Nairy Baghramian
Nairy Baghramian (* 1971 in Isfahan) ist eine iranisch-armenische Künstlerin (Skulpturen, Fotografie, Texte).
Leben und Schaffen
Baghramian ist die Tochter einer Grundschullehrerin und eines Bauunternehmers, der in seiner Freizeit Möbel entwarf. Sie ist das jüngste von sechs Kinder, die Familie gehört der Minderheit der armenischen Christen an. Laut eigener Aussage der Künstlerin hatten ihre Eltern unterschiedliche politische Ansichten und erzogen ihre Kinder zu Individualität und Widerspruch. Als kulturell prägend bezeichnet Baghramian die vielen Filme, die sie vor der Islamischen Revolution im Kreis der Familie ansehen konnte: So kam sie von klein auf in Kontakt mit den Werken der Nouvelle Vague, von Kurosawa, Tarkowski, Paradschanow oder Hitchcock.[1]
Baghramians Skulpturen zitieren das modernistische Formenrepertoire aus Architektur und Design und beziehen Positionen gegen eine konservative und patriarchalische Politik. [2] Die Installationen wirken formal präzise und autonom, zugleich jedoch in ihrer eleganten Leichtigkeit verletzlich.[3]
Öffentliche Sammlungen ihrer Arbeiten befinden sich in der „Texte Zur Kunst“ in Berlin sowie in der „Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland“ in Bonn.
2013 war sie Stipendiatin der Villa Aurora.[4] Baghramian lebt und arbeitet seit 1984 in Berlin.
Ausstellungen
- 2010: Nairy Baghramian and Phyllida Barlow., Serpentine Gallery, London.[5]
- 2014: Nairy Baghramian: French Curve / Slip of the Tongue., Art Institute of Chicago.[6]
- 2017: Beliebte Stellen, Erbdrostenhof, Münster. Skulptur Projekte.[7]
- 2017: documenta 14
- 2018 Nairy Baghramian: Så længe det varer, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen
Auszeichnungen
- 2007: Förderpreis Bildende Kunst der Schering Stiftung
- 2012: Hector-Kunstpreis
- 2014: Arnold-Bode-Preis
- 2022: Nasher Prize[8]
Literatur
- Nairy Baghramian. The Walker's Day Off, ISBN 3865604714
Weblinks
- Nairy Baghramian bei der Galerie Buchholz
- Nairy Baghramian auf kunstaspekte.de
- Nairy Baghramian Zum Lumpen-Eck (2007) Texte zur Kunst, Nr. 68, „Psychoanalyse“
Einzelnachweise
- ↑ Johanna Adorján: Nairy Baghramian im Interview. In: Süddeutsche Zeitung. 29. August 2020, abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ artnet.de - Where is Nairy Baghramian?
- ↑ Staatliche Kunsthalle Baden-Baden - Nairy Baghramian
- ↑ Stipendiaten Details. In: Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. Abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ Seite des Museums zur Ausstellung, abgerufen am 27. April 2014.
- ↑ Seite des Museums zur Ausstellung, abgerufen am 27. April 2014.
- ↑ An jeder Ecke eine Sensation in FAZ vom 10. Juni 2017, Seite 11
- ↑ 2022 Nasher Prize Laureate Nairy Baghramian. In: Nasher Sculpture Center. Abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Baghramian, Nairy |
KURZBESCHREIBUNG | iranische Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1971 |
GEBURTSORT | Isfahan |