NEC Corporation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
NEC Corporation

Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3733000008
Gründung 1899
Sitz JapanJapan Minato, Tokio, Japan
Leitung
  • Nobuhiro Endo (Vorsitzender)
  • Takashi Niino (Präsident)
Mitarbeiterzahl 109.309
Umsatz 30,057 Mrd. Dollar (2,665 Bio. Yen)[1] (2017)
Branche Informationstechnologie, Unterhaltungselektronik
Website www.nec.com
Stand: 31. März 2018

Die NEC Corporation (englisch ehemals: Nippon Electric Company; jap.

日本電気株式会社

, Nippon Denki Kabushiki-gaisha), gelistet im Nikkei 225, ISIN JP3733000008, wurde 1899 von Kunihiko Iwadare gegründet und ist heute als Teil der Sumitomo-Gruppe ein weltweit agierender Elektronikkonzern. Hauptsitz ist der NEC Supertower in der Shiba 5, Tokio, Japan. NEC fertigt Elektronikartikel von elektronischen Bauelementen bis hin zu digitalen Kinoprojektoren mit weltweit über 109.000 Mitarbeitern.

Geschichte

Bei ihrer Gründung war NEC das erste japanische Joint-Venture mit ausländischem Kapitalanteil. Mitbegründer war damals die Western Electric Company, ein Hersteller von Telefonanlagen, der zur Bell Company gehört. NEC begann mit der Herstellung von Telefonen und Schaltanlagen.

NEC μPD720200. USB-3.0-Mikrochip
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von NEC, Kaoru Yano
Datei:Neccd.JPG
NEC CD-3010A CDROM-Laufwerk

Schwerpunkte des Betätigungsfeldes von NEC sind Auftrags-Chips, Supercomputer, PCs, Laptops, Bildschirme, Peripheriegeräte (beispielsweise Computerdrucker) und die Entwicklung der HD DVD, welche die DVD ablösen sollte, jedoch am Konkurrenzformat Blu-ray Disc scheiterte. Noch weiter geht die neueste Forschung und Konzeption mit der „Eiweiß-DVD“ in Zusammenarbeit mit US-Forschern der Harvard Medical School in Boston. Diese DVDs werden mit einer Schicht des von genetisch veränderten Bakterien produzierten Proteins Bacteriorhodopsin überzogen und sollen bis zu 50 Terabyte fassen. Auftrags-Chips der NEC Corporation wurden zum Beispiel in den Videospielkonsolen Sega Dreamcast und Sega Saturn eingesetzt. NEC fertigte aber auch eigene Konsolen wie die PC Engine, Turbo Duo und PC-FX.

NEC gelang es, das erste UMTS Mobiltelefon, das Videotelefonie unterstützt (NEC 606), in Serie und entsprechend hohen Stückzahlen zu produzieren. Dieses wurde jedoch ausschließlich über den Mobilfunkanbieter "3" verkauft. Aufgrund von Entwicklungs- und Lieferverzögerungen war dies auch ausschlaggebend für die verzögerte Markteinführung von '3' in Großbritannien.

Am 11. März 2002 nahm NEC den Supercomputer Earth Simulator in Betrieb. Mit etwa 40 TFLOPS führte Earth Simulator einige Jahre die Liste der leistungsfähigsten Computer der Welt an. Er wird fast nur für die Überwachung der Umwelt benutzt, besonders um Klima- und Naturkatastrophen vorherzusagen und so deren Auswirkungen vermindern zu helfen.

Ebenfalls 2002 wurde die NEC Electronics Corporation gegründet, eine Auslagerung der Halbleiteraktivitäten aus dem Konzern. Mit circa 24.000 Mitarbeitern erreichte NEC Electronics damit 2006 einen Umsatz von circa 646 Mrd. Yen. Diese Sparte sollte zum April 2010 mit Renesas Technology zu Renesas Electronics verschmelzen.[2]

Im Januar 2011 wurde bekannt, dass NEC und Lenovo im PC-Geschäft fusionieren wollten. Durch gemeinsame Entwicklung, Produktion und Materialbeschaffung sollten Synergieeffekte entstehen, die beiden Unternehmen helfen sollten, die Lücke zum Marktführer HP zu verringern. Das neue Gemeinschaftsunternehmen gehöre zu 51 % Lenovo und zu 49 % NEC. Die Endprodukte sollten weiterhin unter den bisherigen Markennamen verkauft werden.[3]

Im März 2020 übernahm das japanische Unternehmen Sharp 66 Prozent der Konzernsparte NEC Display Solutions, welche für die Fertigung und den Vertrieb von Monitoren im professionellen Bereich zuständig sind.[4]

Am 5. Oktober 2020 wurde bekannt, dass NEC die Schweizer Softwarefirma Avaloq für 2,05 Milliarden Schweizer Franken übernehmen wird.[5]

Kritik

Im Oktober 2011 wurde das Unternehmen wegen illegaler Preisabsprachen zwischen 1999 und 2004 von der EU zusammen mit Asahi Glass und der Schott AG zu einer Gesamtstrafe in Höhe von 128,7 Millionen Euro verurteilt. Das Kartell mit Samsung Corning Precision Materials hatte die Preise von Bildröhrenglas für Fernseher und Computerbildschirme abgesprochen. Samsung Corning Precision Materials blieb von einer Strafe verschont, da das Unternehmen der Kommission die Verstöße berichtet hatte.[6]

Siehe auch

Weblinks

Commons: NEC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NEC Corporation: Geschäftsbericht 2018. (PDF) Abgerufen am 15. Februar 2019.
  2. Christof Windeck: NEC Electronics und Renesas sollen verschmelzen. In: Heise online. 27. April 2009, abgerufen am 29. Juli 2016.
  3. Andreas Wilkens: NEC und Lenovo fusionieren PC-Geschäft. In: Heise online. 27. Januar 2011, abgerufen am 29. Juli 2016.
  4. Sharp übernimmt NEC Display Solutions zu 66 Prozent Heise online, 26. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  5. NEC acquires Switzerland’s Avaloq for $2.2bn. In: ft.com. 5. Oktober 2020, abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  6. Schott muss 40 Millionen Buße zahlen. Main-Echo, Oktober 2011, abgerufen am 29. Juli 2016.