Moser Baer India

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Moser Baer India

Moserbaer Logo.svg
Rechtsform Limited (Aktiengesellschaft (Indien))
Gründung 1983
Sitz Neu-Delhi
Mitarbeiterzahl über 8000
Branche magnetische, optische und elektronische Bauelemente
Website http://moserbaer.com

Moser Baer India war ein indischer Hersteller von Speichermedien und Solarzellen mit Konzernsitz in Neu-Delhi und Büros in Mumbai, Kolkata, und Bengaluru sowie in den Niederlanden, den USA, in Japan und im Nahen Osten. Die Produktionslinien befanden sich in Noida.

Dort wurden unter anderem Disketten, CD-R, CD-RW, DVD+R, DVD+RW und DVD-R hergestellt. Moser Baer war Mitglied der Blu-ray Disc Association.

Moser Baer war an der Bombay Stock Exchange gelistet. In den letzten Jahren wurde Moser Baer mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "BEST OF ALL Award for Rajiv Gandhi National Quality Award 2005" und dem "Electronics Organisation of the Year Award 2005".

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1983 als Tochterunternehmen des Schweizer Uhrenherstellers Mobatime und des japanischen Unternehmens Maruzen zur Herstellung von Stechuhren gegründet und produziert seit 1986 Speichermedien. Gleichzeitig übernahm die Unternehmerfamilie Puri die Anteile der Schweizer.[1]

Während das Geschäftsfeld ursprünglich vor allem magnetische Disketten umfasste, wurden von MBI seit 1999 auch optische Speichermedien hergestellt.

Das Unternehmen meldete im Jahr 2016 Insolvenz an und kündigte am 20. September 2018 seine Liquidation an.[2]

OEM/ODM-Produktion

Viele Hersteller, wie Fujifilm, imation (ehemals 3M), Primeon, Sony, TDK und Verbatim beziehen Ware von Moser Baer. Damit ist Moser Baer der drittgrößte Speichermedienhersteller der Welt. Moser Baer besitzt fünf Fabriken und beschäftigt über 4500 Personen, die im Geschäftsjahr 2004–2005 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Rupien und einen Gewinn von 607,23 Millionen Rupien erwirtschafteten.

Moser-Baer-Werk in Deutschland

Das Unternehmen hatte ab 2001 angekündigt, in Thüringen eine CD-Fabrik bauen und betreiben zu wollen. Es sollte der einzige und zentrale Produktionsstandort in Europa werden. Baustart für die 100-Millionen-Euro-Investition sollte 2004 sein. Nach mehrmaligen Verschiebungen hat Moser Baer das Projekt 2005 endgültig abgesagt. Grund sei die auf absehbare Zeit schwierige Absatzsituation für CDs und DVDs.

Für das geplante Werk in Thüringen mit geplanten 260 Arbeitsplätzen hatte die EU bereits Beihilfen von 35 Millionen Euro bereitgestellt. Der Bund und das Land Thüringen hatten eine Bürgschaft zugesagt.

110 Produktionslinien der ehemaligen TDK-Fabrik in Luxemburg und der ehemaligen Firma CSI wurden von Moser Baer India gekauft, was zur Vermutung führte, dass eine neue Moser-Baer-Fabrik in Europa in absehbarer Zeit wieder wahrscheinlich würde.[3]

Weblinks

Quellen