Nakayama Ichirō
Nakayama Ichirō (japanisch 中山伊知郎; geboren am 20. September 1898 in Ise (Präfektur Mie); gestorben am 9. April 1980 in Tōkyō) war ein japanischer Wirtschaftswissenschaftler.
Leben und Wirken
Nakayama Ichirō machte 1923 seinem Abschluss an der „Tōkyō University of Commerce“ (heute Hitotsubashi-Universität). Er studierte im Ausland, darunter in Deutschland, und zwar an der Universität Bonn unter Joseph Schumpeter theoretische Wirtschaftswissenschaften. Dort lernte er auch Tōbata Seiichi kennen, mit dem er dann zusammenarbeitete. Nachdem er als Assistenzprofessor an seiner Alma Mater gearbeitet hatte, wurde 1937 Jahre Professor, von 1949 bis 1955 Jahre Präsident der Universität und 1987 Direktor des „Instituts für Wirtschaftsforschung“ (
, Keizai kenkyūjo) der Universität. 1962 schied er aus der Universität als „Meiyo Kyōju“[A 1] aus, 1968 wurde er als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt. In seinem Buch „Reine Wirtschaftslehre“ (
, Junsui keizai-gaku) aus dem Jahr 1933 führte er die allgemeine Gleichgewichtstheorie in die japanische Wissenschaftswelt ein und konzentrierte sich auf die Erforschung von Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Er stellte auch Keynes’ Buch „The General Theory of Employment, Interest and Money“ in Japan vor, sorgte für die Verbreitung der Ideen und hatte so seinen Anteil an der Modernisierung der japanischen Wirtschaftslehre. Nakayama wurde der erste Vorsitzende der neugegründeten „Gesellschaft für logische und statistische Wirtschaftslehre“ (
, Ronri – tokei keizai gakkei), wurde 1971 Vorsitzender der „Asia-Pacific Cultural Centre for UNESCO (ACCU)“. Er war nicht nur auf kulturellem Gebiet tätig, sondern war von 1950 bis 1950 Vorsitzender der „Central Labor Relations Commission“ (
, Chūō rōdō iin-kai) des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales, 1953 Vorsitzender der „ILO Vereinigung Japans“ (
ILO
, Nihon ILO kyōkai). Er war zudem Vorsitzender des „Rates zur Preisstabilität“ (
, bukka antei seisaku kaigi) Nakayama verfasste zahlreiche Arbeiten wie „Gleichgewichtsanalyse von Entwicklungsprozessen“ (
, Hatten katei no kinkō bunseki) aus dem Jahr 1939 und „Strukturanalyse der japanischen Wirtschaft“ (
, Nihon keizai no kōzō bunseki), 1954. Die meisten seiner Arbeiten finden sich in seinen gesammelten Werken „
“, die in 18 Bänden und einem Ergänzungsband von 1972 bis 1981 erschienen sind.
Anmerkungen
- ↑ Meiyo Kyōju (名誉 教授) wird im Deutschen gelegentlich mit „Professor emeritus“ wiedergegeben. Aber im Unterschied zu diesem, bei Eintritt in den Ruhestand automatisch geführten Titel, ist dies in Japan eine nur gelegentlich gewährte, besondere Auszeichnung.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Nakayama Ichirō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1042.
Weblinks
- Biografien Nakayama Ichirō in der Kotobank, japanisch
Personendaten | |
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NAME | Nakayama, Ichirō |
ALTERNATIVNAMEN | 中山伊知郎 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Wirtschaftswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 20. September 1898 |
GEBURTSORT | Ise (Mie) (Präfektur Mie) |
STERBEDATUM | 9. April 1980 |
STERBEORT | Tōkyō |