Mortaza Ansari

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Scheich Mortaza Ansari (* 1799; † 1864) war ein schiitischer Geistlicher und ab 1850 die erste allgemein anerkannte höchste Autorität der Schiiten.

Seine theoretischen Grundlagen führten erst zu der Institution der absoluten Quelle der Nachahmung (Mardschaʿ-e Taghlid), die zuvor mit den religiösen Titeln Mardsch, Mudschtahid bzw. Hodschatoleslam keine streng gegliederte Hierarchie aufwies.[1] Ansari bezog zur Tagespolitik keine Stellungnahme, sondern war streng quietistisch orientiert. Er war der Autor von etwa dreißig Büchern und Abhandlungen, die in einem lesbaren Stil und in deutlichem Kontrast zu der trockenen und erstickten Sprache der damaligen Autoren geschrieben wurden. Ansari führte das Leben eines wahren Asketen. Trotz seines enormen Ansehens als unangefochtener Mardschaʿ-e Taghlid, belief sich bei seinem Tod sein gesamtes Vermögen auf nur drei Dinar und seine beiden Töchter waren nicht in der Lage, seine Beerdigung zu bezahlen.[2]

Weblinks

Mortaza Ansari. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org – inkl. Literaturangaben).

Quellen

  1. Nikki Keddi: Religion and Politics in Iran. Yale 1983. Seite 33 ff
  2. Vergl. Iranica