Musikmeister

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Musikmeister ist eine ältere Bezeichnung für einen Musiklehrer, für den Leiter einer musikalischen Aufführung, einer Kapelle, eines Chors, eines Orchesters oder für den Leiter der Militärmusik.[1]

Die Ausbildung zum Musikmeister bei Reichswehr und Wehrmacht umfasste ein dreijähriges Studium an der Staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin mit einem musikalischen und einem militärischen Examen. Voraussetzung war eine sechsjährige Dienstzeitverlängerung über die zwölfjährige Dienstzeit hinaus.[2]

Der im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im alten China regierende Kaiser Chun soll erstmals einen Yueshi, einen Musikmeister, eingesetzt haben. Diese möglicherweise frühesten historischen Ansätze für die Institution beziehungsweise das Amt des Musikmeisters konnten archäologisch durch Funde zumindest spätestens aus der Zeit der Westlichen Zhou-Dynastie (11. Jahrhundert – 771 vor Christus) bestätigt werden, in dem die Musikmeister zum Kern der königlichen Beamtenschaft zählten und dort einen hohen Rang innehatten.[3]

In den heutigen österreichischen Militärmusikkapellen wird der Stabführer als Musikmeister bezeichnet.[4]

Bekannte Musikmeister

Einzelnachweise

  1. Gottfried Wilhelm Fink, Gustav Schilling (Red.): Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften oder Universal-Lexicon der Tonkunst. Bd. 5, Mor - Ries, Köhler, Stuttgart 1837, S. 97, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10810232_00101~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  2. Wolfgang Stumme (Hrsg.): Musik im Volk: Grundfragen der Musikerziehung. Vieweg, Berlin 1939, S. 138; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Eckhard Nolte: Träger der musikalischen Unterweisung. 1. Der Musikmeister (Yueshi), in Eckhard Nolte (Hrsg.), Reinhold Weyer: Musikalische Unterweisung im Altertum. Mesopotamien - China - Griechenland ( = Beiträge zur Geschichte der Musikpädagogik, Bd. 19), Frankfurt, Main; Berlin; Bern; Bruxelles; New York, NY; Oxford; Wien: Lang, 2011, ISBN 978-3-631-61003-9, S. 160ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die Militärmusik Steiermark. Website des Österreichischen Bundesheeres, abgerufen am 25. Juni 2018.
  5. Wulf Konold (Ges.-Red.), Klaus-Jürgen Etzold (Mitverf.): Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover 1636 bis 1986, hrsg. von der Niedersächsischen Staatsorchester Hannover GmbH, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 1986, ISBN 3-87706-041-2, S. 179