Schularick, Christoph Trebesch: Going to Extremes: Politics after Financial Crises, European Economic Review, 2016, 88: 227–260.
  • Oscar Jordà, Moritz Schularick, Alan Taylor: The Great Mortgaging: Housing Finance, Crises, and Business Cycles, Economic Policy, 2016, 85: 107–152
  • Oscar Jordà, Moritz Schularick, Alan Taylor: Betting the House, Journal of International Economics, 2015, 96: 2–18.
  • Oscar Jordà, Moritz Schularick, Alan Taylor: Leveraged Bubbles, Journal of Monetary Economics, 2015, 76: 1–20.
  • Moritz Schularick, Alan Taylor: Credit Booms Gone Bust: Monetary Policy, Leverage Cycles, and Financial Crises, American Economic Review, 2012, 102: 1029–1061.
  • Niall Ferguson, Moritz Schularick: The End of Chimerica, International Finance, 2011, 14: 1–26.
  • Niall Ferguson, Moritz Schularick: Chimerica and global asset markets. (PDF) 2006, abgerufen am 11. Juli 2014.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf von Moritz Schularick. (PDF) Federal Reserve Bank of New York, abgerufen am 9. Januar 2021.
  2. Profil von Moritz Schularick. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 21. August 2021.
  3. Wirtschaftswissenschaftler der Freien Universität Berlin erhält Schumpeter-Fellowship der VolkswagenStiftung. Freie Universität Berlin, abgerufen am 9. Januar 2021.
  4. Liste der Preisträger. Verein für Socialpolitik, abgerufen am 21. August 2021.