Muhammad al-Bāqir

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Abū Dschaʿfar Muhammad ibn ʿAlī Zain al-ʿĀbidīn, genannt al-Bāqir („der [das Wissen] eröffnet“), (arabisch ابو جعفر محمد بن علي زين العابدين الباقر) (* am 16. Dezember 676 oder 10. Mai 677, bzw. an denselben Tagen des Vorjahres, in Medina; † 732–736 ebenda) war Sohn von Ali Zain al-Abidin und Vater von Dschaʿfar as-Sādiq. Er ist der fünfte Imam der Imamiten und der vierte der Ismailiten.

Nach dem Tod von Ali Zain al-Abidin entbrannte zwischen Muhammad und seinem jüngeren Bruder Zaid ein Streit um die Nachfolge als Imam. Einige Anhänger Muhammad al-Bāqirs vertraten extrem-schiitische Lehren und gründeten später eigene gnostische Sekten. Zu ihnen gehörten al-Mughīra ibn Saʿīd, der Muhammad al-Bāqir übermenschliche Eigenschaften beilegte und selbst für sich später das Prophetentum in Anspruch nahm, sowie Abū Mansūr al-ʿIdschlī, der Muhammad al-Bāqir als Propheten verehrte und nach dessen Tod behauptete, dass er das Prophetentum von ihm geerbt habe.

Beigesetzt ist Muhammad auf dem al-Baqi'-Friedhof in Medina, Saudi-Arabien. Seine Grabanlage wurde 1926 nach der saudischen Eroberung des Königreichs Hedschas von den Ichwān, fanatischen Anhängern der Wahhabiten, zerstört. Sein Sohn Soltan Ali ebn-e-Mohammad wurde im persischen Dorf Maschhad-e-Ardehal begraben, zu dessen Ehren einmal jährlich die Zeremonie Qalischuyan stattfindet.

Literatur

  • Phyllis G. Jestice (Hrsg.): Holy People of the World. A Cross-Cultural Encyclopedia. Band 1. ABC-CLIO, Santa Barbara CA u. a. 2004, ISBN 1-57607-355-6, S. 104–105, (Online-Kopie).
  • E. Kohlberg: Art. "Muḥammad b. ʿAlī al-Bāḳir" in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Bd. VII, S. 397b-400a.