Nationale Technische Universität Athen
Nationale Technische Universität Athen | |
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Gründung | 1836 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Athen, Griechenland |
Rektor | John Golias[1] |
Studierende | ca. 10.000 (2005) |
Mitarbeiter | ca. 1350 (2005) |
Netzwerke | TIME |
Website | www.ntua.gr |
Nationale Technische Universität Athen (NTUA; griechisch Εθνικό Μετσόβιο Πολυτεχνείο), bekannt vor allem unter der Kurzbezeichnung Polytechnio (griechisch Πολυτεχνείο), ist die älteste und bedeutendste Technische Universität in Athen. Der griechische Name Ethnikon Metsovion Polytechnion erinnert an die vier Gründungsväter der Universität: Nikolaos Stournaris, Eleni Tositsa, Michail Tositsas und Georgios Averof, die sämtlich aus der Ortschaft Metsovo stammen.
Gliederung
Heute hat die Universität rund 10.000 Studenten und 1350 wissenschaftliche Angestellte (2005) sowie neun Fakultäten (σχολές), welche in 33 Fachbereiche untergliedert sind:
- Fakultät für Angewandte Mathematik und Physik
- Fakultät für Architektur
- Fakultät für Bauingenieurwesen
- Fakultät für Bergbau und Metallurgie
- Fakultät für Chemietechnik
- Fakultät für Elektrotechnik und Informatik
- Fakultät für Maschinenbau
- Fakultät für Nautik und Marinetechnik
- Fakultät für Vermessungstechnik
Der größte Teil der Fakultäten und Einrichtungen befindet sich auf einem Campus im Vorort Zografos (Ζωγράφος) am östlichen Stadtrand von Athen. Der historische Altbau in der Innenstadt wird durch die Fakultät für Architektur genutzt.
Geschichte
Die Gründung erfolgte 1836 durch Otto I. als Teil der Kunstschule in Athen.[2] Die eigentliche Universität wurde durch Nikolaos Stournaris, Eleni Tositsa, Michail Tositsas und Georgios Averof, die alle aus der Ortschaft Metsovo stammten, gegründet. 1910 wurde der 1844 von Lysandros Kaftanzoglou gegründete Bereich Gestaltung als eigenständige Kunsthochschule ausgegliedert.
Studentenproteste 1973
Am 14. November 1973 traten Studenten des Polytechnio in den Proteststreik gegen die seit 1967 herrschende Griechische Militärjunta. Sie verbarrikadierten sich auf den Hochschulgelände und installierten einen Radiosender, der zum Kampf aufrief. Tausende von Arbeitern und jungen Leuten schlossen sich ihnen an.
In den frühen Morgenstunden des 17. November 1973 ließ die Regierung, nachdem die städtische Beleuchtung ausgeschaltet worden war und das Gelände weitgehend im Dunkeln lag, einen Panzer das Eingangstor niederwalzen, an das sich zahlreiche Menschen klammerten, und die Hochschule durch Soldaten stürmen. Wie viele Menschen hierbei getötet wurden, ist nie völlig geklärt worden. Nach einer späteren offiziellen Untersuchung gab es zwar keine Todesopfer unter Studenten des Polytechnio, jedoch kamen 24 Zivilisten bei der Niederschlagung des Aufstands zu Tode.
Die „Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung“ war Anlass für Dimitrios Ioannidis, den Hardliner der Militärjunta, Georgios Papadopoulos durch einen Putsch zu stürzen und durch Phaidon Gizikis zu ersetzen.
Des Aufstands wird alljährlich am 17. November, einem staatlichen Feiertag, durch eine Gedenkveranstaltung auf dem Gelände der Hochschule gedacht. In vielen griechischen Städten und Gemeinden sind Straßen nach den "Helden des Polytechnio" (griechisch Οδός Ηρώων Πολυτεχνείου) benannt.
Persönlichkeiten
- Nicolas Ambraseys (1929–2012), Ingenieur (Student)
- John Argyris (1913–2004), Ingenieur und Wissenschaftler (Student)
- Sofia Bekatorou (* 1977), Regattaseglerin (Studentin)
- Giorgio de Chirico (1888–1978), Künstler (Student)
- Constantine Dafermos (* 1941), Mathematiker (Student)
- Maria Damanaki (* 1952), Chemikerin und Politikerin (Studentin)
- Ioannis Despotopoulos (1903–1992), Architekt (Professor)
- Alexander Dinghas (1908–1974), Mathematiker (Student)
- Konstantinos A. Doxiadis (1913–1975), Architekt (Student)
- Nikos Engonopoulos (1907–1985), Künstler (Lehrstelle als Zeichner)
- Nicholas Georgiadis (1923–2001), Bühnenbildner (Student)
- Giorgos Giannopoulos (* 1954), Politiker (Student)
- Manolis Glezos (1922–2020), Politiker (Ehrendoktor)
- John Iliopoulos (* 1940), Teilchenphysiker (Student)
- Anastasios Orlandos (1887–1979), Architekt, Bauforscher und Archäologe (Student und Professor)
- Michel Pablo (1911–1996), Politiker (Student)
- Alekos Panagoulis (1939–1976), Politiker (Student)
- Christos Papadimitriou (* 1949), Informatiker (Student)
- Alexander Papageorgiou-Venetas, Architekt und Städteplaner (Student)
- Georgios Papadopoulos (1919–1999), Diktator (Student)
- Achille Papapetrou (1907–1997), Physiker (Student und Professor)
- Stavros Savidis (* 1944), Bauingenieur (Student)
- Charalambos Sfaellos (1914–2004), Architekt (Student)
- Joseph Sifakis (* 1946), Informatiker (Student)
- Alexander Tzonis (* 1937), Architekt (Student)
- Iannis Xenakis (1922–2001), Komponist (Student)
- Mihalis Yannakakis (* 1953), Informatiker (Student)
- Ernst Ziller (1837–1923), Architekt (Professor)
Siehe auch
Weblinks
Fußnoten
- ↑ organization and administration. Abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ History. NTUA, abgerufen am 29. Januar 2022 (englisch).
Koordinaten: 37° 59′ 16,3″ N, 23° 43′ 53,8″ O