Musée Guimet
Das Musée Guimet (offiziell Musée national des Arts asiatiques – Guimet, MNAAG; „Nationales Museum der asiatischen Künste“) ist ein auf Initiative des Industriellen Émile Guimet im Jahr 1889 im 16. Arrondissement von Paris errichtetes, heute staatliches Museum asiatischer Künste. Die langjährige Kuratorin Jeannine Auboyer gestaltete es 1960 um und erweiterte es 1991 um die Panthéon bouddhique („buddhistisches Pantheon“) genannte Dépendance im früheren Hôtel Heidelbach. Zu dem Museum gehört ein kleiner japanischer Garten. Als dritter Standort gehört seit 2012 auch das Musée d’Ennery dazu.
Ziel des an der Place d’Iéna gelegenen Museums ist es, dem europäischen Publikum die Nuancen zwischen den verschiedenen fernöstlichen Zivilisationen auf didaktische Weise nahezubringen.
Fundus
Das Museum besitzt die größte Sammlung asiatischer Sakral- und Kunstgegenstände außerhalb Asiens. Einen Teil des ursprünglichen Fundus brachte der Museumsgründer selbst von seinen zahlreichen Reisen nach Paris. Zwischen 1927 und 1938 konnte die Sammlung zunächst durch Expeditionen nach Zentralasien und China erweitert werden. Sie profitierte darüber hinaus von der Errichtung – anlässlich der Weltausstellung von 1937 – des Palais de Chaillot insofern, als diesem das Musée du Trocadéro weichen musste, dessen Abteilung der Künste Indochinas dem Musée Guimet zugeführt wurden.
Galerie (Werkauswahl)
Gladiator, emailliertes Glas. Römische Kunst, 1. Jhr., Schatz von Begram, Provinz Kapisa, Afghanistan.
Bodhisattva, Kunst aus Gandhara, 3. Jhr. Imperium Kuschana. Glimmerschiefer. Pakistan.
Buddha in einer Uttarâsangâ-Robe, Frühphase des Gupta-Reiches 6. Jhr., Mathura-Schule, roter Sandstein. Indien.
Bhairava, Inkarnation von Shiva. 13. Jahr.Karnataka, Hoysala-Epoche, Grünschiefer. Indien.
Weinschale. Mogulreich 13. Jhr. Jade, Gold, Rubine, Smaragde. Indien.
Harihara (Shiva et Vishnu), Kunst der Khmer, Sandstein, Provinz Takeo, Phnom Da-Stil. Kambodscha.
Bodhisattva Lokeshvara, Kunst der Khmer 10./11. Jhr. Kambodscha.
(Vermutlich) Kopf des Jayavarman VII., 1181-1201 oder 1218, Bayon-Stil. Kambodscha.
Buddha. Wandmalerei aus Kuqa, Tang-Dynastie, erste Hälfte des 8. Jhr. China.
Taotie-Maske, Elfenbein. Shang-Dynastie, 11. Jhr. v. Chr.
Polospielerin. Tang-Dynastie, erste Hälfte des 8. Jhr. Terrakotta.
Seladon-Keramik. Longquan, Zhejiang-Provinz, Südliche Song-Dynastie, Südchina.
Wang Hui, 1632–1717. Der Wald unter Raureif an einem klaren Abend im Stile von Wang Meng. Tinte und helle Farben auf Papier. Letztes Viertel der Qing-dynastie. Ausschnitt.
Vase mit Blumenmotiv. Porzellan aus der Jiangxi-Provinz, Ende der Regierungszeit von Qianlong (1736–1795), Qing-dynastie. Südchina.
Meditierender Bodhisattva. Zeit der drei Königreiche, 7. Jhr., Königreich Baekje. Vergoldete Bronze, H. 15,5 cm.
Dogū-Figur aus Terrakotta Kantō- oder Tōhoku-Provinz, späte Jōmon-Zeit 10. bis 3. Jhr. v. Chr., Japan.
Katsushika Hokusai: Aus der Serie Tausend Bilder des Ozeans, 1832–1834. Japanischer Farbholzschnitt im Format chuban: 19×24,5 cm.
Siehe auch
Literatur
- Emile Guimet: Huit jours aux Indes in: Le Tour du Monde, Neuauflage, Paris, 2007, Phébus, ISBN 978-2-7529-0251-1
Weblinks
- Website des Musée Guimet (chinesisch/englisch/französisch)
Koordinaten: 48° 51′ 54,7″ N, 2° 17′ 37,6″ O