Museum für Landtechnik und Landarbeit

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Museum für Landtechnik und Landarbeit

Das Museum für Landtechnik und Landarbeit ist ein Freilichtmuseum in Börry in der Gemeinde Emmerthal in Niedersachsen, das historische Landmaschinen und frühere landwirtschaftliche Arbeitsgeräte aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont zeigt. Es befindet sich in einem denkmalgeschützten Bauensemble, bestehend aus einem früheren Bauernhof und der Kirche des früheren Ortsteils Niederbörry.

Museumsgeschichte

Im Jahr 1980 gründete sich der Verein zur Sammlung von landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte im Landkreis Hameln-Pyrmont, der im Laufe der Zeit landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zusammentrug, um sie zu restaurieren und zu bewahren. 1985 erwarb die Gemeinde Emmerthal das Gebäudeensemble und ließ es für eine museale Nutzung sanieren. 1990 eröffnete das Museum. Der Trägerverein nannte sich ab 1991 in Förderverein Museum für Landtechnik und Landarbeit um.

Beschreibung

Seitenansicht des Museumsgeländes

Das 8000 m² große Museumsgelände im früheren Dorfbereich von Niederbörry umfasst fünf größere Gebäude, die besichtigt werden können. Dazu zählt das Wohnhaus des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Grave, das 1818 als Durchgangsdielenhaus errichtet wurde. Ein weiteres Gebäude ist die 1851 als zweigeschossiger Fachwerkbau errichtete Scheune des Hofes. Zur Anlage gehören darüber hinaus ein historisches Backhaus, in dem sich ein Museumscafé befindet, sowie ein als Werkstatt genutztes Gebäude. Den Mittelpunkt des Bauensembles bildet die Kirche von Niederbörry. Sie entstand im 13. Jahrhundert im romanischen Stil und wurde unter Einbeziehung der alten Bausubstanz um 1620 mit einem Glockenturm neu errichtet. Neben der Kirche steht das ehemalige Pfarrhaus der Kirchengemeinde, das ebenfalls zur Museumsanlage gehört.

Ausstellung

Das Museum vermittelt einen Einblick in das bäuerliche Leben verschiedener Epochen. Es thematisiert den Wandel von der manuellen zur mechanisierten Landwirtschaft. Auf dem Außengelände sind historische Landmaschinen und Traktoren ausgestellt.

Die gezeigten Landmaschinen wurden unter anderem in den Bereichen Aussaat, Ernte, Dreschen, Antriebsmaschinen, Saatgutaufbereitung, Düngung, Rüben- und Kartoffelanbau eingesetzt. Weitere Ausstellungsthemen sind Viehhaltung, Milchwirtschaft, Hauswirtschaft, Weben sowie Hausschlachtung.

Im Jahresablauf finden auf dem Museumsareal verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen statt, wie Weihnachtsmarkt, Handwerkermarkt, Musikveranstaltungen sowie Dorffeste.

Ende 2018 wurden Pläne bekannt, im Museum eine ständige Ausstellung über die Hintergründe der Reichserntedankfeste auf dem nahe gelegenen Bückeberg einzurichten. Dafür ist der Umbau eines Gebäudes für rund 400.000 Euro vorgesehen.[1]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Museum für Landtechnik und Landarbeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gedenkort Bückeberg wird gebaut – aber anders bei ndr.de vom 30. November 2018.

Koordinaten: 52° 1′ 44,5″ N, 9° 27′ 25,4″ O