Musaf
Musaf (תְּפִלַּת מוּסָף, „Zusatzgebet“) ist ein jüdisches Gebet, das zu bestimmten Zeiten an das Morgengebet (Schacharit) angefügt wird.
Beschreibung
Musaf wird am Sabbat, an den Feiertagen Rosch Chodesch, Pessach, Schawuot, Sukkot, Rosch ha-Schana und Jom Kippur an das Morgengebet angefügt. Nach den Bestimmungen des Schulchan Aruch[1] zum täglichen häuslichen und synagogalen Leben muss Musaf bis zur siebenten Stunde des Tages gesprochen werden. Es wurde nach dem Vorbild des Opferdienstes im Tempel eingeführt.
Musaf besteht hauptsächlich aus dem Achtzehnbittengebet (Amida). Die Erinnerung betrifft Tempel, Tempelopfer und andere rituelle Handlungen im Tempel, die Zerstörung des Tempels und deren Konsequenz, die entsprechenden Riten nie mehr ausüben zu können.
Im Reformjudentum fehlt dieses Zusatzgebet oder wird durch andere Gebete ersetzt, weil es an die Opfertradition erinnert, die im Reformjudentum abgelehnt wird.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Schulchan Aruch, Orach Chajim 286,1.
Literatur
- Ismar Elbogen: Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung, Fock, Leipzig 1913 (Digitalisat archive.org); Frankfurt/M. 2. Aufl. 1924 (Digitalisat UB Frankfurt); 3. Auflage 1931 (Nachdruck Olms, Hildesheim u. a. 1995), S. 115–117 (auch einsehbar bei Google Books).
- Georg Fohrer: Glaube und Leben im Judentum, Heidelberg 1979, S. 135f.
Weblinks
- Rabbi Aryeh Citron: Die Gesetze des Musaf Gebets