Nago-ji
Der Nago-ji (japanisch 那古寺) mit dem Bergnamen Fudaraku-san (
) ist ein Tempel der Shingon-Richtung des Buddhismus in Tateyama (Präfektur Chiba), Japan. In der traditionellen Zählung ist er der 33. der 33 Tempel der Kantō-Region beziehungsweise der 1. der 34 Tempel der Provinz Awa.
Geschichte
Der Tempel wurde der Überlieferung nach während der Yōrō-Ära (717–724) von Priester Gyōki angelegt. Im Jahr 1703 gingen durch ein Erdbeben alle Gebäude des Tempels verloren. Die Haupthalle, auch „Kannon-Halle“ genannt, wurde 1758 wieder aufgebaut. Die anderen Gebäude folgten dann etwas später.
Anlage
Man betritt die Tempelanlage am Fuße der Anhöhe durch das Tempeltor, das hier als Niō-Tor (
; 1 im Plan), also als Tor mit den beiden Tempelwächtern (Niō) rechts und links vom Durchgang ausgeführt ist. Voraus sieht man die Haupthalle (
, 2), und zwar die linke Seite, mit einer Treppe zur umlaufenden Galerie. Auf dem Wege dorthin passiert man auf der rechten Seite die „Amida-Halle“ (
; 3) und die Schatzpagode (
; 4) des Tempels. Aus der Signatur am Hauptpfeiler weiß man, dass diese Pagode aus dem Jahr 1761 stammt, dass ein Iseya Jin’emon (
) Hauptsponsor war und dass Schreiner aus der Gegend sie erbauten. Die Haupthalle und die Schatzpagode sind als Kulturgut der Präfektur registriert. In der nahen Umgebung des Tempels steht die „Daikoku-Halle“ (
; 5) und die Benzaiten (
; 6): Daikoku und Benzaiten sind zwei der Sieben Glücksgötter, die auch im Shintō-Glauben verehrt werden. Schließlich befindet sich noch der Hiei-Schrein (
; S) auf dem Gelände.
Schätze des Tempels
Die „1000-armige Kannon“ (
) aus Kupfer ist als Wichtiges Kulturgut Japans registriert. Die Kannon ist 1,05 m hoch, die Arme wurden getrennt vom Körper hergestellt und anmontiert. An der Stelle, an der die Teile zusammengefügt sind, sind die Zeichen
zu lesen. Damit dürfte der Enkel des Chiba Tsunetane (
; 1118–1201) gemeint sein, womit die Figur auf die Kamakura-Zeit zu datieren ist. Unter den Schätzen befinden sich Kopien der Kanseon-Sutra (
), der Kujakuōju-Sutra (
), eine chinesische Hängerolle aus Seide aus dem Jahr 1361 mit einem illustrierten Sutren-Text (
) und eine sitzende Amida-Skulptur (
) aus dem Beginn der Kamakura-Zeit. Sie alle sind als Kulturgut der Präfektur registriert, sind aber nicht öffentlich zugänglich.
Bilder
Literatur
- Chiba-ken kotogakko Kyoiku kenkyukai rekishi bukai (Hrsg.): Nago-ji. In: Chiba-ken no rekishi sampo. Yamakawa Shuppan, 2006. ISBN 978-4-634-24612-6. S. 278, 279.
Weblinks
Koordinaten: 35° 1′ 32″ N, 139° 51′ 28,7″ O